© Viehmann Dominik/pixelio.de
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Atomkraftwerk im Veneto sind nicht die Lösung für Italiens Energiekrise

Landeshauptleute und BM Berlakovich sollen energisch gegen diesen Unfug Italiens Protest erheben

Das italienische Parlament hat mit der Genehmigung des Gesetzentwurfes zur wirtschaftlichen Entwicklung den Wiedereinstieg in die Atomkraft vorgesehen. Das Gesetz sieht vor, dass die Regierung die Standorte der Kernkraftwerke und Endlager bestimmt. Diese Flächen können auch zu Arealen von "nationalem strategischem Interesse" erklärt und unter militärische Kontrolle gestellt werden.

"Parlament und Regierung täten indes besser daran, dem Beispiel anderer Länder zu folgen, die bei weitem nicht über jene geographischen und klimatischen Voraussetzungen verfügen und in erneuerbare Energie sowie gezielte Energie-Sparmaßnahmen zu investieren: Wasserkraft, Meeresströmungen, Windkraft, Sonnenenergie, Erdwärme und Biomasse", sagte gestern der freiheitliche Südtirol-Sprecher und Mitglied des Umwelt-Ausschusses NAbg. Werner Neubauer zu den Plänen Berlusconis, im Veneto, also an der Grenze zu Süd Tirol, nahe des erst vor kurzem zum Welterbe erklärten Dolomitengebiet, vier neue Atomkraftreaktoren errichten zu wollen.

Das auf Staatsebene genehmigte Gesetz bedeutet die Rückkehr zu einer veralteten, schmutzigen, gefährlichen und zudem auch teuren Energieform, dessen Zukunft auch mangels Uranvorkommen nur noch begrenzt energiepolitisch gesehen, Sicherheit bieten kann.

Die Sicherheitsprobleme und die Probleme im Zusammenhang mit der Endlagerung von Abfällen aus der Kernenergie-Nutzung konnten nämlich keineswegs gelöst werden. Zudem werden durch die Rückkehr zur Kernenergie bisherige Anstrengungen zur Erschließung erneuerbarer Energiequellen in den Hintergrund gedrängt.

Schließlich hat Südtirol zu diesen Überlegungen allgemeiner Natur hinaus auch noch einen speziellen Grund, sich gegen die Rückkehr Italiens zur Kernenergie auszusprechen: nämlich die Verteidigung der Selbstverwaltung. Neubauer begrüßt deshalb den Begehrensantrag des Süd Tiroler Landtages, worin das römische Parlament aufgefordert wird, den geplanten Wiedereinstieg in die Nuklearenergie zuüberdenken und zu widerrufen, und stattdessen eine längst überfällige energiepolitische Kehrtwende zu vollziehen und endlich auf erneuerbare Energien sowie Energieeinsparungen zu setzen.

Die Landeshauptleute von Tirol, Salzburg, Kärnten und der Steiermark ersucht Neubauer wegen der bevorstehenden atomaren Bedrohung mehr Druck auf Italien auszuüben, als dies bisher geschah.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /