© RainerSturm pixelio.de
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Millionenprojekt für Klimaschutz gestartet!

Jeder Kunde als künftiger CO2-Bekämpfer - der CO2-Fußabdruck ist für jeden Teilnehmer sichtbar

Graz- Revolutionär – ein bisher einzigartiges kooperatives Forschungsprojekt von Industrieunternehmen, wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und Energieversorgern soll dem Klimaschutz helfen, den CO2-Verbrauch massiv drosseln und dabei dem Endverbraucher noch Energie und Geld sparen! Dabei kann jeder Österreicher selbst zum ‘Energie-Forscher’ werden! Der Startschuss für die Premiere des 3-Millionen-Euro-Vorhabens ist längst gefallen. Der Österreichische Klimafonds fördert diesen wichtigen Schritt für die Umwelt mit 1,5 Millionen Euro. Als Testlandschaft fungieren 300 Haushalte in Klagenfurt, Graz und der restlichen Steiermark. Als Pioniere beteiligen sich in der Steiermark e-Lugitsch und die Energie Graz. Motto: ‘Klimaschutz zahlt sich für jeden aus!’

Neue Zählergeneration: Anzeige aller Details im Wohnzimmer

‘Es geht um die Installation von Zählern einer völlig neuen Generation, welche Gas, Wärme, Strom, Ökostrom, Wasser usw. messen und mittels Inhouse-Display, also einer Anzeige im Wohnzimmer, sichtbar machen’, erklärt der Murauer Ing. Edwin Ploder, ‘Vater’ des interessanten Projektes.

Dabei wird auch gleich sichtbar gemacht, wie viel CO2 ein Haushalt oder ein Betreiber eines Kleingewerbes verbraucht. Auch die Einspeisung von Wärme und Strom über installierte Solarthermie und PV-Anlagen kann auf diese Weise einbezogen werden. Dazu sollen Testkunden mittels Fragekatalog ihre bisherigen Verbrauchsgewohnheiten dokumentieren und erhalten dann ihren individuellen CO2-Fußabdruck. In der Folge werden in einem Beratungsgespräch mit Energieexperten gemeinsam Vorschläge erarbeitet, wie die Kunden künftig effektiv Energie und CO2 sparen können und ein Plan festgelegt. In einem einjährigen Testbetrieb wird der Kunde laufend über seinen aktuellen Energie- und CO2 Verbrauch und die Abweichungen vom Plan via Handy und Internet informiert.

Das Projekt ließe sich entsprechend weiter entwickeln: Jeder betroffene Kunde könnte sich verpflichten zumindest 13 Prozent einzusparen (durchschnittlich verbraucht ein steirischer Haushalt 22,4 Tonnen an CO2 im Jahr – die Einsparung würde drei Tonnen pro Jahr bedeuten). Auch das wäre noch ausbaubar – etwa mit der Idee, dass jeder Kunde pro eingesparter Tonne CO2 ein handelbares Mikro-Emissionszertifikat erhält (Wert etwa mind. 20 Euro je Tonne CO2 ).

Weitere Vorteile: Der Förderdschungel könnte vereinfacht werden auf ein einziges messbares Kriterium ‘ eingesparte Tonne CO2’!!! Die Kyotoziele könnten – bei österreichweiter flächendeckender Umsetzung - bis 31. 12. 2012 leichter erreicht werden.

Mehr über die Projektpartner

Neben e-Lugitsch (Testregion Steiermark) sind folgende Institutionen Partner bei diesem Projekt: Energie Klagenfurt GmbH (Testregion Klagenfurt) Energie Graz GmbH (Testregion Graz), , Wegener Zentrum (Projektkoordination der wissenschaftlichen Begleitforschung), Johanneum Research (Entwicklung Mikrozertifikatmodell), Grazer Energie Agentur (Katalog zur Reduzierung der CO2-Emissionen), Österreichische Akademie der Wissenschaften (Projektevaluierung, Studie) und das IFZ Klagenfurt (Interuniversitäres Forschungszentrum der Uni).

Als Industriepartner konnten die Firma Emporia aus Linz (€CO2- Handys) und die Firma Ubitronix (Know-How der neuen, modernen Zählergeneration –Smart Meter Technologie ) gewonnen werden.

Das Projektmanagement und die Projektsteuerung erfolgt durch die PTS Energie mit Strategie GmbH.- unter der Federführung des ZT DI. Elemer Ploder - mit Sitz in Graz, welche bereits im Jahre 1993 für die Entwicklung eines Energie – und Kostenspargerät den österreichischen Energiesparpreis erhielt!

Sparpotential: 200-400 Euro per Jahr pro Haushalt

Laut Ing. Ploder könnte sich der Endverbraucher – durch die Kontrolle mit leicht verständlichen €CO2-Handys - jährlich 200 bis 400 Euro sparen. Der Pilotversuch erstreckt sich über 24 Monate – vom Oktober 2009 bis September 2011.

e-Lugitsch versorgt derzeit 3500 Kundenanlagen vom Kleinstabnehmer über Landwirtschaften bis zu Gewerbebetrieben. ‘Uns geht es beim Testen vor allem um das Sparpotential, dass in all diesen Bereichen möglich ist. Wir denken, dass effektive Sparmaßnahmen nur dann vom Konsumenten angenommen werden, wenn Sie ohne Komfortverlust von statten gehen und der intelligente Zähler ( Smart Meter ) ist so eine Möglichkeit’, erklärt Florian Lugitsch, GF von e-Lugitsch.

Kunde sieht eingesparte CO2 Menge

Zurück zum neuen Millionen-Projekt mit intensiver und individueller Kundenberatung (€CO2-Fußabdruck), wissenschaftlicher Begleitung und modernster Visualisierungstechniken: ‘Wichtig ist, dass im Testzeitraum alle Beteiligten wissen, wo Sie ansetzen können’, betont Florian Lugitsch. Dies soll durch Visualisierung des Energieverbrauchs in Ampellogik innerhalb des Wohnbereichs und durch laufende Betreuung der Testkunden geschehen. Alle Energieverbrauchsarten eines Haushaltes werden in die automatisierte Ermittlung einbezogen, klimarelevante Einflussfaktoren (Außentemperatur, Globalstrahlung) berücksichtigt. Die Kunden haben über ihr Home Automation System jederzeit Zugriff auf alle gemessenen Detaildaten und können selbst Einstellungen vornehmen. Als ‘Belohnung’ gibt es, neben der kostenlosen Teilnahme am Projekt inklusive einer intensiven Energieberatung, auch ein Mikro-Emissionszertifikat über die eingesparte CO2-Menge , sowie einen Energieverbrauchsauweis, der den tatsächlich gemessenen Energieverbrauch ausweist. Der bisher gesetzlich – für bestimmte Nutzer - vorgeschriebene Energieausweis berücksichtigt nur den theoretischen Energieverbrauch.Unterstützt wird der Prozess durch den Einbau modernster Komponenten. Diese beinhalten die Anzeige des Energie- und CO2-Verbrauches über ein vollwertiges Home Automations System sowie über ein eigenes €CO2-Handy und bietet Schnittstellen zu PC und TV. Über programmierbare Öko-Steckdosen können Geräte vollautomatisch einem zeitlich variablen Öko-Tarif zugeteilt werden. Über die Anzeige der Tarife in Ampellogik ist es zusätzlich möglich, durch Verlagerung einzelner Verbraucher in eine günstigere Tarifzeit Verbrauchsspitzen zu reduzieren und erneut Kosten zu sparen. In einem weiteren Arbeitspaket wird in Feldbach ein Notlastmanagement getestet. Mit dem Notlastmanagement soll eine Blackoutvermeidungsstrategie – entsprechend dem Konzept ‘ Strom- und Energiesichere Steiermark ’, welche die PTS Energie mit Strategie GmbH.- im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung – entwickelt hat, bei den 100 Kleinverbraucher der e-Lugitsch , erprobt werden.

Energieeffizienz und regionale Energieerzeugung– ein Weg zur Energieautonomie

‘Energieautarke Regionen sind möglich, allerdings nur mit weniger Verbrauch und mehr regionaler Energieerzeugung. Und genau da ist Smart Metering Technologie ein Ansatz der solche Ziele leichter erreichbar machen kann. Nach dem ersten Rundschreiben, das wir an unsere Kunden versandt haben, war das Interesse zu diesem Thema recht groß’, meint Florian Lugitsch.

Das Home Automation System kann auch für andere Anwendungen genutzt werden, etwa zur Steuerung von Rollläden oder der Innenraumbeleuchtung bzw. Alarm - und Sicherheitseirichtungen und Überwachung der Haustechnik .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /