© Greenpeace
© Greenpeace

Anti-Gentechnik-Netzwerk wächst

Bereits 121 Millionen EU-BürgerInnen im Europäischen Netzwerk vertreten - Nun auch Nordrein-Westfalen bald im Netzwerk der GVO-freien Regionen

Linz - Im November 2003 wurde auf Initiative Oberösterreichs und der Toskana das "Netzwerk GVO-freier Regionen" gegründet. Ziel: ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen in der EU durchzusetzen, damit das flächendeckende Verbot von GVO-Aussaat in einer Region möglich wird. Damit sollen GVOs in der Landwirtschaft endgültig ausgeschlossen werden.

Am 19. Jänner 2011 hat nun der Landtag von Nordrhein-Westfalen die Landesregierung aufgefordert, dem europäischen Netzwerk der gentechnikfreien Regionen beizutreten. Damit ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis das seit kurzem rotgrün regierte Nordrhein-Westfalen das 54. Mitglied im Netzwerk ist. Anschober:
"Damit ist erstmals ein großes Bundesland aus Deutschland vertreten - das bringt massiven Rückenwind für unser Anliegen. NRW mit seinen rund 18 Millionen Einwohnern stärkt unsere Allianz massiv. Weitere deutsche Bundesländer sollen nun nach Thüringern und NRW folgen - in Frankreich und Italien ist das Netzwerk bereits sehr eng geknüpft."

Mittlerweile ist diese Allianz in Europa eine politische Macht, repräsentieren diese 54 Regionen und Länder Europas doch mit rd. 121 Millionen EU-BürgerInnen fast 25 Prozent der EU-Bevölkerung.

Oberösterreich hat derzeit als Vorreiter beim Thema GVO-Freiheit die Vizepräsidentschaft im Netzwerk inne.

Das Netzwerk verfolgt aktuell zwei Hauptziele:

1. Die Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechts: jede Region muss selbst entscheiden können, ob sie GVO-Saatgut zulässt oder verbietet. Dann ist Oberösterreich langfristig und endgültig geschützt.

2. Durchsetzen einer europaweit verbindlichen Kennzeichnung GVO-freier Lebensmittel, damit sich KonsumentInnen bewusst und gezielt entscheiden können und ihre Macht für gesunde, GVO-freie Lebensmittel nutzen können.

Das Jahr 2011 gilt als Entscheidungsjahr im Kampf gegen die Gentechnik. Denn über den Vorschlag der Europäischen Kommission für ein nationales Selbstbestimmungsrecht wird heuer endgültig entschieden - ob eine Mehrheit der Mitgliedstaaten dafür stimmt, ist noch nicht gesichert. "Umso wichtiger ist die starke Allianz im Netzwerk der GVO-freien Regionen. Die BürgerInnen wollen keine
Gentechnik im Lebensmittelbereich, wir werden daher unseren GVO-freien Weg konsequent fortsetzen und den Druck weiter verstärken", so der für die Anti-Gentechniklinie in Oberösterreich zuständige Umweltlandesrat Rudi Anschober.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /