Österreichs CO2-Bilanz: Klischee-Verschmutzer sind noch weit sauberer als Österreich

Von 56 analysierten Ländern belegt Österreich den Platz 37. Wer jetzt noch an die Klimalügen der Bundesregierung glaubt, ist selber schuld. Eine Ansichtssache von Lukas Pawek

Der jährlich von Germanwatch und CAN-Europe veröffentlichte Klimaschutz-Index vergleicht die Klimaschutzleistungen von 56 Industrie- und Schwellenländern, die zusammen für mehr als 90 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Er erscheint in diesem Jahr zum dritten Mal und wurde zum Klimagipfel in Bali mit den neuesten verfügbaren Daten aktualisiert. Er ermöglicht einen fundierten Ländervergleich, weil er nicht nur auf der Basis von Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) die Höhe der klimaschädigenden Emissionen eines Landes berücksichtigt - diese fließen mit einem Gewicht von 30 Prozent in die Indexberechnung ein -, sondern gerade auch die Emissionstrends stark gewichtet (50 Prozent) und die Klimapolitik der Länder (20 Prozent) beurteilt. Erstaunlich: Viele Länder, wo der Laie klassische Klimasünder vermutet, schneiden deutlich besser ab als Österreich. Die Zahlen in den Klammern geben die Positionen der Länder an. Zum Vergleich: Österreich ist nur auf Platz 37: Mexiko (4), Indien (5), Ungarn (6), Slowakei (19), Marokko (23), Tschechien (25), Iran (34) um nur einige Beispiele zu nennen, die besser als Österreich abschneiden.

Deutschland holt weiterhin auf

Nicht zuletzt durch die Erneuerbaren Energien übererfüllt Deutschland sein Kyoto-CO2-Reduktionsziel. Kein Wunder, dass die ganze Welt das deutsche Erneuerbare Energien Gesetz daher abschreibt. Man muss das Rad ja nicht zweimal oder gar öfters erfinden. Mehr als 40 Länder haben es bereits getan. Leider gehört Österreich in diesem Fall nicht zu den "Abschreibern" und ist wieder einmal kurz davor, den Ökostromausbau abzuwürgen - wie schon die Jahre zuvor. Leider hören die österreichischen Großparteien primär auf die Industriellenvereinigung als auf den demokratischen Wunsch der österreichischen Bevölkerung, die ganz klar hinter dem Ausbau der Ökoenergien und dem Klimawandel-Kampf steht. Österreichs Politik geht einen anderen Weg: Freikaufen statt selber unabhängig werden.

Österreichs Weg: Endlose Strafzahlungen statt Energieunabhängigkeit

Nicht weniger als 1,5 Mrd. Euro werden in zweifelhafte Klimaprojekte am anderen Ende der Welt verpulvert. Die gleiche Menge CO2 kann mit inländischen Windkraftanlagen eingespart werden. Zum gleichen Preis. Wozu also das Geld verschenken? Da kommen schon Zweifel auf, ob hier nicht der eine oder andere Minister Zuwendungen bekommt, denn logisch ist so ein irrationales Verhalten wohl kaum mehr begründbar... Und nicht einmal unter dem Titel Entwicklungshilfe könnte man diese Steuer-Milliarden einordnen. Denn: Diese JI-/CDM-Projekte sind nahezu nutzlos - vor allem für's Klima, wie eine WWF-Studie erst kürzlich aufgedeckt hat.

Wer also dem Schwindel von Gusenbauer, Umweltminister Pröll und Bartenstein tatsächlich noch glaubt, dass ernsthafte Klimamaßnahmen ergriffen werden, ist selber schuld.

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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /