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Hoffnungsschimmer im Winter

Winterblühende Sträucher - Tipps für GartenfreundInnen

Frischer Schnee knirscht bei jedem Schritt unter den Füßen, dichtes Schneegestöber hüllt den Garten in ein weißes Kleid, die weiße Pracht dämpft den Lärm des betriebsamen Alltags. Lange, zierliche Raureifkristalle hängen von den Zweigen und verwandeln die Landschaft an klaren sonnigen Tagen in eine glitzernde Märchenwelt... Wintertage wie aus dem Bilderbuch sind in unseren Breiten leider rar. Doch einige wenige winterharte Sträucher trotzen selbst kalten Tagen mit offenen Blüten! "die umweltberatung" hat einige Tipps gesammelt, wie man den Garten auch an schneefreien Wintertagen zu einem Blickfang macht.

Hand aufs Herz: Wie oft boten sich uns in den letzten Jahren solch herrliche Wintertage? Viel öfters prägen in den Niederungen Matsch, kahle braune Äste und feucht-kühles, windiges Wetter um die 5°C das Erscheinungsbild im Garten. Erst die dicke Schneedecke verleiht dem Garten nach der feuchten, braunen Tristesse des Spätherbstes einen helleren, freundlicheren Anblick.
Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka weist darauf hin, dass auch der winterliche Garten seine Reize hat: ‘Eintöniges Braun im Garten muss auch im Winter nicht sein – wie gut, dass man auch im Winter mit blühenden Sträuchern Akzente im Garten setzen kann! Es gibt eine große Auswahl an Sträuchern, die mit ihren Blüten an milden, frostfreien Wintertagen Hoffnung auf den kommenden Frühling nähren.’

Der bis zu 3 m hohe Winterschneeball etwa verströmt mit seinen zart-rosa Blüten bei mildem Wetter schon ab Dezember seinen süßlichen Duft. Bei starkem Frost frieren die Blüten zwar ab, von Jänner bis März bilden sich bei mildem Wetter aber aus den Knospen neue Blüten. Als Standort bevorzugt der Strauch einen sonnigen, geschützten Platz ohne extreme Bodennässe oder –trockenheit.

Elisabeth Koppensteiner, Leiterin von ‘Natur im Garten’ bei "die umweltberatung" weiß: ‘Der zuverlässigste Winterblüher ist der Winterjasmin mit seinen kleinen, sternförmigen gelben Blüten, welche jenen der Forsythie sehr ähneln. Der vor über 150 Jahren aus China bei uns eingeführte Strauch gedeiht auf fast jedem Gartenboden, vorausgesetzt er bekommt genug Licht. Bis zu 3 m hangelt sich dieser Spreizklimmer an Zäunen, Mauern und sonstigen Rankhilfen hoch. Am liebsten wurzelt er in nährstoffreicher, lockerer Erde.’

Als Klassiker bei den Winterblühern wäre die Chinesische Zaubernuss zu nennen. Ihre zerfransten, zierlichen Blüten - je nach Sorte in Gelb, Orange oder Rostrot - verzaubern wahrlich jeden Wintergarten. Die Blüten, welche von Jänner bis März erscheinen, haben den Vorteil, dass ihnen auch ein Kälteeinbruch von bis zu -12°C nichts anhaben kann. GärtnerInnen müssen diesem Strauch jedoch genug Platz einräumen. Einmal ausgewachsen, strecken sich die Äste dieses Strauchs 5 m in die Höhe und zur Seite. Als Standort bevorzugt dieses Gewächs humose Böden im Halbschatten.

Viel Platz an einem sonnigen Standort, um in all ihrer Pracht in Erscheinung zu treten, benötigt auch die bis zu 6 m hohe Schnee-Kirsche. Bei günstigem Wetter zeigen sich ihre weiß-rosa Blüten schon ab November. Sie überstehen zwar nur sehr leichten Frost, in den frostharten Knospen sitzen aber genug Blüten, um in der nächsten milden Periode aufzublühen!

Elisabeth Koppensteiner gibt noch einige Tipps zu Pflanzung und Schnitt:

* Wurzelnackte Sträucher werden im Herbst vor den ersten Frösten gepflanzt oder im Frühling, nachdem der Boden aufgetaut ist.

* Containerware, also Sträucher, die in Töpfen hochgezogen wurden, können auch im Winter gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.

* Vor der Pflanzung wurzelnackte Ware eine Stunde lang in ein Wasserbad stellen; Containerware samt Topf ins Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen! Danach den dichten Wurzelfilz mit den Händen etwas aufbrechen.

* Die Pflanzgrube sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.

* Damit sich die Wurzeln besser ausbreiten können, den Boden des Pflanzlochs auflockern.

* Aushuberde mit etwas reifem Kompost aufbessern.

* Beim Ausgraben in der Baumschule ging ein Teil der Wurzelmasse verloren. Deshalb sollten die Äste um mindestens 1/3 zurückgeschnitten werden, damit sie von der verringerten Wurzelmasse ernährt werden können.

* Stehen die Sträucher erst einmal an Ort und Stelle, braucht man nur alle 3 – 5 Jahre zur Gartenschere greifen. Die meisten dieser Sträucher blühen an vorjährigen oder noch älteren Zweigen. Häufiger Schnitt würde nur die Bildung junger Zweige ohne Blütenanlagen anregen. Bei Zaubernuss und Winterschneeball werden am besten nur sehr alte und nach innen wachsende Zweige weggeschnitten. Winterjasmin verträgt keinen radikalen Rückschnitt; es genügt, ihn alle 3 Jahre etwas auszulichten.

Weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern erhalten Interessierte am NÖ Gartentelefon unter 027 42/ 74 333 und in allen regionalen Servicestellen von "die umweltberatung" sowie auf www.biogartendoktor.at und www.naturimgarten.at



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Weitere Infos: Die Umweltberatung
GastautorIn: Gabriele Pomper für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /