© Rainer Sturm/pixelio.de
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Österreichische Energieagentur startet Projekt für Gebäudeenergieeffizienz in Mazedonien

Im Rahmen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit startet ein zweieinhalbjähriges Kooperationsprojekt das die Energieeffizienz im Gebäudesektor des EU-Beitrittskandidaten Mazedonien vorantreiben wird

Das Projekt wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am 17. Februar in Skopje vom mazedonischen Wirtschaftsminister Fatmir Besimi gemeinsam mit Heinz Habertheuer als Vertreter der österreichischen ADA und Direktor Lazar Gechevski von der Mazedonischen Energieagentur sowie den Vertretern der Österreichischen Energieagentur derÖffentlichkeit vorgestellt.

Ziel des Projektes ist die nachhaltige Senkung des Energiebedarfs von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden. Mit dem Aufbau von Expertenwissen und Kapazitäten wird der Bereich Gebäudeenergieeffizienz in der noch jungen Mazedonischen Energieagentur verstärkt und auch auf die Umsetzung der Bestimmungen der EU-Gebäuderichtlinie vorbereitet. In einem Pilotprojekt sollen umfassende Energieeffizienzmaßnahmen an einem konkreten Gebäude demonstriert werden. Wissenschaftlicher Know-how-Austausch auf Universitätsebene und öffentliche Bewusstseinsbildung für das Thema ergänzen die Projektaktivitäten.

Zu den vorrangigen energiepolitischen Zielen Mazedoniens gehört die Weiterentwicklung seines Energiemarktes in Richtung Versorgungssicherheit und die Harmonisierung mit der Energiegesetzgebung der EU. Mazedoniens Primärenergieintensität liegt um 40 % über dem EU-Durchschnitt, hohe Einsparpotentiale gibt es vor allem im Gebäudebereich, nicht zuletzt wegen des hohen Anteils an Stromheizungen im Winter. Ein Fünftel der mazedonischen Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze und gibt mehr als 10 Prozent des verfügbaren Einkommens für Strom und Heizung aus. Eine Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden würde sowohl den Heizenergiebedarf als auch die Heizkosten erheblich senken.

Bereits im Jahr 2004 verabschiedete das mazedonische Parlament eine Energieeffizienzstrategie bis 2020, die für den Gebäudesektor Maßnahmen wie den Ausbau der Fernwärme, verbrauchsabhängige Energiekostenverrechnung, Fensterisolierung, Anbringen von Thermostatventilen u. a. enthält. Das Energiegesetz aus dem Jahr 2006 schreibt die Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien vor.

Die 2 Mio. Einwohner zählende Republik Mazedonien ist seit 1998 Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Das von der Österreichischen Energie-agentur geleitete Projekt zur Einführung von Gebäudeenergieeffizienz in Mazedonien wird von der Austrian Development Agency (ADA - www.entwicklung.at), dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und dem mazedonischen Wirtschaftsministerium finanziert, das auch der Projektauftraggeber ist.

Fritz Unterpertinger, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, betont die europäische Perspektive des Projekts: "Für Mazedonien als Beitrittskandidat zur Europäischen Union ist dieses Projekt der Schlüssel zur Erfüllung des Acquis Communautaire zur Energieeffizienz von Gebäuden. Wir werden hier gemeinsam mit der Mazedonischen Energieagentur sehr rasch die notwendigen Grundlagen erarbeiten. Wichtig dabei ist nicht nur die Erstellung einer EU-konformen Bauordnung, sondern auch die Schaffung ausreichender und qualifizierter personeller Kapazitäten zur Implementierung der baurechtlichen Vorschriften in den Genehmigungsverfahren konkreter Bauprojekte."


Quelle: Österr. Energieagentur


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /