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Jeder Österreicher subventioniert Lkw-Verkehr mit 440 Euro pro Jahr!

Drohende Zunahme des Lkw-Verkehrs um 50 Prozent

Wien – Bis zum Jahr 2020 droht Österreich eine Zunahme des Lkw-Verkehrs um 50 Prozent, wie die aktuelle Studie des Schweizer Instituts Progtrans zeigt. Der Lkw-Transport wird derzeit massiv subventioniert wird. Die Allgemeinheit wird durch den Lkw-Verkehr mit 3,67 Milliarden Euro pro Jahr belastet. Österreichs Verkehrspolitik kann mit einem Maßnahmenpaket die drohende Verkehrslawine verhindern, meint der VCÖ und fordert eine höhere Lkw-Maut, mehr Lkw-Kontrollen und mehr betriebliche Gleisanschlüsse.

Seit dem Jahr 2000 ist der Lkw-Transport in Österreich um 38 Prozent auf rund 38 Milliarden Tonnenkilometer gestiegen. Laut aktueller Studie droht Österreich bis zum Jahr 2020 eine weitere Zunahme um rund 50 Prozent auf 58,4 Milliarden Tonnenkilometer. ‘Eine Hauptursache für die massive Zunahme ist, dass der Lkw-Verkehr nur einen Bruchteil der von ihm verursachten Kosten bezahlt’, betont Ulla Rasmussen vom VCÖ.

Allein im Jahr 2006 wurden durch den LKW-Verkehr Kosten in der Höhe von 5,726 Milliarden Euro verursacht hat. Die anteiligen Kosten für Straßenbau und Erhalt machten rund 3,34 Milliarden Euro aus. ‘Ein 40 Tonnen Lkw belastet die Straße rund 30.000 Mal stärker als ein Pkw’, so VCÖ-Expertin Rasmussen. Außerdem verursacht der Lkw-Verkehr durch Abgase, Lärm und Unfälle Gesundheits- und Umweltkosten von 2,39 Milliarden
Euro pro Jahr. Im Vorjahr hat jede Person in Österreich den Lkw-Verkehr mit
rund 440 Euro – unfreiwillig – subventioniert.

Der Lkw-Verkehr ist auch deshalb so billig, weil gesetzliche Vorgaben oft nicht eingehalten werden. ‘Neben seriösen Frächtern gibt es leider noch immer zu viele schwarze Schafe, die Ruhezeiten und sozialrechtliche Vorgaben missachten, gefährliche Schrott-Lkw einsetzen und damit Preisdumping betreiben. Nur mehr Kontrollen können diese Methoden stoppen’, betont
Rasmussen. Weiters fordert der VCÖ, dass Diesel gleich hoch besteuert wird wie Benzin. Zudem sind Gleisanschlüsse für Betriebe zu forcieren. Beispiele zeigen, dass mit betrieblichen Anschlussbahnen viel Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden kann.

Hoffnung für Österreich gibt es auf EU-Ebene. ‘Die EU-Kommission muss im Jahr 2008 ein Berechnungsmodell zu den externen Kosten, also Umwelt- und Gesundheitskosten des Lkw-Verkehrs vorlegen. Welche Kosten in die Lkw-Maut einbezogen werden dürfen, hängt auch vom Einsatz von Österreichs Politik in Brüssel ab’, stellt Rasmussen fest.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /