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NABU-Studie: Chronische Unterfinanzierung im europäischen Naturschutz

Tschimpke: Schutzgebiete sind unsere Lebensversicherung gegen den Klimawandel

Berlin/Brüssel - Der Naturschutz ist den EU-Mitgliedstaaten erschreckend wenig wert. Nach neuen Berechnungen des NABU und seines weltweiten Dachverbandes BirdLife International kosten Pflege und Erhaltung des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 jährlich etwa sechs bis sieben Milliarden Euro. Dabei variiert der Finanzbedarf zwischen 62 Millionen für die Slowakische Republik und 2,7 Milliarden für Spanien. Diese Summen könnten zumindest teilweise aus europäischen Agrar- und Regionalfördertöpfen gedeckt werden. Doch laut Studie werden nur zwischen 11 und 55 Prozent der verfügen Gelder in Anspruch genommen. „Hauptgrund dafür ist der mangelnde politische Wille in den Mitgliedstaaten, ausreichende Mittel aus den durchaus vorhandenen Finanzierungstöpfen der EU den richtigen Maßnahmen zu widmen“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Untersucht worden waren sechs EU-Mitgliedstaaten (Österreich, Bulgarien, Finnland, Niederlande, Slowakische Republik, Spanien), die zusammen etwa ein Drittel der Fläche von Natura 2000 abdecken.


Die BirdLife-Studie versteht sich als Ergänzung der von der Europäischen Kommission und Deutschland initiierten, 300 Seiten starken UN-Studie zum ökonomischen Wert von Arten und Lebensräumen (TEEB, The Economics of Ecosystems and Biodiversity), die heute in Brüssel vorgestellt wurde. „Der TEEB-Bericht stellt erneut klar, dass Geld in Schutzgebiete wie Natura 2000 gut investiert ist. Intakte Ökosysteme sind unsere preiswerteste und effizienteste Waffe im Kampf gegen den Klimawandel“, sagte Tschimpke. Schon der Zwischenbericht 2008 habe deutlich gemacht, dass mit nur 45 Milliarden US-Dollar jährlichen Investitionen in die weltweite Erhaltung von Schutzgebieten kostbare naturbezogene Leistungen wie sauberes Wasser, gesunde Böden und klare Luft im Wert von fünf Billionen US-Dollar pro Jahr gesichert werden könnten. Die Ökosysteme spielten auch eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Allein in tropischen und subtropischen Wäldern seien etwa 25 Prozent des globalen Kohlenstoffs gespeichert. Auch die Erhaltung von Mooren und Feuchtwiesen könnte den Klimawandel entscheidend abschwächen.

Tschimpke: „Natura 2000 umfasst heute fast 26.000 Schutzgebiete auf knapp einem Fünftel der Fläche der EU-Mitgliedstaaten und ist damit unsere beste Lebensversicherung gegen den Klimawandel. Dies setzt eine adäquate Finanzierung durch die Mitgliedstaaten und die Europäische Union voraus.“ Tschimpke erinnerte an die Forderung des NABU an die neue Bundesregierung, zur Umsetzung der nationalen Strategie für die biologische Vielfalt jährlich 300 Millionen Euro aus den Erlösen des Emissionshandels für den Naturschutz zur Verfügung zu stellen.

Für Rückfragen:

Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil 0172-5966098.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Weitere Informationen zur BirdLife-Studie unter www.birdlife.org
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