© oekonews Doris Holler-Bruckner
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Energie-Effizienz und Erneuerbare Energien – für Europa und für Oberösterreich

Erneuerbare Energien zeigen in Deutschland bereits jetzt, welches Potential sie haben- auch Österreich muss rasch handeln - Energie AG will auf Erneuerbare Energien setzen

© oekonews Doris Holler-Bruckner
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Direkt an der Nordsee- ein erstes Offshore-Windrad mit 5 Megawatt Leistung zieht über unseren Köpfen seine Kreise und erzeugt Strom für eine ganze Kleinstadt. Es gehört der BARD-Firmengruppe, bei der wir uns gemeinsam mit Vertretern der Energie AG über Neuerungen im Off-Shore-Windkraft Bereich informieren. BARD errichtet derzeit einen Windpark mit 80 solchen Windrädern – an einer Leistungserweiterung auf 6,5 Megawatt wird gearbeitet.

Szenenwechsel zur neuen Solarstromanlage am Weser-Stadion des Fußballclubs Werder Bremen, rund 16.000 m² Photovoltaikanlage, integriert in Dach und Fassade. Ein großartiges Projekt- etwa 2,5 Fussballfelder wären dies am Boden. Die Anlage hat rund 1,25 MW Leistung. Generaldirektor Windtner ist begeistert- das zeigt, welches Potential in Erneuerbaren Energien steckt. Nicht zufällig hat man in Oberösterreich Österreichs größte Photovoltaikanlage errichtet.


Es ist Zeit zu handeln, wenn wir die so genannten 20-20-20 EU-Ziele, die wie bis 2020 erreichen müssen, auch tatsächlich erreichen wollen. Das heißt: 20 Prozent weniger Treibhausemissionen, den Anteil erneuerbarer Energien um 20 Prozent erhöhen und die Energieeffizienz um 20 Prozent steigern. Schaffen wir das nicht, dann werden wir zahlen müssen. Und die EU wird die Strafen sicher nicht nachlassen, ist Leo Windtner, Generaldirektor der Energie AG, überzeugt. Fazit: wir müssen handeln, und das rasch. ‘Die Zukunft der Energie-Gewinnung gehört den erneuerbaren Energieträgern,’ meint Windtner. Und fügt hinzu, dass er befürchte, dass dann nicht die Regierung zahlen werde, sondern möglicherweise die Energiekonzerne. Daher sei es notwendig, vorzudenken und alle möglichen Projekte so schnell wie möglich an die Genehmigungsfront zu bringen. Das Thema werde leider bisher von der Regierung noch unterschätzt. Es werde in weiterer Zukunft darum gehen, die Aufbringung ökologisch und erneuerbar zu gestalten. Dazu komme noch, dass auch die Preise für fossile Energieträger signifikant steigen werden, sagt Windtner. Wann sei noch offen, aber dass dies kommen werde, davon sei er absolut überzeugt.

Die Energie AG ist bereits jetzt ein Vorreiter, rund 68 Prozent des Stroms stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Der Großteil, 58,5 Prozent kommen aus der Wasserkraft , rund 3,7 Prozent aus Windkraft und ca. 4,7 Prozent aus Biomasse. Geothermie ist für die Energie AG ebenfalls Thema. Die Energie AG hat das österreichweit größte Photovoltaik-Kraftwerk errichtet, in Eberstalzell. Rund 1000 Megawattstunden Strom soll das Kraftwerk mit der Kraft der Sonne jährlich liefern. Um Vergleichswerte zu haben, teste man in diesem Rahmen 5 verschiedene Module. Das PV-Kraftwerk läuft bereits in Probebetrieb- die offizielle Eröffnung ist im Herbst geplant. Auch bei der Geothermie sei die Energie AG mit Projekten im Innviertel vorne mit dabei, so Windtner.

Österreich sei ein Wasserkraftland und mit Ausgleichsenergie aus Pumpspeicher-Kraftwerken sei Österreich in Europa ganz vorne. Deren Ausbau will die Energie AG in den kommenden Jahren vorantreiben. An vorderster Stelle stehe hier für das Unternehmen ein Projekt in Ebensee. Dafür will man Wasser aus dem Traunsee entnehmen und rund 400 Meter hinauf pumpen- Kosten rund 150 bis 200 Mio. Euro. Die Leistung aus Pumpspeicherkraftwerken würde sich damit in Oberösterreich auf rund 300 Megawatt erhöhen.

Als weiteres Projekt nennt er die Revitalisierung des Kraftwerks Riederbach. Kein extrem großes Potenzial, aber immerhin noch einige mögliche Standorte, sieht Windtner bei Windenergie aus Oberösterreich.

Eine Notwendigkeit zu handeln besteht auch bei der Energieeffizienz, beispielsweise durch Altgerätetausch oder auch im Bereich der Sanierung. Großes Potential gebe es vor allem bei Häusern aus den 70er und 80er Jahren. Kein Weg werde daran vorbeiführen, hier etwas voranzutreiben, ist Windtner überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /