© Michael Sigmund
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Modellregion Sachsen fährt elektromobil

Hybridbusse, Flottenbetrieb und mehr

In der Modellregion Sachsen wurden im Rahmen des Programms Modellregionen Elektromobilität des deutschen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) mehrere Projekte bewilligt. Das Programm Modellregionen Elektromobilität wird von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert.

E-Mobil in Sachsen

SAENA GmbH als regionale Projektleitstelle der Modellregion Elektromobilität Sachsen

Die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH koordiniert die Modellregion Elektromobilität Sachsen. Sie ist das sächsische Kompetenzzentrum rund um das Thema Energie. Als Unternehmen des Freistaates Sachsen arbeitet die Energieagentur grundsätzlich unabhängig und ist erster Ansprechpartner für sächsische Unternehmen, Kommunen und Privathaushalte zu den Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltige Energieversorgung. Als regionale Projektleitstelle ist die SAENA zentraler Anlaufpunkt für alle Angelegenheiten im Bereich Elektromobilität innerhalb der Modellregion.

In dieser Funktion übernimmt die SAENA die Vernetzung auf regionaler Ebene, die Entwicklung von Projektideen und deren Koordiantion, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und langfristige Kommunikation mit der Bevölkerung.
Sie steht außerdem in engem Dialog mit der nationalen Programmkoordination, den anderen Modellregionen und regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

SaxHybrid – Serielle Hybridbusse mit partiell rein elektrischem Fahrbetrieb

Im Rahmen des Aufbaus eines umweltverträglichen Nahverkehrs erfolgt der Einsatz von 20 Hybridgelenkbussen in den Städten Dresden und Leipzig. Im Zuge des Hybridbuseinsatzes sind messtechnisch der Energiebedarf und die rekuperierte Energiemenge sowie die Potenziale zur Verbesserung der Energiebilanz zu erfassen. Darauf aufbauend werden die statistisch signifikanten Zusammenhänge hinsichtlich Einsatzprofil, Fahrzeugbelegung, Kraftstoffverbrauch und örtlicher, kapazitiver und zeitlicher Umfang der externen Elektro-Energiezuführung abgeleitet. Aus den Ergebnissen ist die einsatzspezifische Weiterentwicklung der Antriebsstränge und Speichermedien zu nachladefähigen Hybridsystemen abzuleiten. Durch den Hybridbuseinsatz in Dresden und Leipzig sollen die Voraussetzung für extern nachladbare Hybridfahrzeuge in unterschiedlichen verkehrlichen und topografischen Einsatzgebieten untersucht werden.

Das Projektmanagement wird durch die VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Dresdner Fraunhofer Institut IVI.

Flottenbetrieb mit Elektrofahrzeugen und Flottenmanagement unter dem Aspekt der Elektromobilität in der Modellregion Sachsen (SaxMobility)

Das Projekt SaxMobility adressiert die Erprobung der Elektromobilität unter realen Einsatzbedingungen in mehreren Firmen-Fahrzeugflotten in Kombination mit einer z. T. öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur im städtischen und ländlichen Raum. In diesem Zusammenhang werden Aspekte des Netzanschlusses, des öffentlichen Zugangs, der Messung, Abrechnung und Kommunikation für Flottensysteme im Verbund mit mehreren Flottenstützpunkten betrachtet. Gegenstände des Projekts sind die Schaffung einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur und Stationierung von Flotten-Elektrofahrzeugen an Betriebsstandorten mit hohen internen Nutzungspotenzial und gleichzeitig öffentlicher Standortattraktivität. Weiterhin sind die Erarbeitung eines Konzeptes zur Umstellung von Firmenflotten auf E-Fahrzeuge sowie Modellansätze für einen stufenweisen Aufbau der Ladeinfrastruktur und deren netzverträglichen Betrieb vorgesehen.

Die Ergebnisse des Pilotprojektes geben Aufschlüsse über die Netzbelastungen, Abrechnungsmöglichkeiten und sind Grundlage für die breite Einführung der Infrastruktur von Ladestationen und Fahrzeugen in den Städten Leipzig und Dresden sowie des Umlandes. Über eine entsprechend flexible Ausgestaltung des Systems hinsichtlich Anbieterauswahl, Wege zur Nutzeridentifikation und Ladungssteuerung lassen sich neue Geschäftsmodelle realisieren.

Mit der Einführung von Elektrofahrzeugen in den Firmenflotten unterstreichen die Unternehmen die Vorreiterrolle bei der Umsetzung umweltpolitischer Ziele. Aktuelle Informationen zum Pilotprojekt können über www.sax-mobility.de abgerufen werden.



Entwicklung von Prozess- und Produktionstechnologie für Energiespeichersysteme in industriellen Anwendungen im Bereich der Elektromobilität


Ziel ist die Entwicklung von modularen, wirtschaftlichen und wettbewerbsfähigen Energiespeichersystemen in Lithium- und NiMH-Technologie für den industriellen Markt. Dabei werden die langjährigen Kenntnisse im Batteriebau genutzt, um effiziente Produktionstechnologien zur Integration kommerzieller Zellen unterschiedlicher Abmessungen und elektrochemischer Zusammensetzung zu entwickeln.

Wesentlicher Anwendungsbereich im Rahmen der Elektromobilität stellt dabei das bereits von HOPPECKE erschlossene Marktsegment der Elektrotraktionsbatteriesysteme (derzeit in Blei-Säure- sowie alkalischer Technologie (NiCd)) für den Busantriebsbereich im ÖPNV sowie Sonderfahrzeugbereich dar. Dies soll durch die Systemintegration von Zellen hoher Energie- und Leistungsdichte mit entsprechendem Batteriemanagement zu einem Lithium-/NiMH-Gesamtsystem erfolgen. Dabei stehen hinter dieser Entwicklung bereits bestehende Kundenanforderungen und Betreiber, die in einer zukünftigen Demonstrationsphase diese innovativen Systeme erproben werden.

Zur Validierung des Entwicklungskonzepts des modularen Energiespeicheraufbaus und des flexiblen Produktionsprozesses ist es geplant, eine Kleinserienproduktion durchzu­führen, die innerhalb einer Flottenerprobung (Modellregion Elektromobilität) getestet wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /