© Niki Faistauer
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"E-Mobility-Power" am Großglockner

"E-Mobility-Szene" traf sich auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe - Großer Erfolg für "1. Int. Leistungsschau Elektro-mobilität Großglockner"

Ein Meetingpoint anderer Art war die "1. Int. Leistungsschau Elektromobilität am Großglockner", zu der hunderte Interessierte bei schönstem Bergwetter anreisten und sich vom hohen Entwicklungsstand elektrisch betriebenen Fahrzeuge überzeugen konnten.

Bereits der Pre-Event, bei dem Blogger und Medienvertreter die Möglichkeit hatten, selbst mit Elektrofahrzeugen auf den Großglockner zu fahren, machte Spaß. Am 25. August 2010 starteten rund 15 Elektro-Autos und kleine Elektro-Nutzfahrzeuge im Konvoi von Ferleiten (Fusch) an der Großglocknerstraße auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Am meisten überraschte die Fahrer der fast lautlose Sound der E-Fahrzeuge.

So wie die Großglockner Hochalpenstraße bereits vor 75 Jahren ein Gradmesser für benzinbetriebene Fahrzeuge war, konnten sich die Elektrofahrzeuge an der anspruchsvollen Strecke "messen". Der Auto-Konvoi wurde von einem Film-Team begleitet, das die Fahrt in der herrlichen Kulisse der Großglockner Hochalpenstraße dokumentierte. Auf der Bergstraße mit ihren zahlreichen Kehren zeigten die Fahrzeuge dass Elektroautos nicht nur Stadtfahrzeuge sein müssen, sondern durchaus auch in Gebirgsregionen in Einsatz sein können. oekonews-Chefredakteurin Doris Holler-Bruckner fuhr mit ihrem Präsidumskollegen Roland Dimai vom Bundesverband nachhaltige Mobilität mit einem Tesla Roadster mit Full Speed bergwärts- ohne Nachtanken ging es wieder nach unten. Aber auch für die Kleinen war der Berg kaum ein Problem. Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe konnten sie nachladen - einige wurden gleich wieder aufgeladen und für den nächsten Tag vorbereitet.

GDir. Dr. Christian Heu von der Großglockner Hochalpenstraßen AG freute sich: "Damit wurde der Beweis erbracht, dass Elektromobilität bereits leistungsfähig genug ist, diese hochalpine Panoramastraße mit all ihren Steigungen und Kurven zu bewältigen, und somit wohl auch alltagstauglich ist."

Aber nicht nur Elektroautos waren unterwegs: Mitarbeiter der Raiffeisen-Leasing fuhren mit KTM-Elektro-Bikes von Heiligenblut aus ebenfalls auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Damit wurde der Beweis erbracht, dass man auch als nicht trainierter Sportler mit Elektrofahrrädern schwierige Bergetappen meistern kann.

Neben den bereits am Markt befindlichen Fahrzeugen (Tesla Roadster, Think City, Fiat 500EV in verschiedenen Varianten und Tazzari Zero nahmen auch Modelle teil, die bald i Österreich und in weiteren Ländern auf den Markt kommen: Citroen C-Zero, Mitsubishi i-MiEV und Peugeot iOn werden Anfang 2011 im Handel erhältlich sein, der VW Golf blue-e-motion ist für 2013 angekündigt.Mit diesem war der Herausgeber der Kronen Zeitung, Christoph Dichand Richtung Großglockner unterwegs. Interessante neue Erfahrungen gab es für Österreichs Bloggerszene, deren wichtigste Vertreter ebenfalls selbst mit den Elektrofahrzeugen bergwärts fuhren.

Dazu Mag. Peter Engert, Geschäftsführer der Raiffeisen-Leasing: "Einmalig an diesem Leistungstest war auch die Teilnahme von Klein-LKWs und Nutzfahrzeugen, die vermehrt im kommunalen Bereich Einsatz finden. So bewältigten ein EcoCarrier sowie mehrere Piaggio Porter im Konvoi die Großglockner Hochalpenstraße ohne größere Probleme. Für uns, als Financier von Elektrofahrzeugen, hat dieses erfreuliche Ergebnis einmal mehr bewiesen, dass die Elektromobilität in Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen wird. Sowohl für Kommunen und Unternehmen, als auch für Konsumenten."

1. Int. Leistungsschau Elektromobilität am Großglockner war ein Hit

Schönstes Bergwetter, klarer Himmel, Elektroautos- was will man mehr?
Hunderte Interessierte, aber auch zahlreiche Fachleute folgten der Eröffnung zur "1. Int. Leistungsschau Elektromobilität am Großglockner" und überzeugten sich am Berg vom hohen Entwicklungsstand und der Marktreife der elektrisch betriebenen Fahrzeuge. Im Hintergrund leuchtete der Großglockner mit seinen 3.798 m Höhe und der Pasterzengletscher, der größte Gletscher der Ostalpen. Nach der Begrüßung durch Dr. Christian Heu (Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG) und kurzen Statements von Mag. Peter Engert (Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing), DI Oliver Schmerold, (design. Generalsekretär ÖAMTC), Energie-Landesrat Josef Eisl (Salzburg) und Landeshauptmann Gerhard Dörfler (Kärnten) ließ Prof. Dr. Martin Faulstich (TU München, Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie und Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung) in seinem Referat zum Thema "Elektromobilität - Zukunft unter Strom?" das zahlreiche Publikum aufhorchen.

Die feierliche Eröffnung vor der traumhaften Kulisse erfolgte durch Sektionschef DI Günter Liebel, vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Österreich) gemeinsam mit der Politik.

Über 50 Ausstellungsobjekte, zahlreiche Infostände und die Möglichkeit zu Testfahrten begeisterten das Publikum und gaben ein umfassendes Bild vom aktuellen Stand der Elektrofahrzeuge. Viele Fragen aus dem Pulblikum wurden durch die in großer Zahl anwesenden Experten der "E-Mobility-Szene" umgehend beantwortet. Bei Hintergrundgesprächen mit den Rednern, Politikern, Medienvertretern und Experten wurden die Zukunftsaussichten der Elektromobilität erörtert. Ein wenig Verwunderung herrschte darüber, dass Kärntens Landeshauptmann Dörfler im Gegensatz zu anderen Politikern einfach mit einem Hubschrauber anreiste.

Die Großglockner Hochalpenstraße, die Raiffeisen-Leasing und die Kronen Zeitung als Veranstalter bzw. Hauptpartner waren über das hohe Interesse an der "1. Int. Leistungsschau der Elektromobilität Großglockner" sehr erfreut.

Peter Engert (GF Raiffeisen-Leasing) meinte: "Mit der Ausrichtung der Leistungsschau am Großglockner haben wir bewusst ein starkes Zeichen gesetzt, weil wir davon überzeugt sind, dass mit der Elektromobilität unsere Lebensqualität nachhaltig verbessert werden kann. Nun wäre es an der Zeit, dass auf breiter europäischer Basis einheitliche Standards geschaffen werden, damit diese innovative und umweltfreundliche Mobilität so rasch wie möglich Realität wird."

Oliver Schmerold (Design. GS, ÖAMTC erklärte: "Ziel des ÖAMTC ist, eine leistbare individuelle Mobilität und eine lebenswerte Umwelt in Einklang zu bringen. Der Club unterstützt alle Maßnahmen, die dazu beitragen. Zum Beispiel die Weiterentwicklung emissionsarmer Verbrennungsmotoren genauso wie die laufende Entwicklung alternativer Antriebskonzepte. Deshalb testen wir für unsere Mitglieder unter anderem Elektrofahrzeuge auf ihre Einsatzmöglichkeiten. Und auch die Club-Dienstleistungen werden ständig um neue Segmente wie E-Mobilität und Hybridmotoren erweitert."

Josef Eisl (LR, Salzburg) sagte: Obwohl die Salzburger Landesregierung von einem bayrischen Automobilhersteller um symbolische 150 EUR ein 235 PS Dieselauto bekommen hätte, hat sich der Salzburger Energie-Landesrat für eine alternative Antriebstechnik entschieden. "Eines dieser angebotenen Autos erzeugt mehr CO2-Verschmutzung als 10 große BIOGAS-Autos. Aus diesem Grund werde ich weiterhin mit BIOGAS fahren. Umweltschutz muss uns etwas Wert sein, ansonsten zahlen unsere Kinder und Enkelkinder den Preis für unser Verhalten."

Gerhard Dörfler (LH, Kärnten) erzählte: "Wir haben große Pläne, um umwelt- und zukunftsfähige Mobilitätsformen voranzubringen. So wird das E-Tankstellennetz weiter ausgebaut, ebenso soll auch die Förderung von Elektromopeds und Elektrofahrrädern forciert werden. Kärnten hat weiters die Chance, von Automobil-Konzernen zum Testmarkt für Elektromobilität ausgewählt zu werden. Ich gehe davon aus, dass bereits in wenigen Jahren eine massive Flotte von Elektroautos in Kärnten vorhanden sein wird."

"Es ist dringend notwendig, auf alternative, erneuerbare Ressourcen umzusteigen und neue elektromobile Schwerpunkte zu setzen. Zudem ist durch Elektrofahrzeuge eine enorme Lärmreduktion zu erreichen, was angesichts der heutigen Lärmbelastungen von größter Bedeutung ist."

Martin Faulstich (Prof. TU München und Vorsitzender des SV-Rates für Umweltfragen, Deutschland) sagte: "Deutschland kann im Jahr 2050 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Weder eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken, noch der Bau neuer Kohlekraftwerke mit Kohlendioxidabscheidung und -speicherung sind notwendig für den Übergang zur erneuerbaren Stromversorgung. "Elektromobilität wird weltweit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität leisten."

DI Günter Liebel erklärte: "Die Zukunft im Verkehrssektor gehört alternativen, umweltschonenden Antrieben. Der Ausbau der Elektromobilität mit erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Beitrag zur Senkung der hohen CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr und bedeutet gleichzeitig eine Wachstumschance für österreichische Betriebe. Das Lebensministerium unterstützt die Markteinführung der Elektromobilität mit erneuerbarer Energie in Österreich. Mit dem Klima- und Energiefonds wird die breite Erprobung der Elektromobilität in Modellregionen getestet. Mit dem klima:aktiv mobil Programm fördern wir Fuhrparkumstellungen für Betriebe und Gemeinden. 2000 E-Fahrzeuge - vor allem E-Bikes und E-Scooter - konnte so bereits auf Österreichs Straßen gebracht werden. Partnerschaften mit der Wirtschaft sind uns besonders wichtig und daher begrüße ich die gemeinsame Initiative von Raiffeisen Leasing, Electrodrive und der Großglockner Hochalpenstraße und vielen anderen Partnern zur 1. Leistungsschau Elektromobilität am Glockner. Wir werden die Kräfte für Elektromobilität in Österreich bündeln, denn unser Ziel in der Energiestrategie heißt bis 2020 250.000 E-Fahrzeuge in Österreich zu haben. Dadurch könnten die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr um rund 430.000 Tonnen reduziert werden."

August Hirschbichler (GF The Mobility House und Electro Drive Europe): "Wenn man weiß, dass 80 % aller täglichen Fahrten unter 40 Kilometer liegen, dann sind Elektroautos schon jetzt eine clevere Alternative. Vor allem im Stadtverkehr und den täglichen Fahrten von und zur Arbeit."

"Grundsätzlich ist es unser Ziel, immer Elektrofahrzeuge mit der Herstellung von erneuerbarem Strom aus Photovoltaik- oder Biomasse-Anlagen zu koppeln. Diese Kombination aus Elektrofahrzeug und lokal erzeugter Energie ist fester Bestandteil unseres Konzepts mit Electro Drive Salzburg und Europe."

Aussteller waren: Cargo Partner, Citroen, DENZEL e-drive, Kaiser Automotive, EL-Cycle, ElectroDrive Europe, Esch-Technik, CETRA Trading, RKM Rasenpflege & Kommunal Maschinen, Lebensland Kärnten, KELAG, KTM Bikes und KTM Sportmotorcycle, Lebensministerium - klima:aktiv, Mehler Elektrotechnik, ÖAMTC, Peugeot, Faber, Raiffeisen-Leasing, Sauper Umweltdatentechnik, Segway, Sycube, FastBox, TCI, UNIQA, Verbund, VW, YOOM, Zero Motorcycles

Video dazu von Krone.tv:
www.krone.tv/krone


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /