Aktieneinbruch bei Conergy - Umbau des Unternehmens ab 2008

Hamburg - Massiv nach unten korrigiert das deutsche Solarunternehmen Conergy seine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2007. Die am Mittwoch vom Unternehmen bekannt gegebenen Daten zeigen einen drastischen Korrekturbedarf. Der Vorstand plant daher eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens und will sich auf das Solarstromgeschäft konzentrieren, die Segmente Biomasse und Solarthermie sollen verkauft werden.
Die Krise dürfte deswegen entstanden sein, da das Unternehmen in letzter Zeit primär nur Wachstum als Ziel hatte und dadurch wahrscheinlich zu breit aufgestellt war, ist aus Expertenkreisen zu hören.

"Der neue Vorstand hat sich für eine Zäsur entschieden, die Conergy binnen kurzem wieder auf Erfolgskurs bringen wird. Conergy richtet sich auf seine ertragsstarken Aktivitäten aus, gibt sich eine straffere Struktur und bereinigt einmalig bilanzielle Altlasten im Rahmen einer konservativen Ausrichtung’, meint Dieter Ammer, der Vorstandschef von Conergy in einer Unternehmensmeldung. "Mit diesen Maßnahmen fühlen wir uns für die kommenden Jahre wieder gut aufgestellt."

Der Aktienkurs ist seit Oktober von einem Höchststand nahe 70 Euro binnen kurzem auf rund 15 Euro eingebrochen. Auch die Unternehmensergebnisse waren schlechter als vorhergesagt. Verbessert werden konnte die Lage erst durch den Einstieg des Milliardärs Otto Happel. Um den Verlust auszugleichen, gibt Conergy an, dass bereits Maßnahmen zur Kostensenkung und Erhöhung der Erträge eingeleitet wurden. Dazu gehören auch Personaleinsparungen, von denen rund 500 Mitarbeiter betroffen sein werden. Ab dem 1. Januar 2008 soll eine Holding mit drei eigenständigen Sparten eingerichtet werden, so Conergy. Die Holding soll sich auf zentrale Funktionen beschränken und von einem dreiköpfigen Vorstand, CEO Dieter Ammer, COO Pepyn Dinandt und CFO Jörg Spiekerkötter, geleitet werden. Ab 2008 wird es die drei Sparten Components, Sales & Systems und Projects geben, die jeweils eine eigene Ergebnisverantwortung haben werden, so Conergy. In der Components-Sparte sollen alle Produktionsbereiche, samt der neuen Solarfabrik Frankfurt/Oder zusammengefasst werden. Im Bereich Sales & Systems sollen die bisherigen Aktivitäten von Conergy und SunTechnics zusammengelegt werden.