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Greenpeace-Aktion in Klagenfurt: Weckruf für Anti-Atompolitik in Kärnten

Umweltorganisation inszeniert nuklearen Probealarm am Neuen Platz

Zwanzig Greenpeace-Aktivisten inszenierten heute Vormittag am Neuen Markt in Klagenfurt einen Atom-Probealarm mit Strahlenschutzanzügen, Geigerzählern und Sirenen. Damit appellierten sie an Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, endlich aktiv gegen die in Norditalien geplanten Atomkraftwerke vorzugehen, andernfalls ein nukleares Szenario - wie von den Umweltaktivisten am Neuen Platz demonstriert - drohen könnte.

"Landeshauptmann Dörfler lässt die Bevölkerung mit ihren berechtigten Sorgen um die Atomgefahr vor Kärntens Grenzen im Stich", erklärt der Anti-Atom-Sprecher der Umweltorganisation, Niklas Schinerl, den Hintergrund der Greenpeace-Aktion in Klagenfurt. "Doch dieser andauernde atompolitische Dornröschenschlaf muss jetzt endlich enden", fordert Schinerl.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi treibt den Wiedereinstieg Italiens in die Nutzung der Atomenergie rasch voran: In den kommenden Jahren ist der Bau von gleich vier neuen Reaktoren vorgesehen, so etwa auch in Chioggia, südlich von Venedig, in unmittelbarer Nähe zu den beliebten Touristenstränden von Lignano, Jesolo, Caorle und Bibione - und somit nur 160 Kilometer von derösterreichischen Staatsgrenze entfernt.

Landeshauptmann Dörfler muss bei seinem Amtskollegen Luca Zaia, dem Gouverneur von Venetien, Protest gegen den in seiner Region geplanten Standort Chioggia einlegen. Darüber hinaus hat die Kärntner Landesregierung durch einen gemeinsamen Beschluss ihre Ablehnung gegenüber dem Atomkraft-Neustart in Italien deutlich zu machen.

In diesem Kontext fordert Greenpeace von Seiten Kärntens auch die rasche politische Initiative für eine Anti-Atom-Konferenz des Alpen-Adria-Raumes, und zwar auf Ebene aller regionalen Regierungsverantwortlichen. In den betroffenen italienischen Provinzen werden nämlich bereits in diesem Herbst erste Entscheidungen über die möglichen Standorte der geplanten Kernkraftwerke getroffen. "Nur ein entschlossenes gemeinsames Vorgehen zwischen den österreichischen Bundesländern und den betroffenen italienischen Regionen kann die Atompläne von Berlusconi jetzt noch verhindern", so der Appell von Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl.

Quelle: Greenpeace CEE



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