©  Guangzhou BRT
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China setzt auf den schnellen öffentlichen Bus

Die Welt rast 2 Milliarden Autos entgegen- ein großes Thema für das auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine andere Lösung gefunden werden muss

Peking- China setzt deshalb auch auf "Bus rapid transit" (BRT), sogenannte High-Speed-Bussysteme. Der Markt in diesem Bereich wächst, weltweit betrachtet, derzeit in China am schnellsten.

Beispielsweise werden mit Hilfe der schnellen Busse in der Stadt Guangzhou derzeit mehr Fahrgäste transportiert als es die U-Bahnen in den anderen chinesischen Städten tun, mit Ausnahme von Peking.

Im Vergleich zur U-Bahn können die BRT-Systeme weit schneller eingerichtet werden- im Schnitt in Großstädten in weniger als fünf Jahren. Die Errichtungskosten sind ein Schnäppchen im Vergleich zu denen von U-Bahnen und U-Bahn-Zügen, denn deren Infrastrukturkosten sind sogar vier bis 10 Mal teurer.

Peking und lokale Regierungen haben Autos in der Vergangenheit durch eine Subventionierung von Benzin und Diesel. aber auch durch die Forcierung von Straßenbau gefördert. Man träumte einst den Traum eines "Mittelklasse-Chinesen" der so wie in den USA oder in Europa mit dem Auto durch die Stadt fährt. Dieses Bild hat sich nun geändert. Die Chinesen haben verstanden, das andere Lösungen für die Herausforderungen der Mobilität gefunden werden müssen Mit dem Wachstum der persönlichen Einkommen und der Wirtschaft steigt auch der Bedarf an Mobilität. Nun wird nicht mehr angenommen, dass das Modell der Mobilitätsbedürfnisse in den USA durch den Bau von Autobahnen und durch die Erhöhung der Kapazität des Straßennetzes einfach übertragen werden kann.

Allein in Guangzhou wuchs beispielsweise 2007 das Bruttoinlandsprodukt um 16 Prozent- rund 60 Prozent des weltweiten Spielzeug und etwa ein Fünftel aller Mobiltelefone werden in der Region erzeugt.

Die Zhongshan Avenue ist dort eine der wichtigsten Verbindungslinien, die quer durch die Innenstadt verläuft- nun ist sie auch eine der verkehrsreichsten Bus Korridore der Welt. Der Bürgermeister besaß den poltischen Mut, dass BRT-System in seiner Stadt umzusetzen. Kritiker meinten, dass das Projek reine Geldverschwendung sei und in kürzester Zeit scheitern werde.

Das Busverkehrssystem startete zu Beginn des Jahres und brach gleich mehrere Weltrekorde- mehr als 800.000 Fahrten werden pro Tag abgewickelt, mehr Personen als mit allen Guangzhou-Bahn-Linien werden befördert. Das BRT-System reduziert die CO2-Bilanz um etwa 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr - das entspricht den Emissionen von rund 4.000 Autos. Durch die Verbesserung der Situation im gesamten Verkehrsbereich, für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer und durch weniger Staus kann man von einer gesamten Einsparung von bis zu 200.000 t im städtischen Bereich ausgehen.


Quelle: Guangzhou BRT & New York Times
www.nytimes.com/cwire/2010/07/16/16climatewire-chinese-cities-find-bus-only-lanes-an-altern-10489.html
/www.gzbrt.org


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /