© umweltberatung
© umweltberatung

Laub gehört in den Garten und nicht in die Abfalltonne!

Tipps zur Verwertung von Laub im Garten

Kinder sammeln die gepressten Blätter für die Schule, NaturliebhaberInnen dekorieren damit ihre Wohnung: Jetzt ist die Farbenpracht des herbstlichen Laubes besonders schön. Im Garten harrt eine der letzten Aufgaben ihrer Erledigung: Laub rechen! Nach dem ersten Kälteeinbruch im heurigen Herbst fällt nun besonders viel von den Bäumen. Leider sehen manche GärtnerInnen das Laub eher als lästigen Abfall und nicht als wertvollen Rohstoff. Dabei bietet abgefallenes Laub vielseitigen Nutzen im Garten! Es sollte deshalb nicht mit dem Bioabfall entsorgt oder gar verbrannt werden. "die umweltberatung" gibt Tipps, was man mit diesem wertvollen Rohstoff im Garten anfangen kann.

Kompostieren: Umdenken - Geld sparen – Umwelt schonen

Eigentlich ist es widersinnig, wenn GärtnerInnen im Herbst Laub rigoros aus dem Garten entfernen und im Frühling für teures Geld Blumenerden und Rindenmulch zukaufen.

NÖ Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka: ‘Wer die Natur liebt, sollte keinen Torf oder torfhältige Blumenerde kaufen, denn die Torfgewinnung zerstört die einzigartige Lebenswelt der Moore mit ihren seltenen Pflanzen und die Torfprodukte wer-den oft aus fernen Ländern zu uns transportiert. Gartenliebhaberinnen und –liebhaber können aus ihrem Gartenlaub wertvolle Komposterde selbst erzeugen!’

Elisabeth Koppensteiner, Leiterin von ‘Natur im Garten’ bei "die umweltberatung" ergänzt: ‘Um gut zu kompostieren, sollte das Laub vorher antrocknen, damit der Lufthaushalt im Komposthaufen erhalten bleibt. Nasses Laub verklebt nämlich leicht und bei zu wenig Luftzufuhr kann Fäulnis entstehen.’

Als unterste Schicht des Komposthaufens wird eine Schicht sperriger Zweige und Strauchschnitt aufgebracht. Dies gewährleistet Hohlräume, Abfluss von überflüssigem Wasser und bessere Durchlüftung für die Verrottung.

Blätter enthalten viel Kohlenstoff, aber wenig Stickstoff. Für eine optimale Verrottung brauchen die Lebewesen im Komposthaufen aber beides. Als Stickstoffquelle für die Verrottung mengen GartenbesitzerInnen beim Aufsetzen des Komposthaufens einfach krautige Pflanzenreste, Gemüseabfälle, Grasschnitt, diverse Küchenabfälle, etwas Mist, Brennnesseljauche oder Hornspäne zum Laub. Halbreife Komposterde oder Gartener-de zwischen die Abfälle gemischt, liefern Bakterien und Bodentiere, welche die Verrot-tung besser in Gang bringen. Algenkalk bindet überschüssige Säure von Eichenlaub oder Nusslaub.

Wer den Zersetzungsprozess beschleunigen möchte, kann das Laub vor dem Aufsetzen des Haufens mit Hilfe des Rasenmähers zerkleinern.

Vielseitige Mulchschicht

Unter Hecken und Sträuchern können Blätter liegen bleiben, ja sogar dazugekehrt werden, denn auch im Wald bildet das Laub eine natürliche Bodenbedeckung unter Himbeer-, Brombeer- und anderen Wildsträuchern. Aus diesem Schutzmantel bildet sich laufend wertvoller Humus.

Auch Gemüsebeete sollten keinesfalls kahl über den Winter gehen. Wenn im Früh-herbst keine Gründüngung ausgesät wurde, kann als Ersatz eine Mulchschicht aus Laub auf dem Beet ausgebreitet werden. Reisig, Strauchschnitt oder ein wenig halbreifer Kompost auf der Laubschicht verhindern das Verwirbeln durch den Wind. Die Bodenqualität wird mit dieser einfachen Maßnahme entscheidend verbessert, denn die kleinen Lebewesen im Boden verarbeiten bis zum Frühling einen großen Anteil des Laubs zu fruchtbarer Erde.

Die Laubschicht wärmt außerdem den Boden und fördert dadurch die Aktivität des Bo-denlebens, verringert die Verdunstung und unterdrückt das Wachstum unerwünschter Beikräuter in milden Herbst- und Winterwochen.

Überwinterungsquartier

In ruhigen Winkeln des Gartens lassen tierliebende GartenbesitzerInnen einige Laub-haufen liegen. Der Igel, Symboltier von ‘Natur im Garten’, benötigt solche Verstecke für seinen Winterschlaf. Auch Kröten und andere Amphibien, Insekten und Spinnentiere suchen unter der Laubschicht Schutz vor der kalten Jahreszeit. Buntes Laub im Garten ist nicht zuletzt ein natürliches Spielzeug für Kinder zum Basteln und Herumtollen... erstaunlich, wozu ‘Gartenabfälle’ gut sein können!

Weitere Tipps zum Kompostieren sowie zu allen Gartenfragen erhalten Interessierte am NÖ Naturgartentelefon unter 027 42/ 74 333 und in allen regionalen Servicestellen von "die umweltberatung" sowie auf www.naturimgarten.at und www.biogartendoktor.at.

Die Aktion ‘Natur im Garten’ wurde von Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobot-ka ins Leben gerufen und ist eine Initiative des Landes Niederösterreich in Kooperation mit "die umweltberatung" und zahlreichen PartnerInnen.



Verwandte Artikel:


_____
Weitere Infos: Die Umweltberatung

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /