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Letzte Orang-Utans durch Ölpalmen-Plantagen akut bedroht

Greenpeace: Nestlé treibende Kraft hinter Urwaldabholzung

Die Produktion von Schokoriegeln wie Kitkat von Nestlé trägt massiv zur Zerstörung des indonesischen Urwalds bei und vernichtet damit auch die Lebensgrundlage der ohnedies bereits vom Aussterben bedrohten Orang-Utans - so die zentrale Aussage eines heute in Amsterdam präsentierten Greenpeace-Berichts.

"Jeder Biss in einen Kitkat-Riegel zerstört das Lebensumfeld der letzten frei lebenden Orang-Utans noch ein wenig mehr", weiß Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof. "Der Lebensmittelkonzern Nestlé muss also umgehend seine Verträge mit Lieferanten kündigen, die zur Zerstörung des indonesischen Urwaldes beitragen", fordert Westerhof.

Nestlés Beitrag zur Vernichtung der Regenwälder und Orang-Utans Der Report von Greenpeace weist nach, dass Nestlé Rohstoffe vom indonesischen Hersteller Sinar Mas bezieht. Dieser Lieferant verletzt sowohl internationale Standards wie auch indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt, rodet wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten und hat darüber hinaus groß angelegte Expansionspläne. Auf den gerodeten Urwaldflächen werden dann ausschließlich Ölpalmen-Plantagen in Monokulturen angelegt. Allein Nestlé, der größte Nahrungsmittel- und Getränkehersteller der Welt, hat seinen Bedarf an Palmöl in den letzten drei Jahren auf 320.000 Tonnen verdoppelt.

Greenpeace hat Nestlé bereits mehrfach aufgefordert, seine Verträge mit Sinar Mas zu kündigen und wiederholt Beweise vorgelegt, dass dieses indonesische Unternehmen trotz gegenteiliger Behauptungen weiterhin den Urwald rodet. Als Reaktion auf die Waldzerstörung und die illegalen Machenschaften von Sinar Mas haben die Firmen Unilever und Kraft bereits ihre Verträge mit dieser Firmengruppe gekündigt. "Während andere Unternehmen handeln, weigert sich Nestlé, seine Verantwortung wahrzunehmen und sämtliche Geschäfte mit dem größten Urwald- und Klimazerstörer Indonesiens zu stoppen", berichtet Westerhof. Neben Nestlé gibt es allerdings noch einige weitere schwarze Schafe: Auch in Bahlsen-Keksen, Prinzenrollen, Toffifee, Maggi-Produkten, Kosmetik von Schwarzkopf oder Waschmitteln wie Persil und Terra Aktiv von Henkel kann Palmöl aus Indonesien enthalten sein.

Indonesien ist Brennpunkt der weltweiten Urwaldzerstörung Indonesien ist das Land, in dem die Urwaldvernichtung am schnellsten voranschreitet. Seit 1950 sind 74 Millionen Hektar Wald zerstört worden - eine Fläche, die doppelt so groß wie Deutschland ist. Besonders dramatisch für das Klima und die Artenvielfalt sind die Rodung und anschließende Trockenlegung der Torfwälder, nachdem die rund zehnmal mehr Kohlenstoff speichern als andere Urwälder und zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans, Sumatra-Tiger oder Java-Nashörner beheimaten. Aufgrund seiner extremen Urwaldzerstörung ist Indonesien mittlerweile bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen - unmittelbar hinter China und den USA.

http://www.greenpeace.at/palmoel.html



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /