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Fest anpacken und fest feiern für die Umwelt in Wien

ebswien hauptkläranlage feiert 30-jähriges Bestandsjubiläum - Volksfest am Wochenende

"Wien nimmt heute bei der Qualität der Abwasserentsorgung ebenso wie bei der Abfallentsorgung weltweit eine Spitzenstellung ein", betonte am Donnerstag, Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Programmpräsentation des "Fests für die Umwelt" am 19. und 20. Juni 2010 in der ebswien hauptkläranlage in Simmering. Anlässlich des 30. Jahrestags der Eröffnung der Hauptkläranlage präsentieren sich alle Wiener Umweltabteilungen zwei Tage lang den Besucherinnen und Besuchern bei freiem Eintritt. Sima: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wiener Ver- und Entsorgungsbetrieben tragen entscheidend zur hohen Lebensqualität in Wien bei. Sie packen das ganze Jahr über fest an für die Umwelt. Nun wollen wir gemeinsam mit den Wienerinnen und Wienern auch einmal fest feiern." Neben Anlagenbesichtigungen werden alle relevanten Umweltinformationen geboten, für Kinder-Unterhaltung und ein reichhaltiges Kulturprogramm ist bestens gesorgt. Der Höhepunkt: Am 19. Juni 2010 um 18.40 Uhr gibt die EAV ein Gratiskonzert auf dem Gelände der ebswien hauptkläranlage.

"Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass bis vor 30 Jahren der Großteil des Wiener Abwassers ungeklärt in die Wiener Gewässer geflossen ist", erklärte Sima: "Der umgerechnet 200 Millionen Euro teure Bau der Hauptkläranlage Wien war ein echtes Jahrhundertprojekt für den Gewässerschutz." Dem schon im Jahr 2005 mit der Erweiterung der Anlage um eine zweite biologische Reinigungsstufe das nächste folgte. Sima: "Die ebswien hauptkläranlage zählt heute zu den modernsten Anlagen weltweit. 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr dafür, dass die Donau Wien in derselben guten Qualität verlässt, in der sie in die Stadt gekommen ist."

ebswien hauptkläranlage: "Wir klären alles."

Jeder Wiener und jede Wienerin verbraucht täglich 130 Liter Trinkwasser. Über das 2.400 Kilometer lange Kanalnetz fließt die gesammelte Abwassermenge zur ebswien hauptkläranlage, die an einem der topographisch tiefsten Punkte Wiens liegt. Dort heißt es dann: "Wir klären alles." Pro Sekunde gelangen im Durchschnitt 7.000 Liter, der Inhalt von 35 randvollen Badewannen in die Anlage, pro Jahr rund 200 Milliarden Liter Abwasser. Nach der mechanischen Reinigung nimmt sich die ebswien hauptkläranlage in den beiden biologischen Reinigungsstufen die Natur zum Vorbild. Täglich werden 100.000 kg Kohlenstoff, 30.000 kg Stickstoff und 5.000 kg Phosphor aus dem Abwasser der Wienerinnen und Wiener entfernt. "Mit unserem ausgeklügelten Anlagendesign kopieren wir Prozesse, die genau so in der Natur ablaufen. In der Hauptkläranlage aber wesentlich schneller und konzentrierter", erläuterte Christian Gantner, Direktor der ebswien hauptkläranlage. Nach 20 Stunden fließt das gereinigte Abwasser, von mehr als 98 Prozent der Schadstoffe befreit, über den Donaukanal in die Donau. "Dabei kommt es zu keiner Beeinträchtigung der Wasserqualität der Donau", so Gantner, "für eine Millionenstadt wie Wien ein absolut bemerkenswertes Ergebnis."

Mit (er)neuer(barer) Energie in die Zukunft

Für die biologische Reinigung des Abwassers sorgen Trillionen von Mikroorganismen. Sie gilt es mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, um ihren Stoffwechsel und damit ihren "Appetit" auf Schadstoffe anzuregen. Dafür ist ein erheblicher Energieeinsatz notwendig. Die ebswien hauptkläranlage benötigt dafür rund 1 Prozent des gesamten jährlichen Wiener Stromverbrauchs. "Angesichts des globalen Klimawandels und immer knapper werdender Ressourcen setzen wir voll auf den Einsatz von erneuerbaren Energien", betonte ebswien-Chef Gantner. So erzeugt bereits eine Kaplan-Turbine im Kläranlagen-Auslauf saubere Energie, die Kraft der Sonne wird durch Solarthermie- und Photovoltaikanlagen genutzt. Gantner: "Unsere Vision für die Zukunft lautet: Wir reinigen das Abwasser der Wienerinnen und Wiener weiterhin auf höchstem technischem Niveau bei größtmöglicher Unabhängigkeit von traditionellen Energieträgern."

Ein Fest für die Umwelt - Programm

Im Mittelpunkt des Festes am 19. und 20. Juni 2010 stehen die Hightech-Anlagen im Umweltzentrum Simmering. Rundfahrten im Doppeldeckerbus über die ebswien hauptkläranlage und Führungen durch die MVA Pfaffenau bieten einen Einblick in die Arbeit, die in Wien täglich für den Umweltschutz geleistet wird. Darüber hinaus präsentieren sich alle Wiener Umweltabteilungen den Besucherinnen und Besuchern. Für Kinder steht ein umfangreiches Programm bereit: Bei "Tim & Trixi Tropf-Touren" erklären ihnen zwei Wassertropfen den Wiener Wasserkreislauf, Robert Steiner sorgt mit seiner bewährten Kinderanimation für gute Laune. Auf der Bühne wechseln einander bekannte Künstler ab.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /