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Aktive Beteiligung der Bevölkerung im Biosphärenpark Wienerwald

Erfolgreicher Gemeinde‐Infotag in Eichgraben

Purkersdorf- Über zahlreiche Gäste freuten sich die Veranstalter des ersten
Gemeinde‐Infotages anlässlich des Fünf‐Jahresjubiläums des Biosphärenpark Wienerwald. Gut 60 GemeindevertreterInnen und BürgerInnen der westlichen Wienerwald‐Gemeinden Altlengbach,Asperhofen, Brand‐Laaben, Eichgraben, Maria Anzbach, Neulengbach und Neustift‐Innermanzing fanden sich am 29. Juni im Wienerwaldmuseum Eichgraben ein, um Näheres aus der Vergangenheit
und für die Zukunft des Biosphärenparks zu erfahren.

In einem Kurzbericht stellte Biosphärenparkdirektor Gerfried Koch wichtige Beispielprojekte der letzten Jahre vor. So z.B. den Schulwettbewerb ‘Wiese sucht Reporter’, ein Wiesenmanagementprojekt, das zum Ziel hat, auf die langsame Verwaldung so mancher Wiesen im Wienerwald aufmerksam zu machen und diese zu bremsen. Zahlreiche Regionalprodukt‐Initiativen sind seit Bestehen des Biosphärenparks ins Leben gerufen worden. Hier seien insbesondere die ‘Rauchkogler’ – eine Gemeinschaft zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Weinbaulandschaften im südlichen Teil des Wienerwaldes ‐ und das ‘Wienerwald Weiderind’ genannt. Weiters wurden die Highlights aus dem Schwerpunkt ‘Klimabündnis Wienerwald’ präsentiert.

Bgm. Josef Ecker aus Asperhofen, Bgm. Martin Michalitsch aus Eichgraben, Bgmin. Karin Winter aus Maria Anbach, Bgm. Franz Wohlmuth aus Altlengbach, und Hr. Wolfsgruber als Vertreter der Gemeinde Brand‐Laaben berichteten von den verschiedenen Initiativen und Projekten aus den Gemeinden. Viel wurde im Bereich Energiesparen und Energieversorgung bei öffentlichen Gebäuden erreicht, etwa durch Wärmedämmung, Installation von Solaranlagen, Hackschnitzel‐Heizungen oder
Fernwärme‐Anlagen sowie Neubauten in Niedrigenergie‐ oder Passivhausbauweise. Des Weiteren wurden Stromsparaktionen, Wochenmärkte mit Bioprodukten aus der Region, nachhaltige Hochwasserschutz‐Maßnahmen und Mobilitäts‐Angebote für Fußgänger und Radfahrer in den Gemeinden erfolgreich realisiert.

Anregungen und Erwartungen der Gemeinde‐BürgerInnen wurden aufgenommen
Sehr aktiv und engagiert beteiligten sich die Gäste an der Abfrage ihrer Anregungen für und Erwartungen an den Biosphärenpark. So wünscht man sich mehr Bewusstseinsbildung nicht nur für den Arten‐, sondern auch für den Landschaftsschutz, den Biosphärenpark Wienerwald als gentechnikfreie Region, Unterstützung bei Lösungen im Hinblick auf das zu geringe Schulangebot, und allgemein verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für den Biosphärenpark. Ebenso wurde der Wunsch nach einer besseren Wanderkarte geäußert.

Im Anschluss gab Dr. Koch einen Ausblick auf die Projekte und geplanten Aktivitäten für die kommenden Jahre im Biosphärenpark. Zu den Fixpunkten gehören das Partnernetzwerk und ein Rahmenkonzept 2020, dass unter Einbindung der Bevölkerung die Zielrichtung für die nächsten 10 Jahre vorgeben soll. Im Laufe des Jahres werden dazu verschiedene Workshops und Beteiligungsprozesse stattfinden. Auch die im Rahmen der Gemeinde‐Infotage eingegangenen Anregungen und Erwartungen werden in dieses Rahmenkonzept einfließen.

Bei einem Gläschen Wein vom Biosphärenpark‐prämierten Aignerhof aus Klosterneuburg und Brötchen plauderten die Gäste noch bis in die laue Sommernacht hinein angeregt über das Gehörte. Weitere Info‐Tage für die anderen Teilregionen des Biosphärenpark Wienerwald werden im Herbst stattfinden.

GastautorIn: Irene Obetzhofer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /