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Greenpeace-Studie: Österreich droht neues Tschernobyl!

Bei Reaktorunfall in Norditalien starke Bodenkontamination in Österreich

Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie zeigt die Gefährdung weiter Teile Österreichs, die durch die radioaktiven Auswirkungen eines Reaktorunfalls in einem im norditalienischen Chioggia geplanten Atomkraftwerk entstehen könnte. Diese Ergebnisse machen im Fall einer Reaktorkatastrophe vor allem das hohe Risiko einer großflächigen Bodenkontamination in Österreich deutlich.

"Berlusconis Atompläne gefährden nicht nur Italien, sondern stellen auch eine Bedrohung für die österreichische Bevölkerung dar. Ein Reaktorunglück in Norditalien würde bei ungünstigen Witterungsbedingungen zu eine ähnliche Situation wie nach dem katastrophalen Unfall in Tschernobyl bedingen", führt Niklas Schinerl, Anti-Atom-Sprecher von Greenpeace, aus.

Die Greenpeace-Studie des Instituts für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur und des ÖsterreichischenÖkologie-Instituts weist darauf hin, dass das Wetter auch bei den Folgen eines Reaktorunfalls in Norditalien das zentrale Kriterium darstellt: Die Windverhältnisse sowie Ort und Heftigkeit der Niederschläge können dazu führen, dass das am stärksten betroffene Gebiet nicht unmittelbar am AKW-Standort liegt, sondern tatsächlich erst in einigen hundert Kilometer Entfernung. Bei gar nicht selten auftretendem Südwind käme es in Folge eines Unfalls zu einer massiven Kontamination in Österreich, wobei vor allem das Gebiet südlich des Alpenhaupt-kammes, also Kärnten, Osttirol und Teile der Steiermark - besonders stark betroffen wäre. Einzelne Szenarien gehen allerdings sogar darüber hinaus und zeigen eine Kontamination des gesamten Staatsgebietes.

"Dieses Bedrohungsszenario ist ein Handlungsauftrag an dieösterreichische Bundesregierung, umgehend gegen diese von Berlusconi geplanten Atomkraftwerke vorzugehen. Wer hier die Hände in den Schoß legt, lässt die Österreicher mit ihren Sorgen vor der Atomgefahr allein", wird Greenpeace-Sprecher Schinerl deutlich.

Bereits im letzten Jahr ließ Berlusconis die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie auch den Aufbau der entsprechenden Behörden in die Wege leiten, um Italien den Wiedereinstieg in die Atomkraft zu ermöglichen. Die norditalienische Stadt Chioggia gilt als ein wahrscheinlicher Standort für eines der geplanten Kraftwerke und liegt in unmittelbarer Nähe zu Venedig sowie den beliebten Urlaubsstränden Lignano, Jesolo, Bibione oder Caorle - sowie nur 160 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /