© PV Austria - fotodienst.at Martina Draper
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SONNENSTROM-PETITION legt Superstart hin

Die ersten 1000 Unterstützungserklärungen werden noch für heute erwartet.

Heute wurde um Punkt 10 Uhr die Webseite www.sonnenzukunft.at frei geschalten, bis 13 Uhr gingen 600 Unterstützungserklärungen ein und wir erwarten in den frühen Abendstunden die tausendste Unterstützungserklärung.

Während weltweit die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom boomt, kommt in Österreich die Photovoltaik nicht vom Fleck. Deutschland ist mit einer installierten Leistung von 3 800 MWp (zum Vergleich ein Atomkraftwerk hat die Leistung von 1 200 MWp) im Jahre 2009 Weltmeister. Tschechien hat 411 MWp installiert, Frankreich ebenfalls Atomstaat immer noch 250 MW und Belgien liegt bei 203 MWp.Österreich ist weit abgeschlagen und hat nach aktuellem Auszählungsstand mickrige 7 MW installiert. "Ein Ökostromgesetz, das mit 2,1 Millionen Euro pro Jahr gedeckelt ist, erstickt den Ausbau der Photovoltaik im Keim", bemängelt Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA). "Die unendliche Ressource Sonnenlicht wird der wichtigste Energieträger der Zukunft sein, sauber, krisensicher und preisstabil." Es besteht die Gefahr, dassÖsterreich den Anschluss an die internationale Entwicklung endgültig verpasst. Die Österreichische PV-Industrie leidet seit Jahren unter dem fehlenden Heimmarkt. Martin Aichinger von ertex solar: "Österreich hat eine großartige Photovoltaikindustrie von Wechselrichtern bis Isolierfolien, aber auch eine aufstrebende Modulproduktion, doch weit über 90 Prozent der Produkte müssen exportiert werden. Der fehlende Heimmarkt ist im Bereich der Forschung und Entwicklung ein unerträglicher Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Mitbewerbern".

Auch das heimische Elektrogewerbe kann sich in der zukunftsträchtigen Sonnenstromproduktion ohne Markt nicht etablieren: "Die Stopp and Go-Politik mit Einzelförderaktionen gibt dem Gewerbe keine Planungssicherheit", kritisiert Ing. Josef Witke von der Bundesinnung. "Wie sollen unsere Unternehmen PV-Fachkräfte ausbilden und beschäftigen, wenn sie dann mit viel Glück bei der jährlichen Ausschreibung zwei oder drei Anlagen ergattern? Wir brauchen Investitionssicherheit um einen geregelten Markt aufbauen zu können." Zum Vergleich: In Bayern installiert ein einziger größerer Betrieb so viel wie die gesamte österreichische Installationsleistung.

Angesichts der misslichen Lage des österreichischen PV-Marktes richtet die PVA eine Petition an die Österreichische Bundesregierung, mit der Bitte, die Deckelung der Photovoltaik im Ökostromgesetz aufzuheben und eine Entwicklung nach internationalem Vorbild zu ermöglichen. Bis Herbst sollen sich mindestens 10 000 Unterzeichner der Petition anschließen.

SONNENSTROM-PETITION

An die österreichische Bundesregierung Wir bitten Sie dafür Sorge zu tragen, dass es auch in Österreich zu einem systematischen Ausbau der Nutzung von Sonnenstrom kommt. Der erste Schritt wäre die Deckelung der Tarifförderung im Ökostromgesetz durch eine Regelung zu ersetzen, die nach internationalem Vorbild den Ausbau der Photovoltaik nach oben offen hält.


www.sonnenzukunft.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /