Kyoto-Zielverfehlung: "Kosten könnten auf zwei bis vier Milliarden Euro ansteigen!"

Jahrelange Klima-Versäumnisse werden teuer für Österreich

Im Streit um die Kosten der Kyoto-Zielverfehlung für Österreich macht die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 klar: "Die derzeit diskutierten Zahlen für den Zukauf von Emissionszertifikaten von 1,5 Milliarden Euro sind sogar eher vorsichtig gerechnet. Die Kosten könnten leicht auf zwei bis vier Milliarden Euro steigen. Das wären dann bis zu 100 Euro für jeden einzelnen österreichischen Haushalt", rechnet Silva Herrmann, Klimaexpertin von GLOBAL 2000 vor.

2005 lagen die Treibhausgas-Emissionen Österreichs bei 93 Millionen Tonnen. Das sind 25 Millionen Tonnen über dem Kyoto-Ziel. Bisher ist nicht absehbar, dass Österreich dieses Defizit deutlich verringern kann. "Somit müssen 100 bis 150 Millionen Tonnen CO2-Emissionsrechte im Zeitraum 2008 - 2012 zugekauft werden. Prof. Schleicher ist ein führender Experte in Österreich zur Frage Klimaschutz und volkswirtschaftliche Konsequenzen, der hier als Überbringer der schlechten Nachrichten zu Unrecht gescholten wird", ist Herrmann überzeugt.

Im Vergleich dazu: Die Mehrkosten des verstärkten Ausbaus in Deutschland sind überschaubar. 2006 machte die EEG-Umlage etwa 0,75 Cent pro Kilowattstunde aus, das sind weniger als 4 Prozent der Stromkosten für Haushalte. Pro Monat und Verbraucher liegen die Kosten für den gesamten Ausbau der Erneuerbaren Energien bei circa einem Euro. Stromkostensteigerungen in Deutschland in der letzten Zeit und die für den Jahreswechsel wieder angekündigten Preissteigerungen sind vor allem auf fossile Energien zurückzuführen, das EEG wirkt sogar kostensenkend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /