Kohlendioxid-Speicher - ein falscher Ausweg

Der bisher weltweit größte CO2- Speicher in Kanada ist undicht

Sogenannte Kohlendioxid-Speicherung (CCS-Sequestrierung) wird immer wieder als Ausweg aus dem C02-Dilemma genannt- vor allem von großen Energieversorgern. In Kanada wird die "Enhanced-Oil-Recovery-Methode" verwendet, die weltweit als Vorreiter unter den CCS-Technologien gilt und als einzige CCS-Sequestrierungsmethode bereits jetzt in größerem Maßstab verwendet wird. Von einigen Bürgerinitiativen wurde immer wieder auf die Gefahr einens
Kohlendioxid-Austritts hingewiesen- bisher hieß es, das sei unmöglich. Nun ist es in Kanada so weit.

Wie die Winnipeg Free Press berichtete, haben Cameron und Jane Kerr, ein Farmerehepaar, im kanadischen Saskatchewan ungewöhnliche Algenbildung und sterbende Tiere beobachtet. Sie vermuteten als Ursache das weltgrößte Experiment zur unterirdischen Kohlendioxid-Speicherung - nun zeigt eine Studie, dass der Farmer recht hat. Die Kerrs wohnen nicht weit vom Weyburn-Ölfeldes der Firma Cenovus, wo seid 10 Jahren Kohlendioxid in den Boden gepumpt. Bereits 2005 haben die Kerrs das erstmal hohes Algenwachstum beobachtet, in der Folge wurden von ihnen mehrmals tote Tiere - Ziegen, Hasen, Katzen, gefunden. Auch Grundwasser soll als Folge von Explosionen aus der Erde geflossen sein. Nun hat der Wissenschaftler Paul Lafleur von Petro-Find Geochem die Ursache dafür gefunden. Im Boden ist eine ungewöhnlich hohe Kohlendioxid-Konzentration nachweisbar. Der Energieminister von Saskatchewan, Bill Boyd, meint zwar, er werde weitere Untersuchungen einleiten, ein Projektstopp ist aber vorerst noch kein Thema. Kanada treibt vor allem wegen seiner Ölsandvorkommen CCS-Seqestrierung voran. Man hofft, das dabei entstehende Co2 in die Erde pressen zu können. Eines scheint klar: immens viel Geld steckt dahinter, dass in eine unsichere Technologie investiert wird. Gleich auf die Sonne und erneuerbare Energien zu setzen wäre der bessere Weg.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /