© umweltberatung Pomper
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Naturheilkunde für Pflanzen

Pflanzen mit Pflanzen kurieren – "die umweltberatung" gibt Tipps

Dass Menschen bei diversen Leiden auf Kräuterextrakte oder –tees zurückgreifen, ist allgemein bekannt. Wenige HobbygärtnerInnen wissen aber, dass man mit Kräutern auch Schädlinge im Garten vertreiben oder Pilzkrankheiten wie z.B. Echten Mehltau vorbeugen kann. Dabei hat die ‘Pflanzenheilkunde’ den Vorteil, dass sie nützliche Insekten wie Marienkäfer nicht abtötet. Sie werden im Gegensatz zur Anwendung von Pestiziden geschont und stehen damit als zusätzliche Helfer bei der Bekämpfung von ‘Schädlingen’ zur Verfügung. "die umweltberatung" hat einige Rezepte und Tipps für GartenfreundInnen zusammengetragen.

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka: ‘Natürlich ist man auch im Naturgarten nicht vor unliebsamen Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten gefeit. Wer bei sich selbst nicht gleich beim ersten Wehwehchen auf hochwirksame Medikamente zurückgreift, kann auch im Garten mit ‚Naturheilmitteln’ hantieren! Pflanzliche Wirkstoffe haben keine unerwünschten Nebenwirkungen, sie sind einfach und günstig in der Herstellung und lassen vor allem die vielen Nützlinge leben, denen man mit der chemischen Keule unabsichtlich den Garaus macht!’

Elisabeth Koppensteiner, Leiterin von ‘Natur im Garten’ bei "die umweltberatung" weiß genau, welche Mittel wobei helfen: ‘Gegen Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau helfen Ackerschachtelhalm, Knoblauch, Kamille, Zwiebel oder Rhabarber. Möchte man tierische Schädlinge wie z.B. Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen bekämpfen, so greift man am besten zu Brennnessel, Wermut, Rainfarn, Knoblauch oder Kapuzinerkresse. Gartenliebhaberinnen und –liebhaber können grundsätzlich wählen, ob sie einen stärkenden Tee, eine Brühe, Jauche oder einen Auszug zur Behandlung der pflanzlichen Patienten herstellen möchten.’

Pflanzliche Wirkstoffe selbst herstellen

• Zubereitung von Tee: Heilkraut zerkleinern, mit kochendem Wasser übergießen und ½ - 1 Stunde zugedeckt ziehen lassen. Gegen Schädlinge werden Tees unverdünnt eingesetzt, zur Pflanzenstärkung 1:5 verdünnt.
• Brühe: Zerkleinerte Kräuter 1 Tag lang in kaltem Wasser einweichen. Am folgenden Tag kocht man sie ca. 15 – 30 Minuten auf. Die zu behandelnden Pflanzen werden dann mit der 1:5 verdünnten Brühe gesprüht oder gegossen.
• Auszüge: Zerkleinerte Kräuter mit Wasser übergießen und mehrere Stunden bis einen Tag lang ziehen lassen. Die zu behandelnden Pflanzen werden mit dem Auszug unverdünnt gespritzt.
• Pflanzenjauchen werden oft als gesundheitsstärkender Flüssigdünger eingesetzt. Hierzu setzt man das Pflanzenmaterial (z.B. Brennessel, Beinwell, Löwenzahn…) in einer Tonne (nicht aus Metall) mit Wasser an und lässt es einige Woche gären. Bei Geruchsbelästigung kann man Steinmehl in die Tonne streuen. GartenfreundInnen sollten nicht vergessen, einen Deckel lose auf die Tonne zu legen oder ein kleinmaschiges Netz darüber zu spannen, um das Ertrinken von Kleintieren zu verhindern und Gelsen eine potenzielle Brutstätte zu verwehren.

Elisabeth Koppensteiner ergänzt: ‘Wenn möglich weiches Wasser, am besten Regenwasser aus der Tonne, verwenden! Damit sich bei der Anwendung die Sprühdüsen nicht verstopfen, werden die hergestellten Produkte vorher abgeseiht. Bei der Behandlung befallener Pflanzen unbedingt flächendeckend einsprühen – auch an den Blattunterseiten! Möchte man mit den Kräutern andere Nutzpflanzen stärken, so gießt man mit dem Mittel circa einmal wöchentlich.’

Weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern bekommen alle Interessierten am NÖ Gartentelefon unter 02742/ 74333, gartentelefon@naturimgarten.at, auf www.naturimgarten.at und www.biogartendoktor.at sowie in allen regionalen Servicestellen von "die umweltberatung" Niederösterreich.
Viele Tipps finden Interessierte auch in der Broschüre ‘Pflanzen, ernten und genießen – Gemüse aus dem eigenen Garten, vom Samen bis zur Ernte’, kostenlos und im Buch ‘Pflanzenschutz im naturnahen Garten’ aus der Reihe ‘garten, kurz & gut’ um € 10,95.
Die Materialien sind gegen Versandkosten (Porto plus Bearbeitungsgebühr) erhältlich bei "die umweltberatung" NÖ, Tel.: 027 42/ 718 29 sowie im Online-Shop auf www.umweltberatung.at

Weiterführende Infoblätter und viele Tipps gibt es auch auf www.umweltberatung.at



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Weitere Infos: Die Umweltberatung
GastautorIn: Mag.a. Gabriele Pomper für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /