© VCÖ Verkehrsclub Österreich - www.vcoe.at
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Entwicklung der CO2-Emissionen: große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Nur Vorarlberg schafft Rückgang im Vergleich zum Jahr 1990

Wien - Die Bundesländer machen unterschiedlich große Fortschritte beim Klimaschutz, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. Vorarlberg ist das einzige Bundesland, das weniger Treibhausgase verursacht als im Jahr 1990. D

"Österreich entfernt sich im wahrsten Sinn des Wortes mit Vollgas von seinen Klimaschutzzielen. In allen Bundesländern ist der Verkehr hauptverantwortlich dafür, dass es seit dem Jahr 1990 eine massive Zunahme der Treibhausgas-Emissionen in Österreich gegeben hat", fasst VCÖ-Experte DI Martin Blum die aktuelle VCÖ-Untersuchung zusammen. Der VCÖ hat auf Basis der offiziellen Daten des Umweltbundesamts analysiert, wie sich die Treibhausgas-Emissionen der einzelnen Bundesländer entwickelt haben.

Die Untersuchung zeigt, dass Vorarlberg das einzige Bundesland ist, wo seit dem Jahr 1990 die Treibhausgas-Emissionen insgesamt gesunken sind. Im Jahr 2008 (das sind die aktuellesten verfügbaren Daten) wurden um 3,4 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen verursacht als im Jahr 1990. An zweiter Stelle liegt die Steiermark (plus 7,5 Prozent) vor Wien (plus 8,7 Prozent). Die stärkste Zunahme verzeichnen das Burgenland (plus 34,2 Prozent) und Tirol (plus 32,8 Prozent).

Am stärksten wuchsen die Emissionen in Tirol, wo die Emissionen vor allem aufgrund des Lkw-Verkehrs um 71,4 Prozent seit dem Jahr 1990 gestiegen sind. Am zweitstärksten sind die Emissionen des Verkehrs in Niederösterreich (plus 68,9 Prozent) gestiegen, knapp dahinter das Burgenland mit einer Zunahme von 68,8 Prozent. Am geringsten war die Verschlechterung in Vorarlberg, wo die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs um ein Drittel zugenommen haben.

"Das Versagen beim Klimaschutz kommt Österreich sehr teuer. Die Zukäufe von Emissionszertifikaten werden bis zu einer Milliarde Euro kosten. Steuergeld, das in Klimaschutzmaßnahmen in Österreich nachhaltiger und effizienter investiert ist. Im Verkehr brauchen wir eine dreistufige Strategie: Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern und Verbrauch verringern", fordert VCÖ-Experte DI Martin Blum eine Klimaschutzoffensive.

So soll die Anzahl der Öffentlichen Verkehrsverbindungen österreichweit deutlich erhöht werden. Wie sehr sich die Förderung des Radverkehrs für den Klimaschutz bezahlt macht, zeigt die deutliche bessere Klimabilanz Vorarlbergs. Der VCÖ fordert, dass österreichweit die Infrastruktur für das Radfahren und für das Gehen massiv ausgebaut wird. Gleichzeitig tritt der VCÖ für einen Autobahnbaustopp ein: "Mit jeder weiteren Autobahn wird der Verkehr von der Schiene auf die Straße verlagert und dem Lkw-Transit der rote Teppich ausgerollt. Österreich hat bereits heute ein ausgezeichnetes Autobahnnetz", betont VCÖ-Experte Blum.

Um den Verbrauch zu verringern, braucht es sparsamere Fahrzeuge. In diesem Zusammenhang ist besonders ärgerlich, dass der tatsächliche Spritverbrauch der Fahrzeuge deutlich höher ist als von den Herstellern angegeben wird. Der VCÖ fordert im Interesse der Autofahrer und des Klimaschutzes, dass die Herstellerangaben stärker dem realen Verbrauch entsprechen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /