© Di W.Narz
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„Digital Graffiti“ spart Kosten bei der Logistik

FH OÖ, JKU und MAN optimieren den Lkw-Transport europaweit erstmals mit Social Network Tool

Die FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH am Campus Steyr arbeitet mit der Johannes Kepler Universität Linz und MAN Steyr erstmalig in Europa daran, die Lieferketten eines Produktionsbetriebes mit Hilfe der Technologie ‘Digital Graffiti’ transparenter und effektiver zu gestalten. Zielsetzung ist, durch erstmaligen Einsatz dieser Technologie im Bereich Logistik künftig in Produktionsbetrieben erhebliche Kosteneinsparungen zu generieren.

Im Projekt ‘Digital Yard & Truck Guide’ steht das Anwendungspotenzial des Social Network Tools ‘Digital Graffiti’ am Beispiel der MAN Nutzfahrzeuge AG im Mittelpunkt. ‘Digital Graffiti’ ist ein standortbezogenes Informations- und Kommunikationsservice für Handys. Mit dessen Hilfe können die Nutzer Informationen für jeden beliebigen Ort der Erde abspeichern. Darüber hinaus können Schnittstellen zu externen Systemen wie Computern erstellt werden, deren Informationen dann ebenfalls in ‘Digital Graffiti’ einfließen.

Automatische Ermittlung der Position

Das Besondere an der Technologie ist, dass die Positionen von Personen und Lkw automatisch ermittelt und relevante Logistikinformationen automatisch weitergeleitet werden können. ‘Die Technologie der Geodatensysteme gewinnt bei Social Network Systemen unheimlich rasche Popularität und wird deren Attraktivität weiter steigern und in kürzester Zukunft zu einer großen Marktdurchdringung bei Smart-Phones führen. Es ist daher naheliegend, auch die Potenziale für den industriellen Einsatz und diese insbesondere in der Logistik zu untersuchen’, erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Hans-Christian Graf.

Kurzfristig auf Änderungen reagieren

Problematisch im Lieferprozess sind häufig falsch angegebene oder fehlende Ankunftszeiten von Lkw im Werk. Das gefährdet die Sicherheit von Detailplanungen der Produktionsaufträge und führt zu Wartezeiten und im Extremfall zu hohen Folgekosten. Mit Hilfe von ‘Digital Graffiti’ sollen Prototypen zur Erfassung, Steuerung und Leitung ankommender Lkw entwickelt werden, um kurzfristig auf Änderungen reagieren zu können. Ziel ist es, eine Echtzeit-Transparenz über die gesamte Lieferkette von der Rampe des Lieferanten bis zum Produktionsbetrieb zu schaffen.


Die Technologie ‘Digital Graffiti’ wurde von der Johannes Kepler Universität, der Siemens Corporate Technology und dem Ars Electronica Futurelab entwickelt.

‘Digital Yard & Truck Guide’ ist ein Teilprojekt von AGTIL. Das Land Oberösterreich fördert mit AGTIL (Adaptive Gestaltung der Wertschöpfung durch die Verknüpfung von Technologie, Industriesoziologie und Logistik) die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen für die Wirtschaftsregion Oberösterreich.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /