© casiocan/ pixelio.de
© casiocan/ pixelio.de

Mitterlehner startet "Pakt für Energieeffizienz"

Neue Initiative des Wirtschafts- und Energieministers: "Wichtiger Schulterschluss mit Unternehmen, um Energiestrategie weiter mit Leben zu erfüllen" - Ausweitung auf ganz Österreich

Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner unterzeichnete am Montagabend in der Wiener Hofburg gemeinsam mit hochrangigen Managern den neuen "Pakt für Energieeffizienz". "Dieser Pakt ist ein wichtiger Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft, um die Energiestrategie Österreich weiter mit Leben zu erfüllen. Die teilnehmenden Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und schaffen damit als Multiplikator ein stärkeres Bewusstsein für Energieeffizienz", sagte Mitterlehner. "Der intelligentere Einsatz von Energie hat für uns oberste Priorität. Nur so können wir die Energie- und Klimaziele der EU erreichen und die Marktchancen durch Öko-Innovationen optimal nützen. Damit schaffen wir neues Wachstum und zusätzliche Arbeitsplätze", sagte Mitterlehner. Ziel sei es, in ganz Österreich Unternehmen zum Beitritt zum "Pakt für Energieeffizienz" zu gewinnen.

In der Energiestrategie Österreich ist die Stabilisierung des Bruttoendenergieverbrauchs bis zum Jahr 2020 auf dem Niveau des Jahres 2005 bei 1.100 Petajoule festgeschrieben. EU-weit muss die Energieeffizienz bis 2020 um 20 Prozent gesteigert werden. "Dieses Ziel können wir nur gemeinsam erreichen - der Bund, die Länder, die Gemeinden, die Unternehmen und natürlich auch die Konsumenten", so Mitterlehner. Daher setzt er auf mehr Bewusstseinsbildung und forciert vor allem offensiv die thermische Sanierung von Gebäuden. Dort besteht das größte Einsparpotenzial. "Ab 2011 stehen jährlich 100 Millionen Euro für unsere neue Förderaktion zur Verfügung. So schaffen wir neues Wachstum und steigern wie in der Energiestrategie vorgesehen die Sanierungsrate", so Mitterlehner. Die ebenfalls 100 Millionen Euro umfassende Förderaktion im Vorjahr hat der Bauwirtschaft und dem Handwerk in ganz Österreich Aufträge im Wert von 670 Millionen Euro beschert sowie tausende Arbeitsplätze gesichert und geschaffen.

Zwtl: Philips, REWE, Siemens und VERBUND machen mit

Die teilnehmenden Firmen unterstützen die Ziele des "Pakt für Energieeffizienz" und zeigen durch ihre eigenen Produkte, Dienstleistungen und Technologien den Weg in ein modernes Energiesystem auf. So unterstützt Philips-Austria-CEO J. Robert Pfarrwaller gemeinsam mit dem Energieministerium und dem Gemeindebund die Initiative "Mehr Licht, weniger Kosten", die den Umstieg auf effizientere Beleuchtungstechnologien wie LED-Lampen in den Kommunen forciert. REWE-Vorstand Werner Wutscher etabliert in seinen Filialen energiesparende Heiz- und Beleuchtungskonzepte und zeigt damit seinen Kunden im Alltag, dass der intelligente Einsatz von Energie funktioniert. Siemens-Vorstandsmitglied Gunter Kappacher entwickelt mit seinem Unternehmen innovative Energieeffizienzpakete für Industrie, Gewerbe und Haushalte. Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber setzt unter anderem auf die laufende Modernisierung von Stromnetzen und Wasserkraftwerks-Technologien, um so einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen.

Darüber hinaus sind Verbund, Siemens und REWE Partner der Initiative Austrian Mobile Power, die einen flächendeckenden Einsatz von Elektroautos verwirklichen möchte. Bis 2020 sollen in Österreich 250.000 Elektrofahrzeuge unterwegs sein - in Relation zur Bevölkerungsanzahl sind das beispielsweise deutlich mehr als in Deutschland.

Zwtl: Nachahmung empfohlen

Die Teilnahme am "Pakt für Energieeffizienz" steht allen Unternehmen offen. Interessierte Betriebe können eine E-Mail an pakt-energieeffizienz@bmwfj.gv.at schicken, wenn Sie die Initiative unterstützen und im eigenen Wirkungsbereich entsprechende Maßnahmen forcieren wollen. Der "Pakt für Energieeffizienz" soll auch die Bürger animieren, mit Energie verantwortungsvoller umzugehen. Entsprechende Maßnahmen werden im nächsten Jahr präsentiert werden. Die zehn Ziele der Initiative sind im angehängten offiziellen "Pakt für Energieeffizienz" aufgelistet sowie auf der Homepage www.bmwfj.gv.at abrufbar. Dort sind auch die zahlreichen Effizienzmaßnahmen der Pakt-Gründer im Detail aufgelistet.

Zwtl: Unterstützung von EU-Kommissar Oettinger und Deutscher Energieagentur

Sehr begrüßt wird der Pakt auch von der Europäischen Kommission. EU-Energie-Kommissar Günther Oettinger sagte bei der Präsentation via Videobotschaft "seine volle Unterstützung" zu. "Ich begrüße den Pakt für Energieeffizienz ausdrücklich", so Oettinger. Auch Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur, gratulierte Mitterlehner zur Initiative: "Genau das brauchen wir, um Energieeffizienz in die Praxis umzusetzen. Der Staat schafft gute Rahmenbedingungen und gibt die Ziele vor, während die Unternehmen die konkreten Vorteile energieeffizienter Produkte hervorheben und diese am Markt platzieren", so Kohler im Rahmen seines Vortrags in der Hofburg.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /