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Wlodkowski zum Weltklimagipfel: Dem Beispiel der Bauern folgen

Landwirtschaft hat EU-weit Emissionen um 20% gesenkt

"Die Emissionen aus der Landwirtschaft sind seit 1990 EU-weit um 20% zurückgegangen. Nun müssen auch andere Bereiche wie der Verkehr dem Beispiel der Bauern folgen, damit wir unsere Klimaziele bis 2020 tatsächlich erreichen. Die Land- und Forstwirte sind jedenfalls bereit und in der Lage, mit erneuerbarer Energie zur zusätzlichen Treibhausgas-Reduktion beizutragen. Meint man es mit dem Klimaschutz tatsächlich ernst, dürfen nicht länger einzelne Befindlichkeiten das Wirksamwerden des Ökostromgesetzes verzögern. Denn die 'grüne Energie' ist eine große Chance für Europa: Sie ersetzt schädliche Klimagase, erspart Milliarden Euro, die sonst für fossile Energie ins Ausland abfließen würden, sichert Aufträge für Forschung und Anlagenbau, steigert die heimische Wertschöpfung und gibt auch der Landwirtschaft neue Perspektiven", dies erklärte heute Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Kopenhagen.

Wirtschaftskrise keine Ausrede

Die Staatengemeinschaft muss sich in Kopenhagen auf ein Weltklimaabkommen einigen. Die Verpflichtungen des Kyoto-Abkommens laufen nämlich 2012 aus und sind zu verlängern. Die EU hat bereits eine Reduktion des Ausstoßes von CO2 und anderer Treibhausgase bis 2020 beschlossen, andere Industrie- und Schwellenländer wie die USA, Japan beziehungsweise Indien oder China sollten verbindlich in die Reduktionsziele für klimaschädliche Treibhausgase eingebunden werden. Gleichzeitig gilt es, in den Entwicklungsländern Fehlentwicklungen zu vermeiden.

"Das Argument, dass wegen der Krise kein Geld für Klimaschutz da sei, ist schlichtweg falsch, denn ohne Maßnahmen zur Eindämmung der Emissionen klimaschädlicher Gase wird es um ein Vielfaches teurer. Klimaschutz mit erneuerbarer Energie bringt mehr als er kostet, reduziert die Öl- und Gasabhängigkeit und bekämpft so aktiv die Krise", stellte Wlodkowski fest. Anstelle der Zukäufe von Zertifikaten in Drittstaaten durch die Finanzierung von Treibhausgas-reduzierenden Projekten in jenen Ländern sollten diese Mittel besser im Inland für Klimaschutzmaßnahmen verwendet werden.

Agrarwirtschaft klima-positiv

"Die Land- und Forstwirtschaft ist der einzige Sektor der Volkswirtschaft, der über die Pflanzen und den Boden wesentlich mehr Klimagase bindet als er erzeugt. Denn Pflanzen brauchen zum Wachstum CO2 und erzeugen dabei Sauerstoff. Selbst die als Klimasünder viel gescholtene Kuh bilanziert positiv. Denn sie lebt nicht von fossilen, sondern von nachwachsenden Rohstoffen, wie Gras, Mais oder Getreide, und diese Pflanzen binden deutlich mehr CO2 als die Kuh an Verdauungsgasen erzeugt", betonte Wlodkowski.

Agrarpolitik kann steuern

"Die EU-Agrarpolitik kann wirksam eingreifen, wenn es um die Bewältigung des Klimawandels geht, dafür wurde in einem ersten Schritt bereits beim sogenannten 'Health Check' Vorsorge getroffen. Nun gilt es, für die Zeit nach 2013 eine starke Gemeinsame Agrarpolitik zu erhalten, um sicherzustellen, dass die modernsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Sachen klimafreundlicher Produktion in die bäuerliche Praxis einfließen können und gleichzeitig das Tor in Richtung 'grüner Energie' weiter aufgestoßen wird", so Wlodkowski.

Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /