© A. Huber, "die umweltberatung"
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Elektrischer Rückenwind

Das Thema des 4. NÖ RADL-Gipfels in Krems-Stein waren Elektroräder

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Krems- Elektro-Fahrrad heißt der neue Trend im Zweiradbereich. Über 120 TeilnehmerInnen informierten sich am 4. NÖ RADL-Gipfel an der Donau-Uni in Krems über Entwicklungen am heimischen und europäischen Fahrradmarkt, über die Zukunft der E-Mobilität und über Best-Practice Beispiele aus österreichischen Gemeinden. Interessierte konnten Elektro-Räder auch vor Ort testen.

Unter einem Pedelec, E-Bike oder Elektrofahrrad wird allgemein ein Fahrrad verstanden, das mit einer Trethilfe durch einen Elektro-Hilfsmotor ausgestattet ist. Der Vorteil von E-Bikes: Sie vereinen die Vorzüge vom Fahrrad – eine einfache, leise, gesunde und umweltschonende Fortbewegungsart – mit hohem Komfort. Beim Elektroradeln unterstützt ein Elektromotor die Radlerin bzw. den Radler bei erhöhtem Kraftbedarf, etwa bei Steigungen oder auf weiten Strecken. Dadurch wird das Fahrrad für lange Strecken und für neue Zielgruppen attraktiver und mehr Menschen können zum Umstieg aufs ‘RADL’ motiviert werden.

Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf: ‘Verkehr ist für ca. ein Viertel der CO2-Emissionen in Österreich verantwortlich. Um in diesem Sektor deutliche Reduktionen zu erreichen, bedarf es neuer, nachhaltiger Mobilitätskonzepte wie zum Beispiel den Einsatz von E-Bikes zur Stärkung des Radverkehrs’

Der Kauf von E-Bikes wird daher vom Land Niederösterreich gefördert. Pernkopf: ‘Wer zwischen 1. 1. 2010 und 31. 12. 2010 ein Elektrofahrrad kauft, bekommt 20 Prozent des Kaufpreises bzw. maximal € 300,- rückerstattet. Voraussetzung ist ein niederösterreichischer Hauptwohnsitz.’

Umweltminister Niki Berlakovich begrüßt diese RADLand-Initiative für Private und weist gleichzeitig auf die Unterstützungleistung des Lebensministeriums für Gemeinden und Unternehmen hin: ‘Wir haben das Ziel, den Radverkehrsanteil bis 2015 zu verdoppeln. Darum unterstützen wir den Radgipfel Niederösterreich mit dem Zukunftsthema Elektrofahrrad. Ich lade alle Betriebe und Gemeinden ein, die klima:aktiv mobil-Elektrofahrradförderung in Anspruch zu nehmen, gemeinsam die Umwelt und das Klima zu schonen und etwas für die Gesundheitsförderung zu tun. Darüber hinaus kurbeln wir mit dieser Aktion die Entstehung krisensicherer green jobs in einem innovativen Wirtschaftszweig an’, so der Minister.

4. NÖ RADL-Gipfel zum Thema Elektroräder

Über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und die neuesten Entwicklungen am Elektrofahrradmarkt informierten sich beim RADL-Gipfel in Krems Stein über 100 TeilnehmerInnen. Eine Delegation aus St. Pölten reiste sogar mit E-Bikes von MOVELO Österreich an. Mag. Gerald Franz, Mobilitätsexperte von "die umweltberatung": ‘Dank der Unterstützung durch die Elektro-Motoren konnten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km/ h erreichen’. Die 5-köpfige Delegation gelangte so pünktlich um 9:30 Uhr – zur Eröffnung des RADL-Gipfels – nach Krems.

Vor Ort erwartete die TeilnehmerInnen ein dichtes Programm: Nach der Eröffnung durch Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf erläuterte DI Martin Eder (Fahrradkoordinator Lebensministerium) in seinem Vortrag ‘klima:aktiv mobil: Elektrofahrrad’ Trends in der österreichischen Radverkehrspolitik.
Für internationales Flair sorgte Dr. Bernhard Ensink, Generalsekretär der European Cyclist’s Federation. Er berichtete über die europäische Elektrorad-Politik und betonte die wirtschaftliche Bedeutung der E-Bikes: ‘Radfahren war immer schon ein großer Wirtschaftsfaktor, die Elektrofahrräder und ihr enormes Wachstum sind bei einer Betrachtung der Umsatz- und Verkaufsstatistiken nicht zu übersehen. Nichts desto trotz scheint das Potential der Elektrofahrräder noch lange nicht ausgeschöpft zu sein.

Die Anzahl der weltweit verkauften Elektrofahrräder steigt jedes Jahr und ließ sich auch von der so oft thematisierten Wirtschaftskrise nicht stoppen. Der weltweite Verkaufsbericht über Elektrofahrräder gibt hierzu interessante Daten an und prognostiziert dem Markt eine große Zukunft.’

Über den Elektrorad-Trend aus Sicht der HerstellerInnen referierte schließlich Stefan Limbrunner von der Firma KTM. Auch er bestätigte das Wachstumspotenzial des E-Bike Marktes. Die Prognosen gehen von etwa 20.000 verkauften Elektro-Rädern/ Jahr aus (derzeit 5000 – 8000). Limbrunner betonte aber auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich: ‘Bisher waren eBikes mit einem Gewicht von fast 30 kg und einer Reichweite von unter 50 km am Markt. Die next-generation-ebikes von KTM haben 30 % weniger Gewicht und 30 % mehr Reichweite.’

Am Nachmittag hatten die TeilnehmerInnen des RADL-Gipfel die Möglichkeit sich selbst von den neuesten Elektro-Rädern zu überzeugen. In einem Testparcours konnte man die verschiedenen Elektro-Räder der AusstellerInnen (Funbike GmbH, Bikersfun, JUST Technik-Design, Movelo-clever Radfahren) vor Ort ausprobieren.
Anschließend wurden innovative Elektro-Rad Projekte präsentiert, z.B. die Initiative ‘Landrad – Neue Mobilität für den Alltagsverkehr in Vorarlberg’ und ‘movelo’ – der größte europäische Anbieter für Elektromobiliät im Tourismus.

Zum Abschluss präsentierte DI Franz Angerer, Leiter der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft, die Elektromobilitätsinitiative des Landes Niederösterreich.

RADL-Gipfel zum Nachlesen

Eine Zusammenfassung aller Vorträge des 4. NÖ RADL-Gipfels sowie eine Liste der AusstellerInnen finden Sie im Internet unter www.umweltberatung.at/radlgipfel (ab 23. April).

Weitere Informationen zum Radfahren
erhalten Sie bei der RADLand Hotline - 02742/ 22990 bzw. auf der Website www.radland.at

GastautorIn: Astrid Huber für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /