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Neues Kleinwasserkraftwerk der Bundesforste eröffnet

ÖBf-Kleinwasserkraftwerk geht an der Kainischtraun in Betrieb - Höchste ökologische Standards - Bundesforste unterstützen erneuerbare Energien

Umweltminister Niki Berlakovich hat heute das neue Kleinwasserkraftwerk der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) an der Kainischtraun in Pichl-Kainisch bei Bad Aussee eröffnet. "Diese neu errichtete Wasserkraftanlage der ÖBf ist ein absolutes Vorzeigeprojekt, bei dessen Errichtung gleichzeitig der ökologische Zustand der Kainischtraun nachhaltig verbessert wurde. Es ist ein Beweis dafür, dass man ökologische Ansprüche mit ökonomischem Nutzen verbinden kann. Wir brauchen erneuerbare Energie, wir brauchen aber auch Lebensräume für den Erhalt unserer Artenvielfalt", so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Eröffnung der Anlage. "Das neue Kraftwerk", freut sich Bundesforste-Vorstand Georg Schöppl, "wird zukünftig 2.800 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgen. Rund 8.000 Tonnen an CO2-Emissionen können dadurch eingespart werden. Als größter Naturbetreuer Österreichs war es unsere Verantwortung, das Kraftwerk in ökologisch vorbildlicher Bauweise zu errichten. Umfangreiche naturschutzfachliche Maßnahmen haben das Projekt von der Planung bis zur Umsetzung begleitet."

Höchste ökologische Standards

Herzstück der zahlreichen ökologischen Maßnahmen ist die Fischaufstiegshilfe, die den Fluss für Fische durchgängig passierbar macht und den Genaustausch garantiert. Eine "Fischtreppe" bestehend aus stufenartig angelegten Becken und Tümpeln ermöglicht den Fischen die Umgehung der Wehranlage. Mit der Errichtung der Anlage wurde ein verödeter Altarm wieder an die Kainischtraun angebunden und wiederbelebt, er schafft zusätzlich wertvollen Lebensraum für Fauna und Flora. Das Ufer wurde mit regionstypischen, heimischen Gehölzen wie Wildkirsche, Esche und Ahorn renaturiert. Auch die Ufersicherung erfolgte nach ökologischen Gesichtspunkten: Rund 10.000 Weidenstöcke wurden eingeschlagen, um den Uferbereich gegen Hangrutschung und Vermurungen zu sichern.

12 Millionen Kilowattstunden für grünen Strom

"Das neue Kleinwasserkraftwerk", erklärt Georg Schöppl, "wird zukünftig 12,5 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen." Die aus Wasserfassung, Entsander, Druckrohrleitung und Krafthaus bestehende Anlage wurde in einer Bauzeit von 14 Monaten errichtet. Baubeginn war September 2008, die Fertigstellung erfolgte im April 2010. Schöppl zeigt sich zufrieden: "Die ersten Betriebsmonate sind sehr gut angelaufen." Und fügt hinzu: "Kainischtraun ist bereits das dritte Kleinwasserkraftwerk der Bundesforste. Mit jedem neuen Projekt bauen wir unser Know-how aus - und das macht sich bezahlt." Motor des Kraftwerks sind zwei Francis- und eine Pelton-Turbine, die unterirdische verlegte Druckrohleitung ist 3600 Meter lang und hat einen Durchmesser von 1,8 Meter. Die Brutto-Fallhöhe beträgt 87 Meter.

Bundesforste unterstützen erneuerbare Energien

Das Kraftwerk an der Kainischtraun ist bereits das dritte Kleinwasserkraftwerk der Bundesforste. Das erste Kraftwerk wurde 2005 gemeinsam mit Porr Energy Gmbh als Projektpartner am Tegesbach in Nassereith (Tirol) errichtet. Danach folgte das Kraftwerk Schallau bei Reichraming (OÖ), das nach der Zerstörung durch das Jahrhunderthochwasser (2002) im Jahr 2006 komplett neu instand gesetzt wurde. In Dienten (Salzburg) entsteht das vierte Kleinwasserkraftwerk der Bundesforste. Der Spatenstich hat bereits im Herbst 2009 stattgefunden. "Wir sehen uns nicht nur in der Rolle des Flächenbereitstellers, sondern beteiligen uns aktiv an ökologisch vertretbaren Projekten und verbessern so die Wertschöpfung für das Unternehmen", erläutert Schöppl das Engagement der Bundesforste für die Kleinwasserkraft und ergänzt: "Als größter Naturbetreuer ist es uns ein Anliegen, Energiegewinnung aus natürlichen Ressourcen nachhaltig zu unterstützen und erneuerbare Energieträger zu fördern."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /