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Protest in Graz: Nein zur Kohlekraft in Voitsberg!

Greenpeace und BI fordern einen Stopp der Inbetriebnahme des ÖDK III

Greenpeace protestiert heute in Graz gemeinsam mit rund fünfhundert Einwohnern von Voitsberg und Umgebung sowie der Bürgerinitiative "Zukunft Voits-berg" gegen die geplante Wiederinbetriebnahme des Kohlekraftwerkes ÖDK III.

Im Rahmen dieses Protestes werden die Umweltaktivisten der in Graz tagenden Bundesregierung wie auch der steirischen Landesregierung eine Petition überreichen, in der sie ihre Kritik am Kohlekraftwerk zusammengefasst haben. Zudem werden Aktivisten von Greenpeace einen rauchenden Schornstein als Symbol errichten, um mit diesem Hinweis auf ihr Klima schädigendes Potenzial einen raschen Ausstieg aus der Kohlekraft von Landes- und Bundesregierung zu fordern.

"Voitsberg braucht saubere Luft und saubere Energie", appelliert Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl, "und Österreich kann sich mit seiner aktuellen Klimabilanz ganz einfach kein weiteres Kohlekraftwerk leisten." Die Bundesregierung steht wegen ihrer Klimapolitik auch innerhalb der Europäischen Union heftig in der Kritik. Ganze hundert Millionen Tonnen CO2 liegt Österreich innerhalb der fünfjährigen Kioto-Phase von 2008 bis 2012 über seinem ursprünglichen Klimaziel.

Weltweit betrachtet zählen Kohlekraftwerke zu den größten CO2-Schleudern und stellen damit eine enorme Bedrohung für das Klima dar. Ein Steinkohlekraftwerk erzeugt pro Kilowattstunde Strom etwa achthundert bis tausend Gramm Kohlendioxid (CO2) - also gleich drei Mal so viel wie ein Gaskraftwerk und unendlich Mal so viel wie Sonnen- oder Windenergie. "Kohlekraftwerke sind wahre Klimakiller", kritisiert Niklas Schinerl. "So würde das Kohlekraftwerk Voitsberg III die heimische Klimabilanz mit knapp zweieinhalb Millionen Tonnen CO2 mehr massiv weiter belasten", so Schinerl.

Das 2006 aufgrund seiner Unwirtschaftlichkeit stillgelegte Braunkohlekraftwerk in Voitsberg wurde 2008 von Mirko Kovats Firma A-Tec Industries gekauft. Er will dieses Kraftwerk nun zu einem Steinkohlekraftwerk umbauen und wieder in Betrieb nehmen. Der Widerstand dagegen ist aber groß, nachdem die Bewohner von Voitsberg und Umgebung bereits seit Jahren unter einer schlechten Luftqualität zu leiden haben. Voitsberg zählt zu den Bezirken mit der höchsten Feinstaubbelastung in Österreich und ist somit Feinstaubsanierungsgebiet. Durch die Schließung des Braunkohlekraftwerkes ist der Feinstaubausstoß im Bezirk während der letzten Jahre allerdings spürbar zurückgegangen.

Von Bundesminister Berlakovich erwartet Greenpeace, einem zusätzlichen Kohlekraft-werk in Österreich eine Absage zu erteilen und sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln für einen raschen Ausstieg aus der Kohlekraft in Österreich einzu-setzen.Ähnliches gilt für die steirische Landesregierung: "Wenn Landeshauptmann Voves an dem Projekt festhält, verdeutlicht er damit nur, dass ihm Klimaschutz und die Gesundheit der Voitsberger keine Anliegen sind", kommentiert Schinerl.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /