© Rainer Sturm- pixelio.de
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Frankreich errichtet größten Photovoltaikpark der Welt

Der staatliche französische Energiekonzern EDF erhöht damit seinen Solarenergieanteil - einstige NATO-Luftwaffenbasis als Standort

Die größte Photovoltaikanlage der Welt will man in Frankreich errichten, so Jean-Marc Dall'Aglio, Sprecher des Tochterunternehmens des staatlichen französischen Energiekonzerns EDF für Erneuerbare Energien. Standort dafür ist der 2004 augelassene und 415 ha große ehemalige NATO-Stützpunkt Toul-Rosières nahe von Metz. Die Anlage wird ab 2012/13 rund 143 Megawatt elektrischen Strom produzieren, das entpricht dem Stromverbrauch einer Stadt mit rund 62.000 Einwohnern.

Die Entscheidung eine Region im Nordosten Frankreichs und nicht einen sonnigen Standort im Süden zu wählen, hat mit der Verfügbarkeit einer entsprechend großen Fläche zu tun und mit dem Beschluß der Regierung, einen höheren Einspeisetarif für Sonnenenergieproduzenten in einstrahlungsschwächeren Regionen zu zahlen, um auch hierher Investoren anzulocken. Die Einspeisevergütung für PV-Strom auf Freilandflächen ist variabel, je nach Standort zwischen 31,4 und 37,7 cent/kWh. Im Norden bekommt man damit rund 17 Prozent mehr Vergütung als beispielsweise an der Côte d'Azur. Rund 434 Mio. Euro soll die gigantische PV-Anlage kosten, während der Errichtung wird sie Arbeitsplätze für rund 150 Personen schaffen, miteingerechnet die Entfernung von etwa 100 ehemaligen Militäranlagen, von denen manche mit Asbest verunreinigt sein sollen- die Wartung soll dannach 15 Dauerarbeitsplätze schaffen- jährliche Einnahmen mehr als 1,3 Mio. Euro. Parallel soll ein "Energiehaus" mit einer Ausstellung von Flugzeugen des Militärs für Besucher entstehen, eine Aufforstung eines Teils des Geländes ist ebenfalls bereits geplant.

Mit der derzeit europaweit besten Einspeisevergütung mit bis zu 58 cent/kWh und anderen Subventionen in diesem Bereich will Frankreich Spanien und Deutschland bald einholen. Dennoch: lang dürfte Frankreich damit nicht Weltmeister sein, China, die USA, und Australien planen noch größere Anlagen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /