© casiocan/ pixelio.de
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EU-Energieeffizienzplan: Sanierung und intelligente Zähler sollen größere Einsparungen bringen

Weitermachen wie bisher geht nicht, wenn die Energieeffizienzziele erreicht werden sollen

Die Europäische Kommission hat am 8.3. 2011 einen Aktionsplan angenommen, der durch konkrete Maßnahmen größere Energieeinsparungen ermöglichen soll. Energieeffizienz ist für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas von zentraler Bedeutung, verringert die Energieabhängigkeit und ermöglicht es gleichzeitig, die Emissionen zu senken. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen privaten Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Stellen erheblichen Nutzen bringen: Sie dürften unseren Alltag verändern und pro Haushalt alljährlich Einsparungen von bis zu 1000 EUR ermöglichen. Gleichzeitig könnte die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie erhöht werden und es könnten damit bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger meint dazu: ‘Unseren Schätzungen zufolge müssen trotz der bereits erzielten Fortschritte weitere entschlossene und koordinierte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz eingeleitet werden, da die EU ansonsten ihr Ziel, bis 2020 Energieeinsparungen von 20 % zu erzielen, nicht erreichen wird. Der Aktionsplan ebnet den Weg für die längerfristigen Schritte, die erforderlich sind, um bis 2050 eine CO2-arme, ressourceneffiziente Wirtschaft zu erreichen und die EU in Sachen Innovation an die Spitze zu bringen.’

Jüngsten Kommissionsschätzungen zufolge wird die EU – sollte sie weitermachen wie bisher – die für 2020 angestrebte 20 %ige Erhöhung der Energieeffizienz voraussichtlich nur zur Hälfte erreichen.

Die vor diesem Hintergrund im Aktionsplan vorgeschlagenen neuen Maßnahmen:

* Der Aktionsplan fördert die Vorbildfunktion des öffentlichen Sektors und schlägt eine verbindliche Zielvorgabe vor, um die Sanierung des öffentlichen Gebäudebestandes zu beschleunigen. Behörden sollten dazu verpflichtet werden, jährlich mindestens 3 % ihrer Gebäude zu sanieren. Darüber werden im öffentlichen Auftragswesen Energieeffizienzkriterien eingeführt.


* Auch bei privaten Gebäuden soll der Renovierungsprozess in Gang gebracht werden und die Energieeffizienz von Geräten soll gesteigert werden.

* Der Wirkungsgrad der Strom- und Wärmeerzeugung soll erhöht werden.

* Es werden Anforderungen an die Energieeffizienz von Industrieausrüstungen, mehr Information von KMU und Energieaudits und Energiemanagementsysteme für Großunternehmen gefordert.

* Der Plan legt seinen Schwerpunkt auf die Einführung intelligenter Netze und Zähler, die den Verbrauchern die zur Optimierung ihres Energieverbrauchs und zur Berechnung ihrer Energieeinsparungen notwendigen Informationen und Dienste liefern.

Die Kommission wird die Umsetzung des Aktionsplans überwachen und diese Maßnahmen in den kommenden Monaten in einen Legislativvorschlag überführen.

Im Rahmen der neuen EU-2020-Steuerungsmechanismen wird sie im Frühjahr 2013 einen Fortschrittsbericht vorlegen. Sollte diese Überprüfung zeigen, dass die EU ihr Gesamtziel voraussichtlich nicht erreicht, wird die Kommission für 2020 rechtsverbindliche Zielvorgaben vorschlagen. Verbindliche Maßnahmen sollen Mitgliedstaaten, Unternehmen und Bürgern vorrangig dabei helfen, ihre Einsparziele zu erreichen und ihre Energiekosten zu senken.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /