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Forschung und Technologieentwicklung ist Schlüssel für Energiezukunft

Energieforschung ist die Chance für den Wirtschaftsstandort Österreich

"Forschung und Technologieentwicklung ist der wirtschaftliche Schlüssel für die Energiezukunft", so Infrastrukturministerin Doris Bures am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Thema "Mit weniger Energieverbrauch mehr bewegen - Aktuelle Schwerpunkte in der Energieforschung". Die vor drei Monaten ausgelöste Öl-Katastrophe soll zum Anlass genommen werden, einen "Schwenk in Richtung nachhaltigen und effizienten Energieverbrauch und zum besseren Umgang mit Ressourcen" zu unternehmen, so Bures. Ein Schwerpunkt soll dabei bei der Energieeffizienz liegen: "Wir dürfen nicht nur von nachhaltigen Energiequellen reden und dabei außer Acht lassen, dass Nachhaltigkeit auch mit Energieeffizienz zu tun hat", betonte die Infrastrukturministerin und führte weiter aus: "'Mit weniger Energieverbrauch mehr bewegen' ist nicht die Herausforderung der Zukunft, sondern jene, vor der wir heute stehen", so Bures. * *

"Die größten ungenützten Ressourcen liegen im Energiesparen", erklärte die Ministerin und belegte dies mit einer Berechnung der TU, die besagt, dass bis 2020 25 Prozent der Energie nur durch Effizienzsteigerung gespart werden können. Dies würde auch Antworten auf Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes geben, und, wichtig fürÖsterreich: Die Abhängigkeit von Energie-Importen würde verringert.

Einer der wichtigsten Bereiche ist dabei die Mobilität, im Individualverkehr konkret die E-Mobilität: Elektrische Antriebe nutzen die Energie dreimal so effizient wie normale Benzinverbrennungsmotoren, nämlich zu 70 Prozent im Vergleich zu 18-25 Prozent. "Daher investieren wir viel in die Forschung und Entwicklung von E-Mobilität", so Bures. Auch der öffentliche Verkehr leistet einen großen Beitrag zur Energieeffizienz: Eine Tonne Güter, die per Bahn transportiert wird, verbraucht nur ein Zehntel der Energie, die durch den Transport per LKW verbraucht würde. Und: Der Transport per Bahn verursacht im Vergleich zum LKW nur 1/20 des CO2-Ausstoßes. "Aus diesem Grund muss die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene weiter forciert werden", erläuterte die Infrastrukturministerin.

Ein zweiter wesentlicher Bereich ist "Wohnen, Haushalte und Gebäude", der knapp 50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht, 90 Prozent davon werden für Heizen und Warmwasser verwendet. Im Bereich des Altbaus leisten Maßnahmen wie die Förderung der thermischen Sanierung einen wesentlichen Beitrag zu mehr Energieeffizienz. In der Forschung und Entwicklung geht es aber um den Neubau, das "Haus der Zukunft". Die Entwicklung ist vom Niedrigenergiehaus bereits zum Null- und sogar zum Plusenergiehaus vorangeschritten. "Das zeigt, dassÖsterreich in der Gebäudetechnologie in Europa die Nase vorn hat -Österreichs Forscher und Unternehmer sind hier führend. Kein anderes EU-Land hat einen so hohen Anteil an Passivenergiehäusern wieÖsterreich", so Bures.

"Ganz entscheidend ist es, das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch zu entkoppeln", erklärte die Ministerin. Das BMVIT unterstützt Forschung und Entwicklung durch Forschungsförderungsmittel. "Der Löwenanteil dieser Mittel kommt vom BMVIT. Seit 2007 wurden die Mittel für die Energieforschung sogar fast verdreifacht", so Bures. "Mein Ziel ist es, trotz Konsolidierungsbedarf im Bereich der Förderungen der Energie- und Mobilitätsforschung keine Kürzungen vorzunehmen", so die Infrastrukturministerin, denn: "Das ist sowohl eine Chance für dieösterreichische Wirtschaft als auch für die Erreichung der Klimaziele. Ich bin überzeugt, dass in Zukunft kein anderer Wirtschaftsbereich so hohe Wachstumsraten haben wird wie der Energiesparsektor." Der Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich werde gestärkt und viele hochqualitative "green jobs" geschaffen.

Die Geschäftsführerin des Klimafonds, Theresia Vogel, und Brigitte Bach, Leiterin des Energy Departments des AIT Austrian Institute of Technology, erläuterten bei der Pressekonferenz konkrete Projekte im Bereich der Energieforschung und der Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /