ÖVP Hietzing präsentierte Klimaschutzprogramm

Als nächster Bezirk nach dem Wiener 09. präsentierte die ÖVP Hietzing heute ein auf den Bezirk bezogenes Klimaschutzprogramm

Rückblick auf bisherige Erfolge und Aussagen zu Notwendigkeiten in der Zukunft

In der Einleitung zur Vorstellung des Programms ging ÖVP BV DI Gerstbach auf die Erfolge der Vergangenheit ein. Dazu gehört z.B. neben der Photovoltaikanlage auf dem Amtshaus auch, dass der Bezirk seit Anfang der 1990er Jahre sieben Mal mit dem Titel ‘fahrradfreundlicher Bezirk’ ausgezeichnet wurde. Auf Grund des Klimawandels rückt der Klimaschutz mehr denn je in den Fokus der Handlungen. Der Klimabündnisbezirk Hietzing ist laut BV umweltbewusst, war es und wird es auch in Zukunft sein.

Inhalte und Vorhaben

Im Klimaschutzprogramm, welches demnächst auf der Website der Hietzinger ÖVP zum Download zur Verfügung steht, werden 6 Handlungsfelder genannt:

Energieerzeugung/Erneuerbare Energie
Energiesparen/Energieeffizienz
Mobilität/Verkehr
Ressourcenmanagement
Grünraum
Öffentlichkeitsarbeit

Die ÖVP möchte in Zukunft eine/n ehrenamtliche/n Klimaschutzbeauftragte/r benennen, um die Umsetzung der vorgeschlagenen Ziele und Maßnahmen zu überprüfen und in jährlichen Berichten die Bezirksvertretung über Fortschritte und Rückschläge zu informieren.

Des Weiteren sollen wie im 08. Bezirk auch Energieberatungen im Amtshaus eingeführt werden. Mit letzterer sollen neben BürgerInnen auch Gewerbetreibende über mögliche Einspareffekte informiert werden.

In Lainz soll der Passivhausstandard bei der Nachnutzung der Immobilien etabliert werden. Im Bezirk soll der Plusenergiehausstandard zur Norm werden. Ferner möchte die ÖVP Hietzing ebenso auf den Ausbau der Fernwärme wie z.B. der Photovoltaik setzen. Im Gegensatz zum 09. Bezirk (Stromerzeugung auf den Dächern von Schulen) wird das Programm hier allerdings nicht konkreter.

Ziele im Bereich Mobilität widersprüchlich und verbesserungsbedürftig

Gerstbach sprach bei der Präsentation davon, dass Fußgänger ebenso wenig durch Radfahrer gefährdet werden sollen, wie Radfahrer durch Fußgänger. Allerdings will die ÖVP keinen Kampf der Radfahrer und Fußgänger gegen die Autofahrer. Letzteres, obwohl im Programm vom Vorrang für den öffentlichen Verkehr, Stadt der kurzen Wege oder weiteren Ausbau der Radwegeinfrastruktur zu lesen ist. Die derzeitige politische Mehrheit im Bezirk will eher über Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Wandel im Denken beitragen. Angesichts der Tatsache, dass in Wien die meiste Energie im Sektor Verkehr verbraucht wird, die Wiener Linien nur 10% der Energie des Autoverkehrs bei besserer Transportkapazität benötigen, Fläche nur beschränkt zur Verfügung steht,..., und das Auto das ineffiziente Verkehrsmittel in der Stadt ist, ist dies nicht ganz nach vollziehbar.

In Sachen Parkraumbewirtschaftung meinte der BV, dass Stadtrat Schicker derzeit keine Ausweitung plant.

Aus dem Haus Schicker heißt es dazu:
‘Dazu möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung erst dann kommen kann, wenn bereits zuvor Maßnahmen gesetzt werden, um Dauerstellplätze verstärkt von der Straße in Garagen zu verlagern. Das gilt besonders für die Gründerzeitviertel mit einem hohen Stellplatzdruck, der sich schon allein durch die Anrainer-PKWs ergibt. Priorität hat damit die Errichtung von Wohnsammelgaragen, also die Schaffung von zusätzlichen 4000 bis 6000 Abstellplätzen. Erst danach, also frühestens in 5 Jahren, kann man eine mögliche Ausweitung zu thematisieren beginnen.’

Nach der Meinung von Gerstbach sollte die Anzahl der Stellplätze nicht reduziert werden. Positiv wäre die Verlagerung der Autos in Garagen. Beim Jugendwohnheim wurde z.B. eine neue errichtet. Hier muss allerdings darauf verwiesen werden, dass im Gegenzug Stellflächen an der Oberfläche reduziert werden müssten. Letzteres ist leider nicht der Fall.

Neben CarSharing und weiteren E-Tankstellen plädiert die ÖVP u.a. weiterhin für den Ausbau der U4 bis Auhof mit P & R. Hier stellt sich die Frage, ob die Aussage von Prof. Lötsch aus den 1980er Jahren bekannt ist, dass eine U-Bahn die Aufnahmekapazität einer entsprechenden Anlagen hat. Informationen zu Überlegung der möglichen Ausweitung der VOR-Ortelinie oder Nutzung der bestehenden Bahnlinie zur Anbindung des Auhofs in das S-Bahn-System sind nicht zu finden.

Einladung zur Mitarbeit

Am 30. August 2010 soll ein Forum zur Diskussion ab 18.00 Uhr im Brandauer, Am Platz 5, 1130 Wien stattfinden. Dazu sind alle Hietzinger BürgerInnen und VertreterInnen der lokalen Parteien eingeladen.


Artikel Online geschaltet von: / wabel /