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UmweltschützerInnen fordern: Keinen Cent mehr für den Autobahnbau!

Klimaziele verfehlt, Milliardenlöcher im Budget: Autobahnprojekte wie die Lobau-Autobahn müssen jetzt gestoppt werden

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Wien- Gestern protestierten UmweltschützerInnen von sieben Organisationen vor dem Verkehrsministerium und forderten Ministerin Doris Bures auf, sich für nachhaltige Mobilität einzusetzen und den Autobahnbau zu stoppen. "Österreich ist in der EU am weitesten von seinen Klimazielen entfernt, ein Hauptgrund dafür sind stark steigende Emissionen des Verkehrs. Das muss Konsequenzen haben: Ministerin Bures, ziehen Sie beim Autobahnbau die Notbremse, allem voran bei der Lobau-Autobahn durch den Nationalpark!" fordert Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

In die gleiche Kerbe schlägt Jurrien Westerhof von Greenpeace: "U-Bahn- und Bahnausbau statt Straßenbau entlasten Umwelt und Budget und sind schneller umzusetzen. Setzen wir nicht gleich auf Alternativen zum Straßenverkehr, dann wachen wir morgen in der Verkehrshölle auf und erreichen unsere Klimaziele nie."

Die Lobau-Autobahn im Brennpunkt der Kritik

Im Kreuzfeuer der Kritik steht die Lobau-Autobahn: "Wir wollen keine Autobahn mitten durch den Nationalpark Donau-Auen, die zwei Milliarden Euro verschlingt und den Transitverkehr von Danzig bis zur Adria nach Wien zieht", so Jutta Matysek, Sprecherin der Bürgerinitiative "Rettet die Lobau - Natur statt Beton". Unisono Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation VIRUS: "Die Lobau-Autobahn führt die Hitliste der unrentablen Verkehrsprojekte mit Abstand an: Verkehrsministerin Bures muss diesen Irrsinn stoppen und sich stattdessen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs einsetzen - so schonen wir die Umwelt und sparen Geld."

UmweltschützerInnen fordern: Nachhaltige Verkehrswende JETZT!

Ein großes Problem ist der fehlende Plan auf Bundesebene, wie der Weg zu einer nachhaltigen Mobilität in Österreich aussehen könnte. Die Umweltschutzorganisationen fordern daher: erstens die Ausarbeitung eines wissenschaftlich fundierten bundesweiten Verkehrskonzeptes durch das Verkehrsministerium, das mit den Klimazielen abgestimmt ist, zweitens die Überprüfung aller Straßenbauvorhaben auf Klimaverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit durch den Rechnungshof, drittens die verpflichtende Ausarbeitung von umweltfreundlichen Alternativen zu Straßenbauprojekten als Entscheidungsgrundlage für eine reformierte UVP.

"Erst wenn es ein Gesamtkonzept für den Verkehr gibt, das mit den Klimazielen kompatibel ist, kann entschieden werden, welche Verkehrsprojekte vorrangig zu behandeln sind - bis dahin muss es einen Stopp von Autobahnprojekten geben," so die UmweltschützerInnen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /