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MVA Heiligenkreuz: Kein Müll in Sicht!

Greenpeace: Betreiber Begas soll Projekt-Ende bekanntgeben

Aktuelle Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace belegen, dass für die von der Begas geplante Müllverbrennungsanlage im südburgenländischen Heiligenkreuz gar kein Müll verfügbar wäre. In Österreich selbst gibt es bereits derzeitÜberkapazitäten bei der Abfallentsorgung, und auch die Nachbarländer Ungarn und Slowenien haben kein Interesse an Müllexporten in die Alpenrepublik. Daher fordert Greenpeace von der Begas den sofortigen Ausstieg aus diesem umstrittenen Projekt.

Die Grundlage für die Recherchen der Umweltorganisation bilden Gespräche mit sämt-lichen großen Müllentsorgern in Österreich. "Die Begas hat bis heute keinen einzigen Vorvertrag für Mülllieferungen abgeschlossen und noch immer keine Ahnung, woher sie die notwendigen 250.000 Tonnen Müll pro Jahr beziehen soll", weiß der Abfallexperte von Greenpeace, DI Herwig Schuster. "Eine Müllverbrennungsanlage zu errichten, ohne eine Idee zu haben, wo all der Müll herkommen soll, wäre ja geradezu grotesk. Deshalb kann die Begas auch gleich einräumen, dass es das Müllprojekt in Heiligenkreuz nicht geben wird", fordert Schuster.

Allein die von der EVN betriebene MVA Dürnrohr in Niederösterreich verfügt zurzeit über eine freie Kapazität von rund 100.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Die EVN ist über ihren Mehrheitsanteil an der Burgenland Holding zugleich auch der größte Einzel-aktionär der Begas AG. "Wir gehen also davon aus, dass die EVN gar kein Interesse an einer weiteren Müllverbrennungsanlage im eigenen Konzern haben kann", meint Herwig Schuster.

Zusätzlich wird in Linz gerade eine weitere Müllverbrennungsanlage gebaut, sodass in Österreich bald 300.000 Tonnen mehr Müll verbrannt werden könnten, als tatsächlich existieren. In Frohnleiten wiederum gibt es seit zwei Jahren alle Genehmigungen für den Bau der größten Müllverbrennungsanlage in Österreich, doch bis heute ist dort noch kein Bagger vorgefahren.

Allein Müllimporte könnten das "Entsorgungsproblem" der Begas lösen, sind in der Realität allerdings keine verfügbare Option, nachdem weder die ungarische noch die slowenische Regierung Interesse daran haben, in Fragen der Müllentsorgung von Öster-reich abhängig zu werden. Zudem sind Genehmigungen für Müllimporte grundsätzlich nur für einen kurzen Zeitraum erhältlich und demzufolge mit einem großen bürokratischen Aufwand und einem hohen Risiko verbunden.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /