© pressefotos.at/Thomas Preiss/ Klimafonds
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Was braucht Österreich auf seinem Weg in die E-Mobilität?

"e-connected" Initiative des Klimafonds zeigt zukunftsweisende Lösungsansätze auf

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Wien - Elektromobilität ist ein großes Thema in Österreich, dies zeigte am Dienstag eine Veranstaltung, bei der Ergebnisse der "e-connected"-Initiative für Elektromobilität und nachhaltige Energieversorgung in Österreich vorgestellt wurden.

Der Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) und der Klima- und
Energiefonds boten dabei einem hochkarätigen Fachpublikum aus Industrie, Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft, Politik und Medien einen umfassenden und fundierten Überblick über den Stand der Forschung und der Vorbereitungen für die breite Einführung von E-Mobilität in Österreich.

95 Expertinnen und Experten aus 58 führenden österreichischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen haben diese Ergebnisse im letzen halben Jahr mit viel Einsatz, Know-How und ihrer Vision von einer klimafreundlichen
elektrischen Mobilität, in sechs "e-connected" Arbeitsgruppen erarbeitet.

"Mit der Initiative "e-connected" - ist es dem Klima- und Energiefonds gelungen, das vorhandene Wissen zum Thema E-Mobilität auf einer sehr breiten Basis zu bündeln, zu vertiefen, handelnde Personen und Organisationen zu vernetzen und gleichzeitig an Lösungsansätzen zu arbeiten",bilanzierte Klima- und Energiefonds-Chefin Dr. Eveline Steinberger.

Die zukunftsweisendenden Lösungsansätze zur Einführung der Elektromobilität in Österreich wurden von hochrangigen Vertretern von Wirtschaftsministerium, BMVIT und Lebensministerium entgegen genommen. Sie unterstrichen in ihren Begrüßungsworten die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels im gesamten Verkehrsbereich.


In seinen einführenden Worten betonte VEÖ Präsident und Verbund Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber die große Chance der Elektromobilität für die Zukunft: "Die E-Wirtschaft hat diese Herausforderung längst erkannt und ist
mit ihren Projekten Vorreiter der künftigen Mobilität." Der Umstieg zur E-Mobilität erfordert aus Sicht der E-Wirtschaft ein Umdenken in Richtung Effizienz und Nachhaltigkeit und einen Strukturwandel.

Wolfgang Anzengruber weiter: "Es gibt keinen Bereich, in dem wir die Energieeffizienz so grundlegend, dauerhaft und nachhaltig verbessern können wie bei einem Umstieg von Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität."

DI Erwin Smole, PricewaterhouseCoopers, Gesamtkoordinator der sechs
Arbeitsgruppen erklärte: "Mit e-connected ist es uns gelungen, sowohl eine schlagkräftige Plattform zum Austausch von Informationen, als auch einen kreativen Think Tank zu schaffen." Smole weiter: "Insgesamt zeigt dieser Bericht die notwendigen nächsten Schritte im Bereich F&E, Ausbildung, Normierung aber auch Vernetzung auf europäischer Ebene."

DI Günter Lichtblau vom Umweltbundesamt, Leiter der Arbeitsgruppe Elektrofahrzeuge", forderte im Hinblick auf die zu erreichenden Klimaziele ein rasches Umdenken in Richtung neuer Verkehrskonzepte. Es sei außerdem eine ausreichende Infrastruktur für Elektrofahrzeuge notwendig, die aber auch Planungssicherheit für die E-Mobilität benötige.

DI Franz Pirker, AIT, Leiter der Arbeitsgruppe "Energiespeicher" konnte aus dem Bereich der Batterieentwicklung von großen Fortschritten berichten, es sei jedoch notwendig einheitliche Anforderungen an die Batteriespeicher zu schaffen. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe zeigen auch, dass österreichische Unternehmen
durchaus Potenzial haben, im Bereich Batterie und Batteriemanagement führende Rollen zu übernehmen.

DI Thomas Rieder MBA, Salzburg Netz AG, Leiter der Arbeitsgruppe "Netzintegration" erklarte: "Aus Sicht der Netzbetreiber bedarf es eines Masterplanes, denn die Stromversorgung stellt das Rückgrat der E-Mobilität dar. Systemänderungen zu einem späteren Zeitpunkt sind nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand zu realisieren." Rieder weiter: "Jetzt ist die Politik gefordert, denn eine schlechte
Abstimmung kann rasch zu Problemen im Netz führen."

Die Gruppe zeigte auch klar den notwendigen Forschungs- und Entwicklungsbedarf auf. Eine weitere Empfehlung ist die Vernetzung auf europäischer Ebene. "Österreich kann sich keine Insellösung leisten", so Rieder.

Dr. Herbert Pairitsch, Infineon, Leiter der Arbeitsgruppe "Ladestationen", berichtete, dass zwar bei einer ersten Einführung von Elektrofahrzeugen die normale Steckdose sicherlich ausreichend sei, mittelfristig sei jedoch eine Normierung und Standardisierung bei den Steckverbindungen unbedingt notwendig. Pairitsch:" Wir haben in der Arbeitsgruppe sehr schnell gesehen, dass mit normalen Steckdosen bei Ladestationen ein Risiko verbunden ist. Der Bericht soll nun eine Basis zur Definition von Mindestanforderungen sein, damit künftig hier auch nichts passiert". Auch in dieser Gruppe wurde der notwendige F&E Bedarf erhoben und präsentiert.

Die gesetzlichen Richtlinien für einen Start in die Elektromobilität sind laut Dr. Wolfgang Urbantschitsch, E-Control, Leiter der Arbeitsgruppe "Rahmenbedingungen" grundsätzlich ausreichend. "Die aktuelle Gesetzeslage in Österreich stellt kein Hindernis für eine Einführung von Elektrofahrzeugen dar", so Dr.
Urbantschitsch.

Mag. Walter Slupetzky, Leiter der Arbeitsgruppe "Systemintegrierte Elektromobilität" zeichnete den Weg vom Elektrofahrzeug als Teil integrierter Mobilitätslösungen. Slupetzky: "In dieser Arbeitsgruppe wurden Parameter für verschiedene Kundengruppen wie z.B. Pendler oder Citytaxis erhoben. Mit Hilfe dieser Parameter wäre eine integrierte E-Mobilität mit anderen Verkehrssystemen sehr schnell realisierbar."

Bei der abschließenden Diskussion unter der fachkundigen Leitung von Dr. Christine Zach, ÖAMTC- Akademie, die unter reger Publikumsbeteiligung verlief, zeigte sich, dass ein Weg Österreichs in die Elektromobilität möglich ist, die Politik ist nun aufgefordert, zu handeln.

Der Abschlussbericht der "e-connected" Arbeitsgruppen steht unter:
/www.e-connected.at/content/abschlussbericht-e-connected-0 zur freien Verfügung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /