LEIPZIG. (Ceto) Der Rohölpreis hat im Laufe des Freitags weiter nachgegeben. Bis zum Nachmittag sank US-Leichtöl (WTI) auf 87,50 Dollar, Nordseeöl (Brent) kostete knapp 91 Dollar. Im Vergleich zu den Höchstständen am Wochenbeginn von 89,50 Dollar für WTI-Öl und 92,40 Dollar für Brent verzeichneten die Notierungen an den Rohstoffbörsen somit einen mäßigen Kursrückgang.
Marktbeobachter rechnen damit, dass das Geschehen an den Handelsplätzen vorerst ruhiger wird, da durch die beginnenden Weihnachtsferien Handelsvolumen und Risikobereitschaft der Anleger zurückgehen. Das wiederum verstärkt den Einfluss der Devisenkurse auf die Preisbildung. Nach wie vor gilt hier: Dollar nach oben, Öl nach unten und umgekehrt.
Und derzeit scheint die US-amerikanische Währung im Verhältnis zu ihrem europäischen Pendant besser da zu stehen. In der „alten Welt“ regiert die Sorge um den Euro, auch wenn die Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfeltreffen in Brüssel festhielten: „Der Euro ist ein zentraler Bestandteil der europäischen Integration und wird das bleiben." Wie schlecht es einzelnen Ländern geht, zeigt die Einstufung Irlands durch die Agentur Moody’s, die Kreditwürdigkeit der grünen Insel gleich um fünf weitere Stufen herabsetzte. Geht es nach dem Rating-Unternehmen, steht die Republik kurz vor dem Schachmatt. Allerdings nahmen die Finanzmärkte die Nachricht zunächst gelassen auf.
Aus China verlautete die Kunde, dass die Ölnachfrage im Dezember unter dem Wert des Vormonats liegen dürfte. Spekulative Anleger reagierten darauf mit der Auflösung weiterer Kontrakte, berichtet der Branchendienst Futures Services. Die Vorabveröffentlichung des langfristigen Energieausblicks der amerikanischen Energiebehörde hatte für den Ölmarkt indes kaum Neuigkeitswert, so Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Mit Blick auf das Jahr 2025 wurde die Ölproduktion in den USA leicht aufwärts revidiert, während die Prognosen für den Verbrauch geringfügig nach unten genommen wurden.
Die hiesigen Heizölpreis sind derweil heute wieder dort angekommen, wo sie zu Wochenbeginn standen: Auf ihrem Jahreshoch von 74,14 Euro. Besonders der schwache Euro verteuert für hiesige Verbraucher die Ware. Im Vergleich zu gestern sind das pro 100-Liter-Partie einer Lieferung von 3.000 Litern Heizöl EL zwei Cent mehr. Damit ist der Dezember in seinem bisherigen Verlauf der bisher teuerste Monat des Jahres; bislang beträgt der Durchschnittspreis 73,63 Euro. Auf Platz zwei folgt der Juni mit 69,95 Euro. Werte, die vom Jahrestiefststand am 26. Januar entfernt sind. Damals kosteten 100 Liter Heizöl 58,60 Euro.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.
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Heizölpreis 17. Dezember: Bezugskosten stellen Jahreshoch ein
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Frank Urbansky
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