© Kurt Bouda
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Oberösterreich geht den solaren Weg - ein Land wird zum Solar Valley

Neue Arbeitsplätze, Potenziale, Ziele, Maßnahmen, Forderungen - Die solare Revolution ist nicht zu stoppen

Energielandesrat Rudi Anschober setzt auf die Sonnenenergie: Bereits höchst erfolgreich bei der solaren Wärme (OÖ ist hier bereits die Nummer drei der Welt - über die Förderung entscheidet das Land), schwer behindert durch die Bundesregierung bei Solarstrom, der durch das Bundesökostromgesetz geregelt wird. Doch auch hier will OÖ Tempo zulegen: Österreichs größtes Solarstromkraftwerk in Eberstallzell mit 4638 Solarpanellen ist im Bau, bis 2015 sollen weitere 10.000 Dächer mit PV bestückt werden. Anschober richtet drei konkrete Forderungen an die Bundesregierung, um die Tür für eine Solarstromoffensive zu öffnen. Denn Oberösterreichs Möglichkeiten sind enorm: Für Solarnutzung (unabhängig ob für Warmwasserbereitung oder Solarstromerzeugung) stehen in OÖ eine theoretisch verfügbare Dachfläche auf bestehenden Wohngebäuden von ca. 7 Mio. Quadratmeter zur Verfügung. Davon wurde in der Potentialanalyse für die Energiezukunft 2030 eine Nutzung von ca. 5 Mio. m2 geschätzt.


Anschober hat drei Forderungen an den Bund:

1. Ökostrom-Topf füllen: Förderung von größeren PV-Anlagen auch 2010 ermöglichen.

2. KLIEN-Kofinanzierung durch die Bundesländer ermöglich.

3. Ab 2011: neues Ökostromgesetz mit der Übernahme der deutschen PV-Förderung.

Die Solarwirtschaft ist auch ein wachsender Jobmotor in Oberösterreich: alleine im heurigen Jahr rechnet LR Anschober mit zusätzlichen 500 neuen Arbeitsplätzen in der oö Solarwirtschaft.

LR Rudi Anschober erwartet die Netzparität bei Photovoltaikstrom im Jahr 2015. Sie gilt als erreicht, wenn aus Sicht des Endverbrauchers selbst produzierter Strom dieselben Kosten je kWh verursacht wie der Einkauf von einem Netzbetreiber. Die laufenden Technologieverbilligungen der letzten Jahre haben dazu geführt dass die Entstehungskosten für Photovoltaikstrom dramatisch gesunken sind. Hervorgerufen wurde dies durch langfristig degressive Förderinstrumente wie in Deutschland aber auch durch die Massenfertigung und -anwendung und durch neue Technologien.

"Bis 2015 benötigen wir eine Finanzierungsbrücke in diese Energiezukunft mit attraktiven Förderungen", so oö Energielandesrat Rudi Anschober. Tausende Menschen wollen in Photovoltaiktechnologie investieren - Millionen Euro an Investitionen mit großer heimischer Wertschöpfung können generiert werden. Das schafft und sichert tausende heimische Arbeitsplätze im Bereich Solarstromerzeugung.

Derzeit rangiert Österreich mit seinem Förderinstrument für Solarstrom (seit 2002 wird die Photovoltaikförderung bundeseinheitlich im Ökostromgesetz geregelt) an letzter Stelle in Europa. Landesrat Anschober engagiert sich seit Jahren an der Spitze einer Bewegung aus Unternehmern, Privatpersonen, Gemeinden und NGOs um zu erreichen, dass die Tragsäulen des erfolgreichen deutschen Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energieträger - kurz EEG - welches in Deutschland bereits hunderttausende Jobs geschaffen hat, auch in Österreich übernommen wird. Mehr als 50 Staaten der Erde, darunter China, Indien und Ägypten, haben die Eckpfeiler dieses erfolgreichen Gesetzes bereits übernommen. Im Rahmen der Energiesparmesse hat Landesrat Rudi Anschober Bundesminister Berlakovich eine Petition mit 5.000 Unterschriften für die Übernahem des deutschen EEG auch in Österreich übergeben.

Photovoltaik Ideenwettbewerb

Ziele des Landes Oberösterreich bis 2030

Die im Landesenergieprogramm "Energiezukunft 2030" im Jahr 2009 beschlossenen Zielsetzungen für den Bereich Photovoltaik sehen bis 2030 eine Jahresstromerzeugung durch diese Technologie in der Höhe von 300 GWh/Jahr vor. Aktuell haben wir in etwa 11,5 GWh.

Ziele des Landes Oberösterreich bis 2015:

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt bis 2015 10.000 neue Photovoltaikanlagen auf Oberösterreichs Dächern zu installieren.

"Mit der Umsetzung des 2015-Ziels von 10.000 zusätzlichen Anlagen können wir hier rund zusätzliche 60 GWh Ökostrom/Jahr erreichen" so Anschober.

"Dieses 10.000-Dächer-Programm ist jedoch nicht nur eine energie- oder umweltpolitische Maßnahme, sondern Oberösterreich will damit seine führende Stellung in Fragen der Energie- und Umwelttechnologie halten und weiter ausbauen. Energiepolitik wird dabei als wichtiger Faktor für den Industrie- und Wirtschaftsstandort verstanden. und kann hier tausende Arbeitsplätze schaffen.", so Anschober weiter.

Herausforderungen für die Umsetzung der Ziele im Regierungsübereinkommen

Es gilt also ein neues Landesfördermodell - abgestimmt auf die Bundesförderangebote - ins Leben zu rufen um das ambitionierte energiepolitische Ziel von 10.000 Photovoltaikanlagen auf Oberösterreichs Dächern bis 2015 zu realisieren.

Um dies zu erreichen haben die Landesräte Dr. Stockinger und Anschober die kreativen oberösterreichischen Köpfe aufgerufen sich mit ihren Idee an einer "Photovoltaik-Ideenbörse" zu beteiligen. Ziel ist es grundsätzlich ein möglichst effizientes Photovoltaikfördermodell zu kreieren, sprich ein Fördermodell zu entwickeln um mit möglichst begrenzten Budgetmitteln ein Maximum an Photovoltaikanlagen zu unterstützen.

Die kreativsten Ideen sind gefordert: Reichen Sie Ihre Förderidee ein und gewinnen Sie attraktive Preise. Denken wir nicht stur an Investitions- oder Tariffördermodelle sondern denken wir gemeinsam in einem Brainstorming darüber nach wie wir am effektivsten das Fördergeld verwenden können.

Konkrete Abwicklung:

Unter http://www.anschober.at kann man seine Ideen eintragen. Alle Ideen die eingereicht wurden können - anonymisiert - auch gelesen werden. Bis September 2010 kann man seine Ideen einreichen die dann von Fachexperten auf Realisierungsmöglichkeit geprüft werden. Der oder die GewinnerIn werden prämiert und veröffentlicht.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /