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Elektromobilität: Nationaler Aktionsplan vorgestellt

Gemeinsam die Kräfte für E-Mobilität bündeln - Industrie, Forschung und Politik sollen zusammenarbeiten

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Wien - Infrastrukturministerin Doris Bures, Gabriele Lutter, Vorstandssprecherin der Personenverkehrs Aktiengesellschaft (AG) der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Peter Reif, Präsident von Magna E-Car-Systems, Harald Plöckinger, Vorstand der KTM Sportmotorcycle AG, Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender Verbund AG, und Anton Plimon, Geschäftsführer des Austrian Institute of Technology (AIT), präsentierten heute den Nationalen Aktionsplan E-Mobilität. "Mir geht es darum, dass wir vom Bekenntnis zur grünen Mobilität zur Anwendung zu kommen. Wir wollen gemeinsam zeigen: Elekromobilität made in Austria ist machbar", sagte Ministerin Bures.

Das Ziel: 130.000 bis 150.000 rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge und rund 900.000 Hybrid-Fahrzeuge bis 2020 auf Österreichs Strassen. Dies soll durch akkordiertes und abgestimmtes Vorgehen in Österreich erreicht werden. "Von 4,3 Millionen Autos, die es jetzt in Österreich gibt, soll bis 2020 jedes vierte Fahrzeug einen ökologischen, alternativen Antrieb haben", so Bures. Mit diesem Anteil an ökologischen Fahrzeugen würde sich, auch trotz Verkehrssteigerung, eine Kohlendioyd- (CO2-) Reduktion von minus sieben Prozent ergeben.

Die E-Mobilität betrifft die Bereiche Verkehr, Technologie, Energie, Umwelt - und besonders auch die Wirtschaft. "Jetzt werden die Weichen gestellt, ob Österreichs starke und innovative Automobil- und Zulieferindustrie mit 700 Unternehmen und 175.000 Beschäftigten mit der europäischen Entwicklung mitschwimmt oder vorne mit dabei ist", so die Infrastrukturministerin.

"Das Bekenntnis zu E-Mobilität gibt es von vielen Seiten, ich gehe jetzt in die Anwendung", meint die Ministerin, die besonders gute Chancen dafür bei Pendlern und Jugendlichen sieht. Es gibt rund 1,9 Millionen Pendler, die durchschnittlich einen Weg von 20 Kilometer (km) zurücklegen. Das zeigt, dass Pendeln sowohl als rein elektrischer Weg aber auch in einer sinnvollen Kombination mit dem Öffentlichen Verkehr eine echte Option darstellt. Die Jugendlichen sind deswegen im Fokus, weil gerade bei ihnen ein Grundstein zum späteren Mobilitätsverhalten gelegt wird. "Wenn es gelingt, Elektro-Mobilität als echte Option zu etablieren, haben wir viel in Richtung umweltfreundlicher Verkehr gewonnen", so Bures.

"E-Mobility ist für die über 1.000 Forscherinnen und Forscher des AIT Austrian Institute of Technology seit Jahren ein zentrales Forschungsthema", betont Anton Plimon. Forschung läuft auch bei Austrian Mobile Power (EmporA) auf Hochtouren, das AIT ist hierbei der Forschungspartner. Das Verhalten der Mobilitätsteilnehmer und -teilnehmerinnen und der Zustand des Gesamtverkehrsystems soll mit Informationstechnolgie entsprechend erfasst werden. Ziel ist, mit einem wissenschaftlichen Fundament ein benutzergerechtes Gesamt-Verkehrssystem für alle zu schaffen. Peter Reif betonte in der Pressekonferenz, dass sich Österreich nicht vor internationaler Konkurrenz verstecken müsse, denn europaweit nehme Österreich im Bereich E-Mobilität einen wichtigen Stellenwert ein. "Für den Wirtschaftsstandort ist E-Mobilität eine große Chance, auch zusätzliche Arbeitsplätzee auf höchstem technischen Niveau können geschaffen werden", so Reif.

"Der Personenverkehr befindet sich an einem Wendepunkt, weil die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern. Darauf müssen wir mit neuen Konzepten reagieren", meint dazu Gabriele Lutter. Die ÖBB, Österreichs größtes E-Mobilitätsunternehmen, wollen auf E-Mobilität setzen und werden unter anderem ihre Park and Ride Anlagen, sowie Autozüge mit der nötigen Infrastruktur für E-Fahrzeuge ausstatten. "Mobilität all inclusive ist für die ÖBB nicht nur ein Schlagwort", so Lutter.


"Der Nationale Aktionsplan E-Mobilität setzt hier einen wesentlichen Schritt um die Kräfte in Österreich zu bündeln und die Investitionen zu fokussieren", so Wolfgang Anzengruber vom Verbund. Im Wettlauf um die neue Mobilität müsse Österreich mit dabei sein und dürfe sich diese "Riesenchance für den österreichischen Wirtschaftsstandort nicht entgehen lassen".

Weltpremiere: KTM präsentierte E-Enduro "freeride"

KTM stellte im Rahmen der Pressekonferenz erstmals sein neues Elektro-Offroad-Motorrad vor, das nun in Serienproduktion gehen wird. Auch durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und von AIT konnte KTM als österreichisches Unternehmen hier eine Vorreiterrolle einnehmen, meinte Harald Plöckinger von KTM. Auf der Motorradshow in Tokio, die nächste Woche stattfindet, will KTM ein E-Geländemotorrad und ein E-Straßenbike vorstellen, die ersten Vorserienmodelle sollen Mitte des nächsten Jahres an Kunden ausgeliefert werden. Plöckinger ortet hohes Potenzial im Geändemotorradbereich- denn mit den leisen E-Bikes und der nicht vorhandenen Emissionen würden die Probleme mit den Anrainern wegfallen. Die Preise der KTM-Elektro-Motorräder sollen auf längere Sicht an jene der mit Benzin betriebenen angeglichen werden.

"Seit 1,5 Jahren ist der Automobilbereich in einem Strukturwandel begriffen und wir wollen das als Chance nützen. Dazu müssen wir die Kräfte noch stärker bündeln, um europaweit und global im Spitzenfeld zu bleiben", so Ministerin Bures zum Abschluß.

Konkretere Details, wie die Ziele erreicht werden sollen, müssen jedoch noch erarbeitet werden.

Einführungsplan Elektromobilität



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /