Grünes Jobwunder: German Pellets schafft Arbeit

Der Ausbau Erneuerbarer Energien sichert nicht nur die Energieversorgung von morgen, sondern schafft auch Beschäftigung. Trotz Wirtschaftskrise ist die Zahl der so genannten Green-Jobs in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Bundesweit wird sich die Bruttobeschäftigung im Bereich Erneuerbare Energien bis 2030 weiter drastisch erhöhen, auf mehr als eine halbe Million Stellen, prognostiziert das Bundesumweltministerium.

Ende 2009, jüngere Zahlen gibt es noch nicht, waren in der Erneuerbare Energie-Branche rund 340.000 Männer und Frauen beschäftigt. Damit hat sich diese Zahl in fünf Jahren mehr als verdoppelt. Seit 2004 lässt das Bundesumweltministerium (BMU) die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien insbesondere hinsichtlich der damit verbundenen Beschäftigung untersuchen. Ergebnis: „Erneuerbar beschäftigt“, titelt das BMU in einer aktuellen Studie zum Thema. Spitzenreiter mit knapp 40 Prozent der Beschäftigten ist der Bereich Biomasse. Dazu zählt u.a. Holz – als bedeutendster Energieträger für die Wärmeerzeugung der Zukunft. Pellets beispielsweise liefern den Brennstoff Holz in seiner effizientesten Form.

Aktuell bietet nach Angaben des Deutschen Pelletinstitutes (DEPI) die Pelletbranche in Deutschland rund 9.000 Menschen Beschäftigung, Tendenz steigend. „Die Nutzung von heimischer Biomasse, wie beispielsweise in Form von Holzpellets für die Energieerzeugung, schafft Arbeitsplätze. Vor allem in ländlichen, strukturschwachen Regionen“, sagt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele. Das Beispiel des größten deutschen Pelletproduzenten, German Pellets, verdeutlicht diese Entwicklung. Vor sechs Jahren mit einer Hand voll Mitarbeitern gegründet, beschäftigt das mittelständische Unternehmen heute über 350 Frauen und Männer an neun Standorten in Deutschland. Hinzu kommen noch einmal rund 1.700 indirekte Arbeitsplätze bei Zulieferern, in Logistik und Vertrieb.

Allein im vergangenen Jahr wurden bei German Pellets rund 100 Mitarbeiter neu eingestellt. „Als Produzent eines umweltfreundlichen, CO2-neutralen und kostengünstigen Brennstoffes hat sich unser Unternehmen trotz Wirtschaftskrise hervorragend entwickelt“, sagt Unternehmenssprecherin Claudia Röhr. Die Nachfrage nach Holzpellets steigt, sowohl zur Erzeugung von Wärme als auch in Kraftwerken zur Stromproduktion. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage kann German Pellets seine Werke auslasten. 2010 wurde in Erndtebrück (Nordrhein-Westfalen) eine neue Produktionsstätte errichtet. 20 direkte Arbeitsplätze sind allein dort neu entstanden. 21 Millionen Euro wurden in den Bau investiert, davon wiederum profitierten auch ansässige Firmen. Ohnehin steigt mit Erneuerbaren Energien die regionale Wertschöpfung, denn sie werden im eigenen Land produziert, während von Öl- und Gasimporten heimische Betriebe fast keinen Nutzen haben.

Erneuerbare Energie-Unternehmen zeichnen sich laut Studie des Bundesumweltministeriums insbesondere durch ihren hohen Anteil an qualifizierten Mitarbeitern aus. Knapp 90 Prozent der Mitarbeiter in der Sparte feste Biomasse haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, rund 30 Prozent sind Akademiker. „Wir beschäftigen Anlagenfahrer, Elektriker, Mechatroniker, Schlosser, Ingenieure, kaufmännische Angestellte, Kraftfahrer und Betriebswirte. Wir bilden junge Menschen aus, bieten Hochschulabsolventen interessante Einstiegspositionen und attraktive Berufsperspektiven“, sagt Claudia Röhr. Aktuell sind im Unternehmen über 20 Auszubildende tätig.