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Wir sind Öljunkies!

Eine oekonews-Ansichtssache von Doris Holler-Bruckner

Punkt. Die Welt denkt nicht darüber nach, zumindest heute nicht. Ein wenig lässt unsdie Katastrophe am anderen Ende der Welt inne halten, aber fahren wir deswegen weniger Auto? Riskante Technologien werden einfach getestet. Lange noch wird das Öl überall sein, auch wenn es endlich einmal aufhören sollte, zu fließen.

Und was tun wir? ‘Umweltbewusste’ Konsumenten rufen zum Boykott von BP auf- aber tanken ein paar Meter weiter.

Öl, Öl, Öl… wieso nehmen wir die Katastrophe nicht zum Anlass, einfach schnell und radikal umzusteigen? Wem sind wir verpflichtet? Uns geht’s gut- trotz der Wirtschaftskrise. Viele merken nicht recht viel davon, genauso wenig wie von der Ölkatastrophe. Wer zahlt, ist die Frage. Es ist ganz einfach: jeder von uns.

Wenn wir das Geld, dass für weitere Ölbohrungen, für Gasleitungen und für den Abbau und die Erschließung sämtlicher fossillen Energien weltweit ab sofort in Erneuerbare Energien stecken würden, das wäre was. Wir haben sie ja, die besseren Lösungen- wobei man sicher davon ausgehen kann, dass sie noch besser werden im Laufe der Zeit.

Wir zieren uns – wir fahren weiterhin Auto, wir verbrennen weiterhin Öl.

Aber auch vom Positivem kann man berichten:

Im klitzekleinen Österreich gibt es sogar ‘gallische’ Dörfer, wie es Asterix nennen würde. Gemeinden, die beschlossen haben, auf erneuerbare Energien zu setzen.

Weitere Fakten- bunt gewürfelt:

Erst diese Woche wurde in Bruck die Lösung, Biogas ins Erdgasnetz einzuspeichern, erfolgreich ausgezeichnet.

Wir sind, pro Kopf gerechnet, absolute Passivhausweltmeister. Energieeffizienz ist beim Bauen ein Thema- nicht nur beim Einfamilienhaus, auch bei Büroprojekten, bei Schulen, Kindergärten usw. Bei der Sanierung sind diese Komponenten ebenfalls einsetzbar, wie s international ausgezeichnete Projekte aus Oberösterreich, wie z.B. der Büroumbau bei Fronius oder die Passivhausschule in Schwanenstadt, zeigen.

Und die Sonne scheint doch immer wieder (auch wenn wir momentan ein bisschen viel Regen haben) – solare Lösungen liegen auf dem Tisch.

Wir halten weiter fest an unserer Sucht: ‘Sucht ist ein zwanghaftes Verhalten und kann sowohl an bestimmte Substanzen (stoffgebunden), als auch an bestimmte Verhaltensweisen gebunden sein.’, wie ich nachgelesen habe.

Ein Ausstieg ist möglich – mit einem Mix aus Erneuerbaren Energien, mit Energieeffizienz, mit Verhaltensänderung.

Die Frage ist nur: Befreien wir uns endlich aus unserer weltweiten Sucht?
Oder warten wir lieber, bis wir eine Energiekrise haben und das Öl von selbst zu Ende ist.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /