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WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Wagen wir doch etwas mehr "Green Business"

von Wolfgang Unterhuber - Der Klimagipfel entscheidet über das Wohl der Menschheit

Die Herausforderungen sind gewaltig. Bis 2030 wird laut OECD-Umweltausblick der Primärenergieverbrauch von Brasilien, Russland, Indien und China (den BRIC-Staaten) im Vergleich zu 2005 um 72 Prozent steigen. Wenn nichts geschieht, werden die Treibhausgasemissionen dieser Nationen um 46 Prozent zunehmen. Gleichzeitig muss sich die Welt mit zunehmender Rohstoffknappheit auseinandersetzen. Bis 2020 wären laut International Energy Agency allein in der Erdölindustrie 350 Milliarden US-$ an jährlichen Investitionen in neue effizientere Fördertechnologien nötig, was derzeit wegen der Krise aber nicht geschieht. Spätestens im Jahre 2030 deckt laut mehreren Experten das Angebot an Öl nicht mehr die Nachfrage. Die Ölförderung aus sicheren Quellen wird versiegen. Öl ist bekanntlich das Schmiermittel für die Weltwirtschaft. Der Kampf um die knapper werdenden Ölressourcen, vor allem aus den sensiblen Regionen, wird zu Auseinandersetzungen und Migrationsbewegungen großen Ausmaßes führen.

Es ist daher nicht übertrieben, zu sagen, dass die Klimakonferenz in Kopenhagen wegweisend für das Wohl und Weh der gesamten Menschheit sein wird. Zu viel Zeit wurde bereits vertan. Das Klima- und Energieressourcenproblem ist ja nichts Neues. Trotzdem hat beispielsweise die amerikanische Autoindustrie die vergangenen zwei Jahrzehnte nicht nur am Markt, sondern auch an Innovationen vorbeiproduziert.

Trotz allem jedoch besteht Hoffnung. Die US-Regierung forciert den "Green New Deal". Großzügige Förderungen wie ein 30 Prozent-Zuschuss für erneuerbare Energien und Investitionsprogramme für die Umwelttechnologie sollen einen grundsätzlichen Wandel mitbewirken.

Dieser Wandel findet im Kleinen übrigens bereits statt. Eine Veranstaltung unseres WirtschaftsClubs in der Steiermark hat soeben gezeigt, dass viele große und auch kleine und mittlere Betriebe mit Hochdruck an neuen umweltfreundlichen Produkten arbeiten. Das ist besonders für die prekäre Situation am Arbeitsmarkt wichtig.

Denn "Green Jobs" sind die Zukunft. In Österreich arbeiten laut "Eco Future Radar" derzeit insgesamt rund 180.000 Beschäftigte in "Green Jobs". Das sind bereits 4,5 Prozent aller Erwerbstätigen. Und die Nachfrage steigt. Mit einem Wachstum von jährlich rund zwölf Prozent bietet dieser Sektor ein enormes Potenzial für die Konjunkturbelebung. Wirtschaft, Politik und Konsumenten sind also gefordert, endlich mehr "Green Business" zu wagen.

Rückfragehinweis: WirtschaftsBlatt

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OTS0013 2009-12-07/08:48



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /