© oekonews- Doris Holler-Bruckner
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Mehr Elektrofahrzeuge für Europa

Spanische Präsidentschaft will Elektro-Fahrzeuge fördern

Brüssel - Nach dem zweitägigen informellen Treffen der für die EU-Wettbewerbsfähigkeit zuständigen Minister hat die spanische EU-Präsidentschaft bekanntgegeben, dass es ihre Absicht sei, die Elektrofahrzeuge-Industrie in Europa anzukurbeln.

Die Sitzung schloss mit der Conclusio, das Elektrofahrzeuge die Zukunft des Verkehrs sind und dass die EU eine europäische Strategie ausarbeiten soll, um Hindernisse für den Einsatz dieser Fahrzeuge zu beseitigen. Diese Strategie könnte während des nächsten europäischen Rats zur Wettbewerbsfähigkeit im Frühjahr verabschiedet werden. Miguel Sebastián, spanischer Industrieminister erklärte, dass "es keine Übertreibung" sei, zu sagen, dass das Elektrofahrzeug für Europa heute geboren worden sei.

Zur Vorbereitung dieser Sitzung hat die spanische EU-Präsidentschaft ein Diskussionspapier erarbeitet, das einige Fragen zur Diskussion stellt.

Das Diskussionspapier sieht Elektrofahrzeuge generell positiv und betont, dass "Hybrid-und Elektrofahrzeuge eine große Rolle für die Mobilität von morgen spielen". Gemeint sind E-Fahrzeuge im weitesten Sinne, einschließlich reiner Elektro-, Hybrid, Plug-in-Hybrid und mit Range-Extendern ausgestatteten Elektrofahrzeugen.

Das Papier beinhaltet eine kurze und fundierte Analyse der potenziellen Chancen und Herausforderungen, die wahrscheinlich bei einer Zunahme batteriebetriebener Mobilität entstehen. Es umfasst die wichtigsten Fragen und zeigt auf, dass ein breiter politischer Konsens über Maßnahmen auf europäischer Ebene und klare europäische Richtlinien notwendig sind, um die Kohärenz zwischen den Mitgliedstaaten zu gewährleisten.


AVERE, der europäische Verband für Batterie-, Hybrid- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge, und Going-Electric, der Europäische Verband für Elektroautos, gratulieren der spanischen EU-Präsidentschaft zu der hervorragenden Initiative für einen gemeinsame europäische Strategie für Elektrofahrzeuge.

Die Verbände betonen, dass von Maßnahmen die eineVerbreitung von Elektrofahrzeugen in ganz Europa fördern sollen, sowohl die Industrie als auch die Umwelt profitieren.

Es könnten zwar unterschiedliche Technologien Verbesserungen für die Umwelt bringen, die Verbänden sprechen sich aber klar für reine E-Fahrzeuge und Range-Extender (z.B. Opel Ampera - das heißt Fahren von Kurzstrecken rein elektrisch, längere Strecken mit einem kleinen Zusatzmotor, der Strom für den E-Motor erzeugt)

Vieles spricht für die Förderung der Verwendung von Leichtfahrzeugen (Emissionen und Energieverbrauch sind niedriger, sie benötigen weniger Platz im Verkehr und Parken und verringern damit Staus). Die Verbände fordern daher, dass in den neuen EU-Fahrzeugklassen dieser Bereich berücksichtigt werden soll. Sie schlagen vor, eine neue Kategorie für "Ultra-Small Urban Elektroautos" (USUC) und möglicherweise eine für "Ultra-Narrow Urban Elektroautos" (UNUC) zu schaffen die jetzt auf den Markt kommen.

In Bezug auf die Infrastruktur sollte zuerst forciert werden werden, das E-Fahrzeugbesitzer möglichst nahe bei ihrem Wohnort nachladen können.
Erst wenn Batterien in weniger als 15 Minuten ladefähig sind, sind Elektrofahrzeuge auch auf langen Reisen konkurrenzfähig. Erst dann wird es sich lohnen, Schnellladestationen in die Straßennetze aufzunehmen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /