© Thomas Preiss pressefotos.at
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Klima- und Energiefonds startet mit 35 Millionen Euro Photovoltaik-Förderaktion

Details der "Förderaktion Photovoltaik" stehen ab sofort online zur Verfügung

Wien- Bei einer Pressekonferenz in Wien präsentierten Umweltminister Niki Berlakovich und Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth die "Photovoltaik-Förderaktion 2010".

Der Klima- und Energiefonds richtet sich mit seiner "Förderaktion Photovoltaik 2010" ausschließlich an private Haushalte, die eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung bis fünf Kilowatt-Peak installieren wollen. "Es freut mich, dass wir mit dem Schwerpunkt "Photovoltaik" heuer 35 Millionen Euro an Private vergeben können. Das ist fast doppelt so viel wie 2009. Der Ausbau der Photovoltaik ist die zukunftsweisende Technologie zur klimafreundlichen Produktion von Strom. Diese Förderaktion leistet deshalb einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unseres Zieles von 34% Anteil erneuerbare Energie und bringt uns einen Schritt näher zur Energieautarkie in Österreich", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich. " Mit diesen 35 Millionen Euro können dreimal so viele Anlagen wie 2009, das sind mindestens 5.500 Anlagen, gefördert werden. Auch die österreichische Wirtschaft profitiert von der PV-Aktion mit rund 110 Millionen Euro an zusätzlichen Umsätzen", freut sich Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.

Höhere Fördersätze für "Gebäudeintegrierte Photovoltaik"

Wer sich für eine gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage entscheidet, kann außerdem mit höheren Fördersätzen als für eine klassische Aufdach-Anlage rechnen. Diese innovative Technologieübernimmt eine direkte Gebäudefunktion, zum Beispiel als Fassade, Dach, Balkonverkleidung oder sogar Sonnenschutz. "Die Spezialisierungösterreichischer Unternehmen auf gebäudeintegrierte Photovoltaik gilt als die Zukunftshoffnung auf dem internationalen Markt. Dieser neue Baustoff ermöglicht völlig neue architektonische Lösungen und kann so ein Symbol für den Aufbruch in das Solarzeitalter werden", ist Höbarth überzeugt.

Die Förderaktion 2010 schließt direkt an die Förderung des Vorjahres an. 2009 konnten mit einem Fördervolumen von rund 20 Millionen Euro insgesamt über 1.800 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8,400 kW errichtet werden.

Der Klima- und Energiefonds hat, um der zu erwartenden großen Nachfrage gerecht werden zu können, das Einreichverfahren optimiert und die technischen Systeme erweitert. Das Einreichverfahren ist nun zweistufig gestaltet. Die Einreichtage sind nach Bundesländern gestaffelt. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich online und nach dem "first-come - first-served" Prinzip. Das heißt, die Förderungen werden nach dem Einlangen der Ansuchen pro Bundesland gereiht und vergeben.

Antragsteller haben nun bis zum jeweiligen Bundesländerstart Zeit, um ein verbindliches Angebot einzuholen, das eine der Fördervoraussetzungen ist.

Salzburg ab 28.06.2010, 18:00 Uhr
Vorarlberg ab 28.06.2010, 18:00 Uhr
Burgenland ab 29.06.2010, 18:00 Uhr
Wien ab 29.06.2010, 18:00 Uhr
Niederösterreich ab 30.06.2010, 18:00 Uhr
Kärnten ab 05.07.2010, 18:00 Uhr
Tirol ab 05.07.2010, 18:00 Uhr
Oberösterreich ab 06.07.2010, 18:00 Uhr
Steiermark ab 07.07.2010, 18:00 Uhr

Sämtliche Informationen erhalten Sie ab heute unter:
www.klimafonds.gv.at/photovoltaik >

Weitere Bilder unter: http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=43&dir=201006&e=20100610_k&a=event

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis: Klima- und Energiefonds Gumpendorferstraße 5/22 01/585 03 90/29 mailto:presse@klimafonds.gv.at www.klimafonds.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/6046/aom

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OTS0097 2010-06-10/10:30

Photovoltaik-Förderung: "Viel Knochen, kaum Fleisch"

"Als harten Knochen mit wenig Fleisch" bezeichnet Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) das vorgestellte Fördermodell.

"Hier fördert nicht der Staat die zukunftsträchtige Sonnenstromproduktion sondern beherzte private Sonnenstromproduzenten den Staat", argumentiert Hans Kronberger.
Da der Förderanteil mit 30 Prozent begrenzt ist, verbleiben für den Errichter 70 Prozent der Anlagekosten. D.h. zu den Euro 1.300 (pro kWp) muss der private Betreiber mindestens Euro 3.000 investieren. Dieses Modell werden laut Kronberger nur hochkarätige Photovoltaiker annehmen. Rechnet man die beiden Summen (Euro 1.300 Förderung und Euro 3000 private Investition) zusammen, erhält man einen Preis pro kWp von Euro 4.300 inkl. Mehrwertsteuer. Zieht man die Mehrwertsteuer
ca. 700 Euro ab, reduziert sich die staatliche Fördersumme um diesen Anteil und liegt damit bei einer Realfördersumme von Euro 600. Bedenkt man den Zusatznutzen wie verringerter Devisenabfluss zum Energiezukauf (Österreich gibt pro Jahr 11 Milliarden dafür aus) und die Wertschöpfung für die heimische Wirtschaft inklusive der daraus entstehenden Green Jobs, so ist der Finanzminister der größte Profiteur an diesem System. Daher wäre der Finanzminister gut beraten bei Bedarf die Beschränkung von Euro 35 Millionen Euro sofort nach oben zu öffnen.

Als Retter in der Not könnten diesmal die Stromversorger auftreten, indem Sie für den Überschussstrom einen fairen Preis anbieten. In Zeiten von Strommangel, meist um die Mittagszeit, wird der Strom mit Preisen zwischen 90 und 180 Cent gehandelt, hier liegt die Stärke von Sonnenstrom, da genau zu diesem Zeitpunkt anfällt.

Einige Stromversorger bezahlen bereits zwischen 13 und 18 Cent und machen damit das System wieder wirtschaftlich. In diesem Fall ist Sonnenstrom auch für die Stromversorger profitabler.

"Nicht die Produktion von Photovoltaikstrom ist teuer sondern in einer gesamtwirtschaftlichen Rechnung der Verzicht darauf", resümiert Hans Kronberger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /