© Erich Keppler pixelio.de
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Soll der Nikolaus mit leerem Sack nach Kopenhagen fahren?

Als Klima-Totalversager mit den Achseln zucken reicht nicht!

Angesichts der blamablen Klimabilanz des "Umweltmusterlandes Österreich" fordert die Umweltorganisation VIRUS Konsequenzen statt fortgesetzter untätiger Gleichgültigkeit. Sprecher Wolfgang Rehm kritisiert: "Die Kopenhagen-Delegation samt Minister Berlakovich bleibt am Besten zu Hause, und spart so wenigstens noch ein paar CO2-Äquivalente. Österreich hat absolut nichts herzuzeigen, und ist schon gar nicht in der Position, glaubwürdig irgendwelche Forderungen an den Rest der Welt zu vertreten, wie dies eine Inseratenkampagne des Lebensministeriums suggeriert."

Hierbleiben und Nachsitzen

Statt eines unsinnig gewordenen Kopenhagen-Trips empfiehlt VIRUS der Bundesregierung, den Klimaschutz endlich zur Chefsache zu erklären, gemeinsam Österreich auf einen steilen Emissionsreduktionspfad zu bringen und so zumindest verspätet wenigstens nach Kyoto zu gelangen.

Für die Umweltschützer ist unverständlich, warum nicht schon die letzten Wochen zur Einsetzung eines nationalen Klima-Krisenstabs genutzt worden sind, der in Permanenz tagt und umgehend Sofortmaßnahmen festlegt, um dem so wichtigen Klimaschutz den Weg zu ebnen und das ramponierte Ansehen Österreichs wiederherzustellen. "Die Spatzen pfiffen es ohnehin schon lange von den Dächern. Mitte November wurde die Blamage dann gänzlich offensichtlich. Seither ist bereits genug Zeit verstrichen, aber in der nichtreagierende Bundesregierung ist man offenbar immer noch Meinung, es ist eh nix," so Rehm.

Verantwortung übernehmen

Erster Schritt zur Besserung ist für VIRUS die Übernahme der Verantwortung Hier wären viele Fragen offen erklärt Rehm und zählt die wichtigsten auf: Warum schweigt Finanzminister Pröll, der als langjähriger Umweltminister mitverantwortlich war? Warum hört man nichts von Herrn Bartenstein, der als Umweltminister sogar ein 25%iges Reduktionsziel angestrebt hat, und dann als Wirtschaftsminister nichts mehr von seinem 13% Kyoto Ziel wissen wollte und jetzt trotzdem noch als VP-Energiesprecher durchgeht? Warum schreit die Wiener Umweltstadträtin Sima "Haltet den Dieb" obwohl auch der Wiener Klimaschutz alles andere als eine Erfolgsstory ist? Warum schreien die Autofahrerparteien, die alles blockieren, obwohl das Klimaversagen verkehrsinduziert ist? Warum schweigt Frau Bures obwohl sie als Verkehrsministerin das Klima-Schlüsselressort innehat und es somit in der Hand hat, mit Preissignalen, Tempolimits, Straßenbaustops, öffentlichem Verkehr und Verkehrsvermeidung den Klima-Ausreißer einzufangen? "Dazu braucht es allerdings mehr als eine Beton-Bahnpolitik die teure Milliardenlöcher produziert, während Angebotsverschlechterungen die Kunden in Scharen von der Bahn wegtreiben," so Rehm.

"Die "Steakholder" ((C) SP-Umweltsprecherin Bayr) sollen endlich das Steak weglegen und statt dem Klimapflanz bei Verkehr, Raumwärme und Industrie Taten setzen. Ein Klimaschutzgesetz zur Lastverteilung ist nett, reicht aber bei weitem nicht aus wenn niemand die Last trägt," erklärt Rehm.

GastautorIn: VIRUS für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /