Heiße Tipps für kalte Tage

Tipps zur richtigen Ernährung im Winter

So mild der Winter letztes Jahr auch war, so frostig ist er heuer. Wenn es stundenlang nieselt und die eisige Kälte schmutzige Pfützen schnell mit Eis überzieht, wird jeder Spaziergang zur Kälteexpedition – brrr. Schnell hinein in die warme Stube und wieder aufwärmen! Dicke Schals und Handschuhe sind ohnehin Pflicht, aber die chinesische Ernährungslehre empfiehlt bestimmte Nahrungsmittel auch für mehr Wärme ‘von innen’. "die umweltberatung" hat einige Tipps gesammelt.

In der 5.000 Jahre alten chinesischen Ernährungslehre werden alle Lebensmittel den fünf Elementen oder Wandlungsphasen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) zugeordnet, dem entsprechend haben sie eine bestimmte Wirkung auf bestimmte Organe. Für eine ausgewogene Ernährung sollten dem Körper am besten alle fünf Elemente in der richtigen Reihenfolge zugeführt werden.

Die Nahrungsmittel haben auch thermische Wirkung: heiß, warm, neutral, kühl und kalt. Wer im Winter mehr ‘wärmende’ Lebensmittel zu sich nimmt, schützt sich ein bisschen besser gegen die Kälte und kann den Winterspaziergang ein wenig länger genießen.

Auch die Art der Zubereitung beeinflusst die Wirkung: Yangisierende, d.h. ‘wärmende’ Kochmethoden sind Backen, Rösten, Grillen oder das Kochen mit Alkohol. Ein gekochtes Kompott mit Nelken und Zimt wärmt, ein roher Apfel erfrischt.
Yinisierende, d.h. abkühlend wirken dagegen Garmethoden wie Blanchieren oder Dünsten.

Wärme von innen

Wichtig ist es, auch im Winter hauptsächlich neutrale Lebensmittel zu sich zu nehmen. Sie wirken mild, ausgleichend und sind besonders nahrhaft. Kombiniert werden sie jetzt am besten mit ‘wärmenden’ Speisen, und je kälter es ist, umso öfter brauchen wir die gezielte Ergänzung mit ‘heißen’ Nahrungsmitteln. Das stärkt die Abwehrkraft und wärmt. Wer leicht friert, sollte im Winter ‘kalte’ Lebensmittel so weit wie möglich meiden. Lang ge-kochte Suppen und Eintöpfe im Winter wärmen den Körper nicht nur während des Es-sens selbst, sie stärken die ‘innere Wärme’ nachhaltig. Heimisches Wintergemüse, gut ge-würzte Eintöpfe aus Omas Kochbuch oder die von Kindern so geliebten Bratäpfel sind ein guter Tipp, die kalte Jahreszeit zu überstehen. Durch das längere Kochen speichern sie viel Wärme, die sie nachhaltig an den Körper abgeben und verhindern, dass Regen, Kälte und Wind den Körper zu sehr belasten, die Energiereserven zu sehr angreifen.

Irene Schiefermaier, Ernährungswissenschaftlerin bei "die umweltberatung": ‘Viele Lebensmittel, die bei uns vor allem im Winter verzehrt werden, wärmen auch nach der traditionellen chinesischen Ernährungslehre. Saisonale Ernährung ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch nach dieser Lehre empfehlenswert. Maroni zum Beispiel oder Eintöpfe mit Kraut und Kohl, scharfe Suppen oder die beliebten Kompotte mit Zimt sind gerade richtig für die Wintermonate!’

Thermische Wirkung der Lebensmittel nach chinesischer Ernährungslehre

• Kalte und kühlende Lebensmittel
Erdbeeren, Gurken, Kirschen, Milchprodukte, Paradeiser, Salate, Zucchini

• Neutrale Lebensmittel
Bohnen, Dinkel und andere Getreidesorten, Erbsen, Fisolen, Karotten, Erdäpfel, Linsen, Nüsse, Pilze, Weintrauben

• Warme Lebensmittel
Frische und getrocknete Kräuter, Kohl, Kraut, Lauch, Trockenfrüchte, Zwiebel

• Heiße Lebensmittel
Gegrilltes Fleisch, Ingwer, Lamm, scharfe Gewürze (Curry, Pfeffer,...), Alkohol, Zimt

Heiße Tipps für schnelle Wärme: Rezepte

• Ingwertee

5 Scheiben frischen Ingwer auf einen ½ l Wasser, 15 min köcheln lassen – über den Tag verteilt trinken

• Bratäpfel mit Honig und Nüssen

4 Äpfel, 4 EL Honig, Rosinen, 5 dag Walnusskerne, 5 dag Haselnüsse, Zimt, Butter
Den Honig mit gehackten Wal- und Haselnüssen und Zimt vermengen. Etwas Wasser in eine Auflaufform geben, die ungeschälten, ausgehöhlten Äpfel hineinlegen und mit der Honig-Nuss-Mischung füllen. Rundherum Rosinen und Butterflocken verteilen und bei 180 º ca. 30 Minuten zugedeckt backen bis die Apfelschale Risse bekommt. Nach Belieben mit heisser oder kalter Vanillesoße servieren.

• Warmer Hirsebrei – zum Frühstück oder als Dessert

200 g Hirse mit 600 ml Wasser oder Kompottsaft und klein geschnittenen Trockenfrüchten ca. 5-10 Minuten kochen lassen. 1 TL geriebene Nüsse zugeben, 20 Minuten quellen lassen. Den Brei mit Zimt, Ingwer und Honig süßen.

GastautorIn: Mag. Doris Würthner, Die umweltberatung für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /