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Greenpeace: CO2 Reduktionsziele "Kniefall vor der deutschen Autoindustrie"

Umweltorganisation fordert von der EU-Kommission eine deutliche Verschärfung

Greenpeace wertet den von der Europäischen Kommission vorgelegten Gesetzesvorschlag zur Reduktion der CO2-Emission von Pkw als Kniefall vor der Autoindustrie. Die Umweltorganisation fordert eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen. Allen voran muss Umweltminister Pröll in Anbetracht der heimischen Verkehrslawine gegen den windelweichen Kompromiss stimmen.

Die Europäische Kommission fordert von der Autoindustrie eine Reduktion der CO2-Emissionen für die Neuwagenflotte auf 130 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2012. Weitere zehn Gramm sollen durch Agrotreibstoffe und einen sparsameren Fahrstil erreicht werden. Damit schwächt die Kommission ihr ursprünglich genanntes Ziel von 120 Gramm CO2/km selbst ab und verzichtet auf die wichtigen längerfristigen Ziele. Gleichzeitig schlägt die Kommission zur Erreichung des Ziels Strafzahlungen vor, die jedoch nicht ausreichen werden, um die Autoindustrie zu einer ernsthaften Reduktion zu bewegen.

"Die deutsche Autoindustrie hat das Steuer bei dieser Gesetzgebung eindeutig in der Hand", merkt Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof an. "Zehn Jahre lang hat sie sich geweigert, sparsamere Autos zu entwickeln, und dafür wird sie jetzt auch noch belohnt. Die Europäische Kommission lässt sie mit einem Gesetzesentwurf davonkommen, der nur ein schwaches kurzfristiges Reduktionsziel nennt. Auf ein langfristiges Ziel wird komplett verzichtet und damit den schweren sowie massiv emittierenden Benzinschleudern die Straßeüberlassen", so Westerhof.

Greenpeace fordert das Europäische Parlament und die EU-Umweltminister dazu auf, sich dem Druck der Autoindustrie zu widersetzen und ihren Gesetzesvorschlag im Sinne des Klimaschutzes zu verschärfen:

- Das Reduktionsziel muss wie ursprünglich vorgeschlagen wieder mit 120 Gramm CO2/ km bis 2012 und achtzig Gramm CO2/km bis 2020 festgelegt werden. - Die Grundfläche des Wagens (Radstand mal Spurbreite) - und nicht sein Gewicht - muss als Basis für die CO2-Standards dienen - Die Strafzahlungen müssen in einer Höhe festgelegt werden, die sicherstellt, dass sich hier ein Lenkungseffekt einstellt. Greenpeace verlangt, dass die Strafhöhe ab 2012 bei 150 Euro pro Gramm CO2 über dem gesetzlichen Limit festgelegt wird.

"Obwohl sich die EU zu ambitionieren Klimaschutz-Zielen bis 2020 entschlossen hat, lässt sie diese Chance verstreichen, und legt einen derart schwachen Gesetzesvorschlag vor. Gerade im Verkehrssektor, wo der CO2-Ausstoß ständig steigt, müssen ernsthafte Veränderungen herbeigeführt werden, oder der Klimawandel wird nicht mehr aufzuhalten sein", sagt Westerhof abschließend.

Quelle: Greenpeace Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /