© Hans-Martin Berg
© Hans-Martin Berg

Fest: 50 Jahre Naturschutzbund Niederösterreich

Naturschutz ist für eine lebenswerte Zukunft und vielfältige Landschaft eine absolute Notwendigkeit!

© Hans-Martin Berg
© Hans-Martin Berg
© Hans-Martin Berg
© Hans-Martin Berg

Klosterneuburg- Vor kurzem fanden sich zahlreiche Naturschützer sowie Prominenz aus Politik und Wissenschaft im Rathaus von Klosterneuburg ein, um das fünfzigjährige Bestehen des Naturschutzbund NÖ zu feiern und Visionen für die Zukunft zu diskutieren.

‘Der Naturschutz hat in den letzten fünfzig Jahren einen markanten Wandel vom konservierenden hin zu einem integrativen, dynamischen Ansatz vollzogen. Der Naturschutzbund NÖ leistet dabei als erfahrener Partner wertvolle Unterstützung.

Vor allem schätze ich seine seriöse und lösungsorientierte Herangehensweise an aktuelle Herausforderungen, ganz gleich ob es sich um sein Engagement bei der Umsetzung von NATURA 2000, der Betreuung von Naturdenkmälern, der Vorbereitung und Durchführung von Artenschutzprojekten oder der Ausarbeitung von Positionspapieren und Stellungnahmen handelt,’ zollte Landesrat Dr. Stephan Pernkopf dem Verein seinen Tribut.

Der Vorsitzende des Naturschutzbund NÖ Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl versprach den Festgästen, dass der Verein wie in den letztern fünf Jahrzehnten auch weiterhin als Mahner und Anwalt agieren werde: ‘Wir werden Natur zerstörende Eingriffe und Verfehlungen kompromißlos aufzeigen; unsere Stimme wird auch dann nicht verstummen, wo angebliche oder tatsächliche Sachzwänge Lösungsansätze erschweren oder schier unmöglich erscheinen lassen. Nur wer Visionen hat, kann sich äußeren Zwängen entziehen, die sich im Nachhinein ohnehin nur allzu oft als fehlgeleiteter Zeitgeist entpuppen.’ Die Kooperationsbereitschaft muss aber immer vor
der Konfliktbereitschaft stehen: ‘Als nichtstaatliche Organisation können wir unsere Expertisen unabhängig von tagespolitischen Abhängigkeiten oder Zwängen anbieten. Gerne bringen wir uns bei Bürgerinitiativen oder in die Landespolitik als verlässlicher Partner ein, um gemeinsam naturschutzfachlich sinnvolle Lösungen zu finden.’

Der bekannte Humanökologe Univ.-Doz. Dr. Peter Weish hielt en Festvortrag zum Thema ‘Braucht der Mensch die Natur oder die Natur den Menschen?’

Bei der Veranstaltung wurden mehrere Personen geehrt, darunter HR i.R. Dr. Erich Czwiertnia, der zum Ehrenpräsidenten des Naturschutzbund NÖ ernannte wurde. Univ. Prof. Dr. Walter Hödl (Vorsitzender): ‘Seit seinem Amtsantritt 1970 als Vorsitzender der Landesgruppe ist der Verein eng mit seinem Namen verbunden. Auch in der Zeit als Leiter der Abteilung Naturschutz des Amtes der NÖ Landesregierung hat er die Ziele des Naturschutzbund NÖ immer unterstützt, bis er 1999 die Geschicke des Vereins wieder in die Hände nahm.’
Dr. Ingrid Wagner wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen des österreichischen Naturschutzbundes ausgezeichnet.


Im Rahmen der Podiumsdiskussion zum Thema ‘Naturschutz in Niederösterreich – Luxus oder Notwenigkeit?’, an der Dr. Stephan Pernkopf (Landesrat für Naturschutz), DI Felix Montecuccoli (Präsident des Verbandes der Land & Forstbetriebe Österreichs), Univ.-Prof. Dr. Georg Grabherr (Universität Wien), Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vorsitzender des NATURSCHUTZBUND NÖ), NAbg. DI Dr. Wolfgang Pirklhuber (Landwirtschaftssprecher der Grünen) und Iris Starnberger (Studienrichtungsvertreterin Biologie, Uni Wien) teilnahmen, waren sich alle einig: Tagespolitische Sachzwängegibt es, und ohne gewisse Kompromisse geht es auch im Naturschutz nicht. Gesetzte Ziele, wie die Erhaltung der Artenvielfalt, können aber nur erreicht werden, wenn der Naturschutz nicht als Kontrahent des Fortschritts, sondern als lebensnotwendiges Fundament verstanden wird.’ fasste Vorsitzender Walter Hödl die einzelnen Wortmeldungen zusammen.

Darin waren sich alle Teilnehmer einig: Es war eine wirklich runde Veranstaltung mit vielen spannenden Beiträgen und netten, interessanten Gästen. Am Vormittag hatten die Teilnehmer die Wahl, entweder eine kostenlose Führung durch das Stift oder durch den Auwald zu unternehmen, was viele Gäste nutzten. Für den musikalischen Rahmen sorgten nachmittags das Hornensemble der Musikschule Klosterneuburg und der Sänger und Komponist Christian S. Fuchs, der mit seinen gesungenen Geschichten das Publikum im Rathaus Klosterneuburg begeisterte. Der Saal war überfüllt, viele mußten stehen – was der Stimmung nicht schadete.
Zum Abschluß stärkten sich die Festgäste auf Einladung der Stadtgemeinde Klosterneuburg am köstlichen Buffett.


Weitere Infos: www.noe.naturschutzbund.at

GastautorIn: Mag. Barbara Grabner für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /