Klimadialog mit Umwelt-Experten und der Wirtschaft

Podiumsdiskussion zu den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels- Hauptredner Weizsäcker per Videokonferenz mit dringendem Appell zur Klima-Wende

"Der bewusste Einsatz von Energie, Umwelttechnologie sowie 'grünen' IKT-Lösungen senkt Kosten und CO2-Emissionen", so Ing. Mag. Rudolf Fischer, Generaldirektor Telekom Austria TA AG, beim Klimadialog. Rund 150 Gäste waren der Einladung der Telekom gefolgt.

In vier Workshops am Nachmittag sowie einer abendlichen Expertendiskussion wurde über Maßnahmen für den Klimaschutz debattiert. "Eine aktuelle Gartner-Studie geht davon aus, dass die IKT-Branche für zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist", so Fischer weiter.

"Andererseits wirkt sich der sinnvolle Einsatz von IKT Lösungen wie etwa Teleworking, virtuelle Konferenzsysteme und energieeffizientes Server-Housing positiv auf die CO2-Bilanz aus. All diese Services führt Telekom Austria in ihrem Produktportfolio. Durch den Ausbau moderner Kommunikationsinfrastruktur in der Stadt und vor allem auch im ländlichen Raum sorgen wir dafür, dass diese umweltfreundlichen IKT-Lösungen österreichweit genützt werden können."

Klimafreundliche Keynote per Videokonferenz

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Dekan der Bren School für Umweltwissenschaft und -management an der Universität Kalifornien, betonte in seiner Keynote-Rede den dringenden Handlungsbedarf: "Weltweit müssten wir den Ausstoß von Kohlendioxid halbieren, stattdessen erwarten wir eine Verdoppelung der Emissionen." Als einen wesentlichen Lösungsansatz für den Klimaschutz bewertete von Weizsäcker den effizienten Einsatz von Energie, zu dem auch Informations- und Kommunikationstechnologien beitragen können. Weizsäcker sprach per Videokonferenz zu den Gästen des Klimadialogs und lieferte damit ein konkretes Beispiel, wie moderne Technik unter anderem Langstreckenflüge überflüssig machen kann.

Podiumsdiskussion - Klimawandel als Chance

"Wenn Technologie sinnvoll eingesetzt wird, liegt hier ein enormes Klimaschutzpotenzial", meinte auch Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin WWF Österreich im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion. Der WWF hat in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der europäischen Telekomunternehmen ETNO errechnet, dass in Europa CO2-Emissionen in einer Größenordnung von 50 Millionen Tonnen jährlich durch Videokonferenzen, Teleworking und elektronische Rechnungen vermieden werden könnten. Gleichzeitig lassen sich dadurch auch Kosten zum Beispiel für Dienstreisen vermeiden.

Den wirtschaftlichen Aspekt des Klimawandels betonte Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin Abteilung "Energie, Verkehr und Umwelt" am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Inhaberin des Lehrstuhls Umweltökonomie an der Humboldt Universität Berlin, die der Podiumsdiskussion ebenfalls per Videokonferenz zugeschaltet war: "Der Klimawandel kann die Volkswirtschaften bis zu 20 Prozent des Bruttosozialprodukts kosten. Auch Klimaschutz wird es nicht zum Nulltarif geben, aber dieser ist zum einen kostengünstiger und zum anderen ermöglicht er ebenso Wachstumschancen."

Sektionschef Dipl.-Ing. Günter Liebel, Leiter der Abteilung Allgemeine Umweltpolitik im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, unterstreicht die Wachstumschancen bei Klimaschutztechnologien: "Umweltschutz ist weltweit ein enormer Wachstumsmarkt. Klimaschutztechnologien boomen, bringen neue Jobs und stärken den Wirtschaftsstandort Österreich. Initiativen wie der Klimadialog von Telekom Austria oder unser Klimaschutzprogramm klima:aktiv geben die Impulse, die Unternehmen, Kommunen und Länder, aber auch die einzelnen Haushalte zu konkreten Maßnahmen bewegen."

Maßnahmenpakete wurden eifrig diskutiert

Welche Maßnahmen das sein können, hatten rund 60 TeilnehmerInnen am Nachmittag in vier thematisch unterschiedlichen Workshops diskutiert. Zusammen mit externen Experten sammelten die TeilnehmerInnen Tipps und Tricks, mit denen Unternehmen in Österreich die Umwelt schützen und gleichzeitig Kosten reduzieren können. Die Themen rangierten von Energieeffizienz über österreichische Umwelttechnologie bis hin zur Reduktion des Corporate Footprints und Green IT. Die effektivsten Maßnahmen und Handlungsvorschläge fließen nun in einen Maßnahmenkatalog ein, der im Anschluss an die Veranstaltung veröffentlicht wird und über www.telekom.at abgerufen werden kann.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /